FLUGVERSPÄTUNG Vermittler für Touristen
Berlin, 15.11.10 (tdt) – Weil im Luftverkehr im Schnitt jeder zehnte Flug verspätet ist oder ausfällt, staut sich viel Ärger beim Reisepublikum. Nun werden Forderungen nach Anlaufstellen an Flughäfen laut, die betroffenen Flugpassagieren sofort und unbürokratisch helfen. Es gelte, »die Beschwerdeverfahren zu vereinfachen«, sagt Markus Tressel, der tourismuspolitische Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen.
Vielen Fluggästen sei allerdings unbekannt, dass sie einen Anspruch haben. Sie würden zudem von vielen Airlines „gezielt verwirrt“ - und verzichteten aufgrund der schriftlichen Beschwerdeverfahren auf weitere Schritte. Genau deshalb seien unabhängige Schlichter an den Airports nötig, die noch an Ort und Stelle Ansprüche regeln. Verbraucher müssten dann auch nicht mehr Kosten auslegen, die eigentlich von den Airlines getragen werden müssten. Das besage auch die Europäische Verordnung 261/04.
Laut Tressel, der sich auf Zahlen der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) stützt, haben täglich in der Bundesrepublik 5000 Fluggäste Anspruch auf Entschädigung.
Dennoch verzichten jährlich Hunderttausende darauf. Zahlen der zentralen Anlaufstelle für verärgerte Fluggäste belegen diese Einschätzung: Beim Luftfahrt-Bundesamt (LBA) gehen pro Jahr nicht mehr als 4000 Verbraucherbeschwerden ein.
