USA Alles über die neue Einreisegebühr
Was müssen Bürger von Visa-Waiver-Staaten tun, um in die USA einzureisen?
Seit Januar 2009 muss spätestens 72 Stunden vor Abflug eine Genehmigung mit dem Elektronischen System »for Travel Authorization« (ESTA) eingeholt werden. Daran ändert sich nichts.
Anträge können unter https://esta.cbp.dhs.gov im Internet gestellt werden - auch in deutscher Sprache. Die Einreisegenehmigung wird online erteilt. Abgefragt werden persönliche Daten, Nummer, Ausstellungsdatum und Gültigkeit des Reisepasses sowie ansteckende Krankheiten, Verurteilungen wegen Straftaten, Spionage, Beteiligung an Nazi-Verfolgungsmaßnahmen, Sorgerechtsentzug, beabsichtigte Arbeitsaufnahme in den USA sowie Einreiseverbote und ungültige US-Visa.
Ja, für zwei Jahre, sofern sie nicht widerrufen werden oder der Reisepass vorher abläuft.
Ja, davon sollte unbedingt Gebrauch gemacht werden. Das betrifft Änderungen des Wohnsitzlandes, der Telefonnummer oder der E-Mail sowie Flugnummern weiterer Einreisen. Reiserouten und Zieladressen können so ebenfalls auf den neuesten Stand gebracht werden. Für den Änderungszugriff muss sich der Antragsteller mit ESTA-Antrags- und Reisepassnummer sowie dem Geburtsdatum identifizieren.
USA: Alles über die neue Einreisegebühr
Nein, bislang nicht. Damit lässt sich allerdings nachweisen, dass die Einreisegenehmigung erteilt worden ist. Deshalb empfiehlt es sich, einen ESTA-Ausdruck samt Antragsnummer bei jeder Einreise mitzuführen.
Das berühmte Formular I-94W ist nur noch vorübergehend auszufüllen. US-Heimatschutzministerin Janet Napolitano hat entschieden, dass die ESTA-Genehmigung für die Einreisekontrolle ausreicht. Noch in diesem Sommer sollen für Bürger von Visa-Waiver-Staaten die grünen Formulare entfallen.
Ja, nach einer Entscheidung des US-Handelsministeriums und der Grenzschutzbehörde werden ab 8. September 2010 für neue ESTA-Anträge 14 US-Dollar erhoben. Die im Gesetz Travel Promotion Act (TPA) vorgesehene Abgabe setzt sich aus zehn Dollar für das internationale Tourismusmarketing der USA und vier Dollar Verwaltungskosten der Grenzschutzbehörde zusammen. Gezahlt werden kann vorerst ausschließlich mit den Kreditkarten Master, Visa, American Express und Discover. Bereits erteilte ESTA-Genehimgungen bleiben gültig; 14 Dollar sind nur bei Neuanträgen fällig.
Die US-Reiseindustrie will die von jedem Reisenden erhobenen zehn Dollar verdoppeln und ins Tourismusmarketing investieren. Daraus soll auch in Deutschland eine nationale Tourismuswerbung finanziert werden, wie es sie seit Schließung des US-Verkehrsamts vor über zehn Jahren nicht mehr gegeben hat.
Dort kostet die Prozedur mehr als 14 Dollar. Reisebürochef Egon Dobat vom Berliner Air Travel Service hält unter anderem die deutschsprachigen Domains www.esta-registration.us, www.esta-usa.de und www.usestaservice.com für »Bauernfängerei«. Er warnt davor, sensible Kreditkartennummern inklusive Sicherheits-Code (CVC) auf solchen Seiten einzugeben. Die korrekte Adresse ist ausschließlich https://esta.cbp.dhs.gov.
USA: Alles über die neue Einreisegebühr
Ja, unabhängig von ESTA startet das Secure-Flight-Programm. Es soll den Luftverkehr sicherer machen, Terroranschläge verhindern und die Abfertigung beschleunigen. Paul Leyh, Programm-Direktor der US-Transportsicherheits-Behörde TSA, erläutert: `Während ESTA die Einreisekontrolle regelt, kontrolliert Secure Flight Flugsicherheit und Bordkarten-Ausgabe.´ Das neue Verfahren verkürze Wartezeiten, weil 99 Prozent der Fälle sofort geklärt werden, verbreitet er Zuversicht und verweist auf die Internet-Seite www.tsa.gov/secureflight. Alle US-Airlines sind seit Juni an das Programm angeschlossen, sagt der TSA-Direktor. Ausländische Fluggesellschaften sollen bis zum Jahresende folgen.
Je ein Server an der Ost- und an der Westküste erfassen unabhängig voneinander das komplette Fluggastaufkommen der USA. Dabei erhebt die TSA lediglich vollen Namen, Geburtstermin und Geschlecht. Diese Daten werden lediglich sieben Tage gespeichert, versichert Leyh. Anders sei es mit gesuchten Personen, die sieben Jahre im System bleiben, und identifizierten Terroristen: `Die behalten wir 99 Jahre.´ Anstelle einer Vorab-Benachrichtigung werde am Flughafen jeder individuell behandelt und gegebenenfalls vom FBI und anderen Sicherheitsdiensten in Empfang genommen.
Allen, die zu Unrecht auf der Watchlist gelandet sind, biete die US-Regierung eine Lösung an, verweist Direktor Leyh auf TRIP. Das Kürzel steht für `Traveler Redress Inquiry Program´, soll aber nicht beim Kleiderwechsel helfen, sondern Abhilfe schaffen: Wer sich beim Ticketkauf falsch identifiziert fühlt, der kann unter www.dhs.gov/trip das Verifizieren seiner Identität online beantragen. Geprüft werden die Angaben vom FBI und anderen Sicherheitsdiensten. Wie das genau geschieht, darüber mag Leyh aus Sicherheitsgründen keine Auskunft geben.
Die deutschsprachige Internet-Seite www.discoveramerica.com/de gibt einen guten Überblick zu Reisen in die USA.
(August 2010, Christian Boergen, SRT)