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Die wichtigsten Portale im Preis-Leistungs-Check

Die wichtigsten Portale im Preis-Leistungs-Check

Foto: Panthermedia/Lasse Christensen

Test Hotelportale Vorher buchen, nachher zahlen

Hotelportale werten die Angebote von unzähligen Hotels aus. REISE & PREISE hat die wichtigsten Anbieter getestet.

Online ein Hotelzimmer zu buchen, ist ein Kinderspiel: Das Riesenangebot der Portale lässt sich nach Belieben sortieren und filtern, ob nach Sternen, Preis, Lage oder nach Ausstattungsmerkmalen wie Pool und Gratis-Internet. Anders als bei den Flugportalen wird der Kunde nicht mit versteckten Kosten und abzuwählenden Zusatzleistungen genervt. Positiv auch, dass das Zimmer – abgesehen von einigen preisreduzierten Prepaid-Tarifen – erst vor Ort zu bezahlen ist. Weiterer Vorteil: Während Stornierungen und Umbuchungen bei Direktbuchungen im ungünstigsten Fall über ein Hotel auf der anderen Seite der Welt abgewickelt werden müssen, geschieht dies bei einer Portalbuchung anhand von Buchungsnummer und Kreditkartennummer online oder über die meist kostenfreie, deutschsprachige Hotline.

Perfekt für die Urlaubplanung, mag man meinen. Doch wie sind die großen Portale überhaupt in den Urlaubsregionen aufgestellt? In Metropolen wie London, Paris, New York und Bangkok hat der Kunde die Wahl unter 500 bis 2.000 Hotels. In Städten wird man selbst in der 2-Sterne-Kategorie fündig. Boykottiert wird von den Portalen mit amerikanischen Eignern die Millionenstadt Havanna. Doch auch die deutschen Portale HRS und Hotel.de finden in der kubanischen Großstadt maximal zwei Hotels, eHotel kurioserweise nur eines in Costa Rica (!). Auch in den Ferienzentren in Europa steht es mit der Auswahl nicht immer zum Besten. Während Mallorca und Gran Canaria gut bestückt sind, sieht es in den Touristengebieten anderer Länder und Inseln oft mau aus. Auch bei Fernreisen gilt: Je exotischer die Urlaubsorte, desto spärlicher die Auswahl. Denn bei den Ferienhotels greifen andere Regularien: Viele Re - sorts sind fest in der Hand von Stammgästen und Reiseveranstaltern, so dass »Insidertipps« den Weg in die Datenbanken oftmals nicht finden. Auch sind nicht alle Hoteliers bereit, den Portalbetreibern 10 bis 20 Prozent der Zimmerrate als Kommission abzuführen. Lediglich Booking.com und Hotels.com waren im Test in kleineren Badeorten auch in der Breite gut aufgestellt. Angezweifelt werden darf demzufolge bei dem ein oder anderen Portalbetreiber die über die jeweilige Homepage propagierte Anzahl der buchbaren Hotels (siehe Tabelle, Hotelauswahl).

Ein entscheidendes Buchungskriterium ist der Preis. Im Test zeigten sich hier allerdings kaum Unterschiede, egal ob über die Hotel-Website oder ein Portal gebucht wurde – von geringfügigen Abweichungen aufgrund von Wechselkursschwankungen o. Ä. einmal abgesehen. So kostete z. B. ein Standard-Doppelzimmer im »NH Podium Hotel« in Barcelona über die Hotel-Website € 169, bei den Portalen € 169 bis 172. Immer mehr in Mode kommen Prepaid-Tarife, die spürbar günstiger, dafür aber sofort zu bezahlen und nicht stornierbar sind. Hier punkten die Portale, denn manchmal sind diese Tarife nur über sie zu haben: Beim »Lord Kensington Hotel« in London z. B. kostete ein Doppelzimmer mindestens € 117, bei Booking.com und eHotel nur € 94 – hier aber ohne Storno-Möglichkeit. Doch die Ho - tels sind dabei, sich die Tarifhoheit mit Best-Price-Raten zurückzuholen. So war das Zimmer im »Howard Johnson Manhattan Soho« in New York City über dessen Homepage mit € 227 deutlich günstiger als bei den Hotelportalen, die bis zu € 264 verlangten. Die Preisunterschiede haben unterschiedlichste Gründe, mal sind die Leistungen nicht identisch, mal nutzen die Hotels die Portale als Plattformen für Preisaktionen.

Auch wenn man nicht groß sparen kann, stellen die Hotelportale für Unentschlossene eine große Hilfe dar. Vor allem in Städten findet man anhand vielfältiger Filterfunktionen schnell ein passendes Hotel. Punktabzüge gab es hier für Booking.com, wo immer noch eine funktionsfähige Suche nach Hotelnamen fehlt, und eHotel, wo die gesetzten Filter nicht immer zum gewünschten Ergebnis führten. Die Präsentation der Hotels mit Fotos ist zumeist recht gut, doch hapert es bei den Texten. Manche Hotelbeschreibungen sind viel zu kurz und nichtssagend, andere er mü dend lang und eine Mixtur aus Deutsch und Englisch.

Von einheitlichen Stornobedingungen sind die Portale noch weit entfernt, auch wenn erstaunlich viele Hotels Stornierungen bis 18 Uhr am Anreisetag akzeptieren.

Ein Ärgernis ist die Unsitte, vom Portal bevorzugte Hotels in den Ergebnislisten automatisch ganz oben zu listen. Bei Booking.com heißt die Rubrik »Booking.com empfiehlt«, und das Unternehmen kommuniziert ganz offen, das diese »Preferred Partner« dem Portal eine erhöhte Kommission zahlen. Auch bei den anderen Portalen lässt sich der Verdacht nicht ausräumen, dass die automatisch zuerst gelisteten Hotels zu gleich bei den Provisionszahlungen führend sind. HRS nennt die Rubrik »HRS empfiehlt«, Hotel.de »Empfehlung «, Hotels.com »Am beliebtesten « und eHotel »Beliebtheit«. Im Test führte diese Voreinstellung bei allen Portalen zur Abwertung um eine Note. Bei Hotel.de ist die Voreinstellung erst bei genauerem Hinsehen zu erkennen. Fazit: Wer nach Erscheinen der ersten Suchergebnisse den Sortierfilter nicht seinen Ansprüchen entsprechend setzt, wird auf allen Portalen nicht objektiv informiert.

So haben wir getestet

Um die Preiswertigkeit zu beurteilen, haben wir die Preise in zehn Metropolen in aller Welt recherchiert und mit denen der Hotelwebpages verglichen. Abgefragt wurden die günstigste stornierbare und die günstigste nicht stornierbare Rate. Um die Präsenz in den Ferienregionen zu ermitteln, zogen wir zum Vergleich zehn südeuropäische Urlaubsorte und zehn Fernziele unterschiedlicher Bedeutung und Größenordnung heran.

(REISE & PREISE 3-2013)
New Jersey
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