Reisen nach Rhodos Reisen auf die malerische Mittelmeerinsel
Ab und an sonnt sich auch eines der Tiere ganz entspannt auf der Straße. Kein Wunder, dass ein Stifado von glücklichen Ziegen zu den Spezialitäten der Inselküche zählt. Auf den Speisekarten der Restaurants entlang der Küste sucht man es allerdings vergeblich, denn ein wirklich gutes Stifado ist Slow Food und muss acht bis zehn Stunden im Ofen köcheln. Der Aufwand lohnt sich: Georgios Markou und einige Kollegen, allesamt Wirte aus Leidenschaft, haben aus dem kleinen Dorf Psinthos im Inselinneren ein Feinschmeckerparadies gemacht.
Nur gut 10 Kilometer trennen Psinthos von Faliraki, der griechischen Variante des mallorquinischen Ballermann. Dort säumen Bettenburgen aus Beton im Stil der 1970er Jahre die Strände und Kampftrinken gehört zu den Lieblingsbeschäftigungen eines jugendlichen Publikums. Keine Frage, der Faliraki-Tourismus hat dem Image der Insel schwer geschadet. Wer Rhodos jedoch auf eigene Faust erkundet, stellt erleichtert fest: Der Massentourismus auf der größten Insel des Dodekanes, wenige Kilometer vor der türkischen Küste, konzentriert sich im Inselnorden. Weite Teile der Insel sind noch zu entdecken. Das Wetter wird mit ziemlicher Sicherheit mitspielen: Rhodos, die Insel des Sonnengottes Helios, verzeichnet 300 Sonnentage im Jahr - das ist europäischer Rekord. Reichlich Regen gibt es lediglich im Winter. Und der sorgt dafür, dass auf der »Roseninsel« - Rhodos bedeutet im Altgriechischen Rose - im Frühling wahre Blumenmeere sprießen.Nach und nach kehren Motorboote und Segeljachten von ihren Ausflügen zurück und die untergehende Sonne taucht Kastell und Windmühlen im Mandraki-Hafen in ein zauberhaftes Licht. In der Antike empfing hier der Koloss von Rhodos, der zu den sieben Weltwundern zählte, die Seeleute. Heute erinnern nur billige Kopien aus Plastik an den Supermann des Altertums. Doch die Altstadt von Rhodos-Stadt ist auch ohne ihn einmalig schön. Über der antiken Stadt bauten die Johanniterritter ihren Großmeisterpalast, ein Hospital, Kirchen und Wohnhäuser und umgaben die mittelalterliche Pracht mit mächtigen Mauern. Den christlichen Rittern folgten für 400 Jahre die Türken, die Baulücken mit Moscheen und Badern füllten. Beim Bummel zwischen uralten Mauern fühlt man sich auf der Reise nach Rhodos wie in einem - allerdings quicklebendigen - Freilichtmuseum. Und wer genug hat vom Bummeln, Besichtigen und Shoppen, läuft in wenigen Minuten zum nächsten Strand oder nimmt den Bus zum Filerimos-Berg, um die ganze Pracht von oben zu betrachten.