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Campingurlaub bedient die Sehnsucht nach der Natur. Das Segment boomt derzeit in den USA

Campingurlaub bedient die Sehnsucht nach der Natur. Das Segment boomt derzeit in den USA

Foto: Road Bear BV

Abseits klassischer Pfade Deutsche entdecken USA-Vielfalt

Deutsche Urlauber entdecken zunehmend die Vielfalt der USA. Der starke Dollar könnte allerdings die Reiselust dämpfen. Die Staaten sind teuer geworden. Auch die Veranstalter werden bald die Preise anpassen müssen.

New York, Florida, die Nationalparks im Südwesten: Das sind die beliebtesten Reiseziele der Deutschen in den USA. Und das dürften sie bleiben. Allerdings entdecken deutsche Urlauber mittlerweile auch verstärkt Regionen, die früher vor allem etwas für Amerika-Insider waren.

Von dieser Entwicklung berichteten deutsche Veranstalter auf der Reisemesse IPW (30. Mai bis 3. Juni) in Orlando. »Der Nordwesten ist absolut im Aufwind«, sagte zum Beispiel Per Illian, der bei Dertour und ADAC Reisen für die Region Nordamerika verantwortlich ist. Die Bundesstaaten Oregon und Washington seien beliebt, Seattle und Portland als Metropolen richtig populär. »Auch San Diego liegt absolut im Trend.« Der Mittlere Westen, die Südstaaten, Texas mit seinen Ranches, die Großen Seen und Neuengland: Diese Trendregionen abseits der klassischen Routen nennt Steffen Boehnke, der sich bei Tui um das Fernreisegeschäft kümmert.

 
Es sind Ziele in der zweiten Reihe, die zunehmend ins Interesse rücken: Beim Nordamerika-Spezialisten Canusa verzeichnen diese Destinationen das größte Wachstum, wie Geschäftsführer Tilo Krause-Dünow erklärte. Die Begründung für den Boom ist simpel: »Urlauber, die schon ein- oder zweimal in den USA waren, wollen neue Dinge sehen«, sagte Krause-Dünow. »Wir versuchen, die Kunden über die Klassiker auch an andere Ziele heranzuführen«, sagte Fabio Negro, Group Director für Nordamerika bei FTI.
 
Beim Blick auf die Reiseform zeichnet sich neben der klassischen Rundreise im Bus oder eigenen Mietwagen ein weiterer Trend ab: Urlaub mit dem Wohn- oder Campingmobil. »Die Nachfrage ist sensationell«, schwärmte Per Illian von Dertour. Canusa-Chef Krause-Dünow sprach von einer »Renaissance der Wohnmobil-Reisen«. Das sei womöglich auch durch die derzeit niedrigen Spritpreise in den USA getrieben. »Da kompensieren sich die Mehrkosten durch den gestiegenen Dollar.« Die im Verhältnis zum Euro starke US-Währung ist ein Faktor, der den Optimismus der Branche dämpft.
 
Die Veranstalter haben für diesen Sommer und zum Teil auch für den Winter durch Termingeschäfte günstig eingekauft. Sie können dadurch Pakete anbieten, die für Urlauber günstiger sind als eine individuelle organisierte Reise, denn dabei zahlt der Kunde Hotel und Mietwagen mit dem bereits starken Dollar. Doch bei der Vorstellung ihrer Winterprogramme dürften dann auch die Veranstalter Preiserhöhungen ankündigen. Die große Frage lautet: Werden viele Urlauber in Zukunft lieber woanders hinreisen, wenn der Dollar so stark bleibt?
 
Hans Gesk, Präsident des deutschen Visit-USA-Committees, gibt sich naturgemäß optimistisch: »Sie müssen sich das Produkt anschauen - dafür sind die Leute auch bereit, ein bisschen mehr zu zahlen«, sagte er auf dem IPW. Die Katalogpreise seien in den vergangenen 20 Jahren noch nie gefallen. Das soll heißen: Steigende Preise haben Urlauber noch nie von einer Amerikareise abgehalten. »Der Urlauber lässt sich seine USA-Reise nicht nehmen, aber er plant vor Ort vielleicht anders.« Er spart sich zum Beispiel den einen oder anderen Restaurantbesuch. Allerdings räumte auch Gesk ein, dass es bei den Gästezahlen aus Deutschland zu einer »Delle« kommen könnte.
 
Bei Tui haben die USA im vergangenen Jahr um 50 Prozent zugelegt. Und in diesem Jahr wird diese Zahl nach Einschätzung von Steffen Boehnke noch getoppt. Es läuft also ausgesprochen gut, noch gibt es wenig Grund zur Sorge. Bei Canusa geht man davon aus, dass 2015 bei der Zahl aller deutschen USA-Besucher die Zwei-Millionen-Marke geknackt wird. Die Buchungsanfragen zeigten, dass die touristische Nachfrage auch für 2016 ungebrochen sei, so Krause-Dünow. »Ob das durchhält, werden wir in einigen Monaten sehen.«
(09.06.2015, dpa)


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