LUFTVERKEHRSABGABE Tickets rund 14 Euro teurer
Die ab 2011 in Deutschland geplante "ökologische Luftverkehrsabgabe" treibt die Reisepreise: Flugscheine werden nach einer ersten Schätzung des Flughafenverbandes ADV um "rund 14 Euro teurer". Der Beschluss der Bundesregierung sei nach dem Vulkanausbruch ein "weiterer schwerer Schlag" für die "stark gebeutelte Luftverkehrsbranche."
Massive Kritik kommt auch vom Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW), der die Maßnahme der Bundesregierung als "unsinnig und tourismusfeindlich" einstuft. Sie sei außerdem "eine klare Absage an den Koalitionsvertrag", so BTW-Präsident Klaus Laepple weiter.
Ebenso ablehnend die Haltung des Deutschen Reiseverbandes(DRV), der von einer "Insellösung" und "Wettbewerbsverzerrungen" spricht. "Die Leidtragenden sind die Verbraucher", so DRV-Hauptgeschäftsführer Hans-Gustav Koch. "Das Fliegen und der Urlaub werden dann nicht mehr für Jedermann bezahlbar sein."
Laut Koch kostet eine nationale Luftverkehrsabgabe am Ende mehr als die Mehreinnahmen versprechen, weil die Konsumenten Wege suchten, die Abgabe zu umgehen. Reisende aus Deutschland würden verstärkt von ausländischen Airports starten, und Umsteigegäste aus dem Ausland den Zwischenstopp in Deutschland meiden und auf ausländische Airlines umsteigen. Zugleich könnten die "künstlich verteuerten" Flüge "fatale Auswirkungen" auf die Arbeitsplätze in der Tourismusbranche haben.
Die Bundesregierung geht davon aus, dass die Abgabe pro Jahr eine Milliarde Euro in die Staatskasse spült - und damit so viel, wie die Anfang des Jahres von 19 auf sieben Prozent gesenkte Mehrwertsteuer auf Hotelübernachtungen das Land kostet. Die nationale Flugsteuer soll aber nur bis zur Einbeziehung des Luftverkehrs in den CO2-Emissionshandel 2012 erhoben werden.
(8.6.10, tdt)
