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Billigfluege: Lohnt sich Frühbuchen überhaupt?

Billigfluege: Lohnt sich Frühbuchen überhaupt?

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BILLIGFLÜGE Lohnt sich Frühbuchen?

Der Sommer ist gerade erst zu Ende, da beginnen Deutschlands Ferienflieger mit dem Vorverkauf für den Sommer. Lohnt sich Frühbuchen überhaupt? REISE & PREISE sagt Ihnen, worauf Sie beim frühen Buchen achten müssen, damit Sie wirklich noch in diesem Jahr ein Schnäppchen machen.

Kaum sind die ersten Flugpläne fürs nächste Jahr veröffentlicht, beginnt die Schnäppchenjagd. Der Kalender wird nach Brücken- und Feiertagen sowie Ferienterminen durchstöbert, und dann wird gebucht. Tickets sind gesichert und der günstige Preis auch - denkste! Wer glaubt zum Beispiel, er sei etwa vor neuerlichen Treibstoffzuschlägen sicher, der irrt. »Eine Flugpreiserhöhung ist zulässig, sofern zwischen Vertragsabschluss und dem vereinbarten Flugreisetermin mehr als vier Monate liegen«, heißt es etwa im Kleingedruckten von TUIfly. Air Berlin formuliert das in ihren Geschäftsbedingungen ähnlich. Das heißt im Klartext: Es gibt keine Preissicherheit bei Buchungen für den nächsten Sommer. Condor und Germanwings verzichten auf die Vier-Monats-Klausel. Dort können lediglich nachträgliche Gebühren- und Steuererhöhungen weiter belastet werden.

Bei Airline-Pleite ist das Geld futsch
Dazu kommt: Wer heute bucht, der muss sofort den kompletten Flugpreis bezahlen. Anders als bei Reiseveranstaltern, die lediglich eine Anzahlung von zehn Prozent kassieren dürfen, buchen alle Airlines gleich den ganzen Betrag ab. Abgesehen vom Zinsverlust birgt dies auch ein Risiko. Wenn die gebuchte Airline pleite geht und nicht mehr fliegt, dann sind Ticket und Geld futsch. Denn in der Luftfahrt greift in diesem Fall keine Insolvenzversicherung, wie sie das Gesetz für Reiseveranstalter vorschreibt und deren Kundengelder absichert. Dass die gegenwärtigen Turbulenzen nicht alle Airlines überleben werden, darin sind sich Fachleute einig. Auch deutsche Gesellschaften sind vor Pleiten nicht gefeit, wie der Niedergang von Aero-Lloyd vor einigen Jahren zeigte.
Wer dennoch früh buchen will oder muss, der kann natürlich das eine oder andere Schnäppchen machen. Bei Condor ist der Flugplan für den Sommer 2009 komplett buchbar. Neue Ziele gibt es allerdings keine. Wichtigste Änderung bei Condor: Die Fliegenpreise für 29 Euro gehören der Vergangenheit an. Die günstigsten regulären Flüge ans Mittelmeer kosten im nächsten Sommer 59 Euro. Tickets zu den Kanarischen Inseln gibt es ab 128 Euro. Der Einstiegspreis für die Fernflüge ist mit 199 Euro gleich geblieben. Mindestens zehn Prozent aller Tickets gehen für diesen Preis weg. So will es das Gesetz. Allerdings nicht zu jedem Termin. Für die gefragten Brückentage und Ferientermine sucht man die Niedrigstpreise vergebens. Billiger wird es bei Condor nur mit den so genannten »Eintagsfliegen«. Solche Tickets kosten 49 Euro auf der Kurzstrecken und 149 auf der Langstrecke. Dumm ist nur, dass Reiselustige damit nicht planen können. Ob und wohin es Eintagsfliegen gibt, wird kurzfristig entschieden, um Flüge zu füllen, die schlecht gebucht sind.

Online buchen und sparen
TUIfly ist schon seit gut drei Monaten mit dem Sommerflugplan 2009 online. Allerdings gibt es dort keine Fernziele. Dafür kosten die günstigsten Tickets zu den Mittelmeerzielen wie Mallorca ab 49 Euro, zehn Euro weniger als bei Condor. Der Preis gilt aber nur für Online-Buchungen. Wer im Reisebüro bucht, der zahlt pro Strecke 7,50 Euro mehr. Billiger sind die Städteverbindungen. Hier beginnen die Ticketpreise bei 19,99 Euro für die einfache Strecke. Auch dies ist all-inclusive, wenn man online bucht. Insgesamt steuert TUIfly im nächsten Sommer 74 Städte- und Ferienziele an.

Fast wie abgesprochen kosten bei Air Berlin die günstigsten Flüge ebenfalls 49 Euro. Dieser Preis gilt jedoch nach Spanien nur für Mallorca. Wer mit Air Berlin etwa nach Andalusien oder zu anderen Zielen auf dem spanischen Festland will, der muss meistens nicht nur das Umsteigen auf Mallorca in Kauf nehmen, sondern auch noch mehr bezahlen. Die Oneway-Tickets kosten ab 69 Euro. Neben den spanischen und portugiesischen Zielen sind derzeit lediglich Island und fünf weitere Air-Berlin-Ziele in Griechenland für den nächsten Sommer buchbar: Kavala, Preveza, Thessaloniki, Volos und Zakynthos. Die Tickets nach Hellas gibt es ebenfalls ab 49 Euro.

Germanwings hat dagegen schon fast alle Flüge in die touristischen Ziele komplett. Flüge für 19,99 Euro muss man allerdings lange suchen. Am Tag, als der Sommerflugplan freigeschaltet wurde, brach der Server zusammen. Die meisten Schnäppchen zum Einstiegspreis sind schon weg. In der nächsten Preisstufe für 29 Euro gibt es aber noch genug Tickets, versichert eine Germanwings-Sprecherin.

Auf der Jagd nach günstigen Tickets für nächstes Jahr lohnt sich immer auch der Blick auf die Lufthansa-Website. Von Frankfurt nach Mallorca und zurück geht es im Juni 2009 für 163 Euro. Je nach Termin ist Lufthansa damit teils sogar günstiger als Air Berlin, Condor oder TUIfly. Bei Billigflieger Ryanair reinzuschauen, hat dagegen noch keinen Sinn. Anfragen für das nächste Jahr laufen ins Leere. Es wird nicht einmal klar, ob Ryanair eine bestimmte Strecke im Sommer 2009 überhaupt fliegt.

Die wichtigste Regel: Endpreise vergleichen
Die wichtigste Regel bei der Suche nach günstigen Flügen für den nächsten Sommer heißt: Endpreise vergleichen. Die reinen Flugpreise sind meistens eine Mogelpackung, die lediglich dazu dient, bei Preisvergleichssystemen möglichst weit vorne zu landen. Bei den meisten Airlines weiß man leider erst am Ende einer Buchung, wie viel ein Flug wirklich kostet. Auch die Ankündigung »inklusive Steuern und Gebühren" bedeutet noch lange nicht, dass es dabei bleibt. Ticketentgelte, Reisebüroprovisionen und Aufschläge für Kreditkartenzahlung lauern danach. In Mode kommt gerade, das Gepäck aus dem Flugpreis zu streichen. Bei Germanwings kommen für jeden aufgegebenen Koffer fünf Euro dazu. Die Kölner haben dies bei Ryanair abgeschaut. Weitere Nachahmer in Deutschland dürften folgen. Beim Preisvergleich lohnt sich auch der Blick auf den Service an Bord. Wenn Essen und Trinken extra kostet, fliegt man unterm Strich möglicherweise mit einem teureren Ticket billiger und ärgert sich nicht gleich zu Beginn seiner Ferien.

Thomas Hartung, Nov. 2008
 

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