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Unser Autor Christoph Pfaff unternahm am Wochenende eine Sightseeingtour durch Bangkok.

Unser Autor Christoph Pfaff unternahm am Wochenende eine Sightseeingtour durch Bangkok.

REISE & PREISE vor Ort Bangkok nach dem Hochwasser

Der Norden Bangkoks rund um den alten Flughafen Don Muang und Chatuchak war von den jüngsten Überschwemmungen am schlimmsten betroffen. Auch in ufernahe Kulturdenkmäler floss Wasser.

»Das Wasser stand etwa 1,50 Meter hoch in meinem Haus«, erzählt Susi Porn und kämpft sichtlich mit den Tränen. Die 42-jährige lebt mit ihrer Familie in Don Muang und hatte in den letzten Wochen alle Hände voll zu tun, um das Schlimmste zu verhindern. »Wir mussten die Möbel aus dem Erdgeschoss in den zweiten Stock tragen«, führt sie fort. »Nur Haushaltsgeräte wie der Kühlschrank und die Waschmaschine waren zu schwer. Sie sind jetzt kaputt.« Damit nicht genug: Der Holzboden ist aufgeweicht, die Farbe wurde von der Wand gewaschen und eine neue Haustür braucht die Familie auch.

Für Reisende, die Bangkok in diesen Tagen besuchen, ist dieses Leid nur schwer zu erkennen. In den meisten Fällen halten sie sich nicht in den betroffenen Gegenden auf. Außerdem fahren die Züge und Überlandbusse nach Nord und Süd wieder ohne Einschränkungen. Wie es in den letzten Wochen aussah, kann man sich aber im Shoppingcenter MBK anschauen. Dort zeigt eine Fotoausstellung, wie Männer in Don Muang mit Booten über einen reißenden Strom fahren, der einst ihre Hauptstraße war. Fahrende Busse verlieren den Kampf gegen die Wassermassen, junge Frauen werden aus den Fluten gerettet.

Was Touristen darüber hinaus mitbekommen sind unzählige Holzkästen an Tempelanlagen, auf denen mit den Worten »Please donate for the flood« um Spenden gebeten wird, sowie öffentliche Cleaning Days, an denen sich zur Zeit viele Einwohner beteiligen. Man will die Aufräumarbeiten so schnell wie möglich abschließen und zum Beispiel das Thema Müll in den Griff bekommen. Wegen des Wassers konnte er eine Zeit lang nicht abtransportiert werden und stapelte sich nicht nur in den Straßen, sondern auch in den Klongs. Die Stadtreinigung arbeitet zur Zeit rund um die Uhr und macht einen guten Job. Wer jetzt das touristische Angebot einer Klongtour wahrnimmt, sieht in den Kanälen kaum noch Müll - zumindest nicht viel mehr, als es in Bangkok sonst auch üblich ist.

 Erstaunlich ist, wie sauber und trocken es schon wieder rund um den Chatuchak Weekend Market ist. Dort stand das Wasser rund 60 Zentimeter hoch in den Straßen, wovon inzwischen nichts mehr zu sehen ist. Der beliebte Wochenendmarkt musste zwei Wochen lang schließen, da zum Beispiel das Gebiet um Gate 3 überschwemmt wurde. Glücklicherweise liegt der Großteil des Marktes jedoch über dem Straßenlevel - und so blieb es für die meisten Händler bei nur einem großen Schaden: Verdienstausfall. Die Touristen sind inzwischen zurückgekehrt und decken sich wie gewohnt mit günstigen T-Shirts, Buddhafiguren und Markenfakes ein.
Das gleiche gilt für die Tempelanlage Wat Arun und den königlichen Grand Palace. Die Kulturdenkmäler waren betroffen, als der Fluss Chao Praya über seine Ufer trat. Zwar musste man sie nicht schließen, die Besucher blieben jedoch aus. Das hat sich nun wieder geändert - dort ist wie gewohnt der Bär los. Nur die gestapelten Sandsäcke und einige Pfützen erinnern an Bangkoks schlimmstes Hochwasser seit einem halben Jahrhundert.

(12.12.2011, Christoph Pfaff) 

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