Flüge Hotels Pauschalreise Pauschal Mietwagen Rundreisen Kataloge
Philippinen: Auf der Insel Boracay findet man jetzt leer Traumstrände

Philippinen: Auf der Insel Boracay findet man jetzt leer Traumstrände

Urlaub auf den Philippinen Die Philippinen in den Zeiten der Pandemie

Jens Peters, Autor und Herausgeber des Philippinen Reise-Handbuch, ist bereits seit vielen Jahren auf den Philippinen zu Hause. Jetzt hat er für REISE & PREISE die dortigen aktuellen Reisemöglichkeiten unter die Lupe genommen und einen zeitnahen Corona-Situationsbericht über den Inselstaat verfasst.

Corona Update - Stand Dezember 2020

Langsam scheint das Land die Kurve zu kriegen. Nach dem bisherigen Höchststand von 259 Todesfällen am 15. September 2020 sank die Zahl laut WHO-Statistik bis zum 8. Dezember auf 18 Tote pro Tag. Zeitgleich wurden 1565 Neuinfektionen gemeldet, 5660 weniger als am Spitzentag im August. Vermutlich ist die Dunkelziffer noch etwas höher, aber der Trend der letzten Wochen stimmt optimistisch.

Lockdowns & Lockerungen

Die Lockdowns in den ersten neun Monaten der Pandemie waren unterschiedlich hart, da offenbar jede Provinz und Insel ihre eigenen Richtlinien für unabdingbar hielt. Zwar gehören Schutzmasken, Visiere, Temperaturmessung, Hände desinfizieren und Abstand halten inzwischen zum neuen Corona-Alltag, aber seit kurzem werden diese Vorsichtsmaßnahmen nicht mehr penibel befolgt. Nur beim Shopping in Einkaufszentren und bei Behördengängen geht’s nicht ohne, und bei Restaurantbesuchen müssen die Gäste obendrein noch ihre Adresse und Telefonnummer hinterlegen. Außerdem ist die Ausgangssperre zu beachten, die von der jeweiligen Local Government Unit (LGU) festgelegt wird und deswegen örtlich unterschiedlich sein kann (in Metro Manila von 24-4 Uhr).

Reisen im Land

Auch in die Mobilität kommt Bewegung. Straßensperren wurden weitgehend weggeräumt und militärische Checkpoints entfernt, so dass provinzübergreifenden Touren mit eigenem Fahrzeug nichts mehr im Weg steht. Sowieso dürfte sich die Erkundung der philippinischen Inseln mit einem Auto oder Motorrad während und nach der Pandemie als ideale Art des Reisens erweisen. Das haben auch die ansässigen Expats längst erkannt, die nun volle Busse, Jeepneys und Vans meiden, selbst wenn die darin installierten Barrieren aus Kunststoff die Fahrgäste schützend voneinander trennen. Außerdem bietet Selbstfahren neben dem Gesundheitsschutz den Vorteil, dass Reisetempo und Routen persönlich bestimmt werden können.

Ebenso wie Busse und Vans fahren auch Schiffe nur mit abgespecktem Fahrplan. Kleiner Wermutstropfen: Schiffsreisen sind vorerst nur bestimmten Personen mit ernsthaftem Anliegen vorbehalten; touristische Vergnügungsreisen zählen leider nicht dazu.

Die Inlandsflüge der beiden dominierenden Fluggesellschaften Cebu Pacific und Philippine Airlines sind dagegen schon annähernd wieder auf dem Stand wie vor Corona. Ein Ticketkauf setzt allerdings die Einhaltung der Weisungen des Ankunftsortes voraus, sofern dieser überhaupt touristische Gäste zulässt. Das können u.a. PCR-Test (Swab-Test) und mehrtägige Hotelbuchung sein. Da jede größere Stadt ihre eigenen „Travel Requirements of LGU“ erstellt, bleibt nicht viel Spielraum für spontane Routenänderungen. Bei Flügen ist zusätzlich zu den üblichen Maßnahmen wie Schutzmaske, Visier usw. der Gebrauch der Traze Contact Tracing App vorgeschrieben (www.traze.ph), ohne die der Zutritt zum Airport verweigert wird. Philippine Airlines akzeptiert augenblicklich nur Passagiere im Alter von 21 bis 59 Jahren. Und Cebu Pacific führte zudem im Dezember 2020 für die Strecke Manila-General Santos versuchsweise den Test Before Boarding (TBB) ein. Möglicherweise wird dieser Schnelltest demnächst bei allen Flügen zur Pflicht.

Boracay - Reiselust sieht anders aus

Bei Boracays Wiedereröffnung für Touristen im Oktober 2020 gab es lange Gesichter. Denn statt eines erwarteten Massenandrangs ließen sich nur 35 Neugierige auf der philippinischen Touristeninsel Nummer Eins blicken, sieben davon aus der Millionenstadt Metro Manila. Viele hatte offensichtlich der ellenlange Maßnahmenkatalog von einem Trip ins Paradies abgehalten. Auch bei den teils fragwürdigen Bedingungen vor Ort, wie im abgesteckten Strandbereich vorm Sprung ins Meer die Körpertemperatur messen, verging schnell die Lust am unbeschwerten Beachlife. Die Folge: Statt volles Spaßprogramm leere Betten, leere Restaurants und leere Strände. Wer sich im Land befindet und genau diese idyllische Verlassenheit auf Boracay sucht und sie noch vor dem Eintreffen von Reisegruppen in sich aufsaugen möchte, sollte als ersten Schritt geschwind seine Health Declaration Card ausfüllen und abschicken (www.touristboracay.com).

Einsame Tage auf Palawan

Auch Palawan begrüßt seit ein paar Tagen wieder Touristen, zunächst jedoch nur einheimische, Ausländern soll erst ab März der Zugang gewährt werden - so der Plan. Kein Wunder, dass gerade jetzt die wenigen Besucher die leergefegten Inseln ausgiebig genießen. Bei Einhaltung der üblichen Restriktionen erlaubt El Nido sogar abenteuerliche Bootstouren im vorgelagerten Bacuit-Archipel. In Coron, auf der nördlichen Insel Busuanga, sind nur touristische Gäste im Alter von 15 bis 65 Jahren zugelassen. Die dürfen sich dort bedenkenlos beim Island Hopping vergnügen, die Schönheit der tropischen Natur bewundern und beim Wracktauchen der faszinierenden Unterwasserwelt auf den Grund gehen.

Klare Ansage von Cebus Gouverneurin Gwen Garcia

„Jeder soll die touristischen Attraktionen von Cebu aufsuchen können, ohne dass ihm dabei durch Beschaffung von Reisedokumenten das Leben schwer gemacht wird“, ordnete die forsche Provinzchefin von Cebu an. Das Vorzeigen der bestätigten Zimmerbuchung eines Hotels am Zielort soll für eine problemlose Anreise genügen und überdies den unkomplizierten Ticketkauf für Überfahrten zu kleineren Inseln ermöglichen. Auf Bantayan Island muss der Besucher zudem in Besitz eines QR Code sein, der inseleigenes Contact-Tracing erlaubt (wird vom Hotel nach Zimmerbuchung und -bezahlung zugeschickt). Nach siebenmonatigem harten Lockdown weht nun ein frischer Wind über die weißen Strände der beiden populären Ferieninseln Bantayan und Malapascua. Resorts, Restaurants und Beach Bars erwachen wieder zum Leben. Das dürfte besonders die zahlreichen auf Cebu ansässigen Expats freuen.

Open for Business

Um ihre finanziellen Einbußen ein wenig abzufedern, hat das Department of Tourism (DOT) den Hotels landesweit ab November 2020 die Wiederaufnahme des Betriebs gestattet. Voraussetzung dafür ist die strikte Einhaltung der vom DOT erlassenen Hygienevorschriften und Sicherheitsregeln. Das gilt auch für Dive Shops, die nun endlich wieder Tauchgänge veranstalten und Kurse anbieten dürfen. Das wurde auch Zeit, denn immerhin wurden die Philippinen bei der jüngsten Vergabe der renommierten World Travel Awards als „World's Leading Dive Destination 2020“ ausgezeichnet.

Touristen-Visum

Es besteht ein Einreise-Stopp für Touristen, sei es mit oder ohne Visum (normalerweise können Besucher aus über 100 Ländern bei einem Aufenthalt von bis zu 30 Tagen ohne Visum einreisen). Das Ende dieser Maßnahme wird mit „sobald die Pandemie unter Kontrolle ist“ angegeben. Im besten Fall dürfte das in der zweiten Jahreshälfte 2021 sein, sofern sich die weltweit verabreichten Impfstoffe bis dahin als erfolgreich erweisen.

Special Retiree’s Resident Visa (SRRV)

Besitzer dieses sogenannten Rentner-Visums, das zu einem dauerhaften Aufenthalt berechtigt, sind ebenfalls vom o.g. Einreise-Stopp betroffen. Wer vorübergehend die Philippinen verlässt, wird demzufolge vorläufig nicht wieder zurückkehren können.

Gestrandet

Corona-Gestrandete, die bei Grenzschließung bereits im Land waren und auf Rückholflüge der heimischen Regierung sowie auf Sonderflüge der Airlines verzichteten, können bis zu 36 Monate auf den Philippinen bleiben. Vorausgesetzt sie verlängern alle zwei Monate ihr Visum.

Einreise-Ausnahmen

Folgende Ausländer können sich bei der Philippinischen Botschaft oder beim zuständigen Konsulat ein Einreise-Visum ausstellen lassen: Verheiratete mit philippinischem Ehepartner (Heiratsurkunde vorlegen) und Vater oder Mutter eines philippinischen Kindes (Geburtsurkunde vorlegen).

Weitere Auflagen (Testergebnis und Buchungsbelege beim Einchecken vorzeigen):

- Swab-Test innerhalb 72 Stunden vor Flugtermin. Das Biotech-Unternehmen Centogene ist mit Abstrichzentren an mehreren deutschen Airports vertreten (www.centogene.com).

- Vor Abflug für zwei Tage ein Zimmer in einem Quarantäne-Hotel am Ankunftsort reservieren.

- Innerhalb drei Tage vor Abflug einen Swab-Test-Termin im Ankunfts-Airport buchen. Die Registrierung erfolgt über die philippinische Rote-Kreuz-Website (e-cif.redcross.org.ph).

- Nach dem Swab-Test bei Ankunft ein bis zwei Tage im Zimmer des Quarantäne-Hotels auf das Testergebnis warten (es wird normalerweise innerhalb von 24 Stunden per eMail oder SMS übermittelt). Ist es negativ, kann man das Hotel verlassen und weiterreisen.

Aktuelle Visainformationen auf der Website der Philippinischen Botschaft (philippine-embassy.de).

(14.12.2020, rp)

 
lhp
Mehr Reiseberichte ...
logo-reisen
REISE und PREISE aktuelle Ausgabe
AKTUELLES HEFT kaufen
ABO SHOP
Newsletter
E-Paper freischalten

ÜBERSICHT

SHOP | ABO
Einzelheft | Archiv seit 1987