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Caravaning liegt nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa weiterhin im Trend.

Caravaning liegt nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa weiterhin im Trend. Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa/dpa-tmn

Erholung in der Natur Corona befeuert Comeback der Camper

In Pandemie-Zeiten bevorzugen viele Menschen einen Urlaub an der frischen Luft. Die Hersteller von Wohnmobilen und Caravans kommen der Nachfrage kaum hinterher und freuen sich auf lohnende Geschäfte.

Deutschlands Hersteller von Wohnmobilen und
Wohnwagen stürmen in der Corona-Krise von Rekord zu Rekord. Trotz
eines heftigen Produktionseinbruchs in der zweiten Jahreshälfte
lieferten die Unternehmen 2021 so viele Freizeitfahrzeuge aus wie nie
zuvor. Von den 130.666 Einheiten gingen fast 55.000 in den Export,
wie der Branchenverband CIVD berichtete.

Es hätte noch viel mehr als die Produktionssteigerung um 12,8 Prozent
sein können, wie CIVD-Präsident Hermann Pfaff schilderte. Ab der
Jahresmitte bekamen die Hersteller die Probleme in den Lieferketten
und höhere Materialpreise immer stärker zu spüren. Weil wenige Teile
fehlten, mussten fast fertige Wohnmobile ins Zwischenlager.
Schließlich wurden auch etliche Fahrzeuge wegen mangelnder
Fahrgestelle gar nicht erst gebaut, wie der Hymer-Geschäftsführer
berichtete.

Deutschland bleibt wichtigster Einzelmarkt

Im europäischen Gesamtmarkt mit rund neuen 260.000 Freizeitfahrzeugen
bleibt Deutschland mit 106.138 Neuzulassungen der mit Abstand
wichtigste Einzelmarkt. Dabei sind die Wohnmobile klar auf der
Überholspur. Sie erzielten mit 81.420 Fahrzeugen einen Zuwachs von
4,3 Prozent und erreichten damit das elfte Rekordjahr in Folge. Bei
den Wohnwagen fiel die Zahl im Vergleich zum starken Vorjahr um 15,2
Prozent auf knapp 25.000 Exemplare. Der Gesamtabsatz einschließlich
der Importe fiel in Deutschland so um ein Prozent.

Für die kommenden zwei Jahre hat das Meinungsforschungsinstitut
Allensbach im Verbandsauftrag ein beachtliches Käuferpotenzial
festgestellt. Danach erwägen 1,3 Millionen Menschen den Kauf eines
Wohnmobils, und 700.000 erwägen, sich einen Wohnwagen zuzulegen. Auf
Sicht werden die 1,8 Millionen deutschen Wohnmobilisten die 2
Millionen Wohnwagenbesitzer überholen. Laut Allensbach-Experte
Michael Sommer erwarten die Camping-Interessenten vor allem
Unabhängigkeit (88 Prozent) und Naturnähe (75 Prozent) von dieser
Urlaubsform. An dritter Stelle ihrer Motive nannten die Teilnehmer
mit 62 Prozent die mutmaßlich höhere Sicherheit vor
Corona-Infektionen.

Caravaning in ganz Europa ein Trend

Weil es auf den deutschen Stellplätzen zunehmend eng wird, bietet der
Verband eine Beratung für interessierte Kommunen an, die an dem
wachsenden Urlaubsmarkt teilhaben wollen. Das Deutsche
Wirtschaftswissenschaftliche Institut für Fremdenverkehr schätzte den
Umsatz mit Reisemobilisten und Campern für 2020 auf rund 14,1
Milliarden Euro.

Die Fahrzeughersteller richten sich jedenfalls auf eine weiter sehr
hohe Nachfrage ein, die bei abnehmenden Problemen mit Material und
Zulieferteilen für florierende Geschäfte sorgt. «Die Urlaubsform
Caravaning liegt nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa
stark im Trend. Die Nachfrage nach deutschen Reisemobilen und
Caravans ist ungebrochen», sagte CIVD-Geschäftsführer Daniel
Onggowinarso. 2021 wurde mit 13,9 Milliarden Euro ein Rekordumsatz
erzielt, der 12,1 Prozent über dem Vorjahr lag. Neben dem 7,5
Milliarden Euro schweren Geschäft mit den Neufahrzeugen boomte auch
der Gebrauchthandel (plus 6,3 Prozent auf 5,2 Mrd Euro) und der
Verkauf von Zubehör (plus 14,2 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro).

Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
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