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Kleiner Einblick in den Manuel Antonio Nationalpark Foto: Costa Rica Tourism Board

COSTA RICA - Pura Vida! Das ideale Reiseziel für Mittelamerika-Einsteiger

Costa Rica ist klein, aber ungeheuer vielfältig, bietet jede Menge Abenteuer in der Natur und zugleich Sicherheit während der Reise.

Pura Vida, „Pures Leben”! Diese beiden Wörter hören wir bereits bei der Ankunft. Und danach immer wieder, sei es zur Begrüßung, zum Abschied oder als Gefühlsausdruck, etwa von Sympathie, Freude und Glück. Zwei Worte, die für ein Lebensgefühl sowie einen lebensbejahenden Stil stehen, welche sich wahrlich nur verstehen lassen, wenn man sie selbst erlebt. Die Ticas und Ticos, wie sich die Bewohner Costa Ricas selbst nennen, haben eine positive Einstellung zum Leben, zeigen Respekt vor anderen – und vor der Natur

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Eine Tänzerin in traditioneller Tracht verkörpert das bunte und herzliche Flair Costa Ricas. Foto: prohispano/pixabay

Bereits in den 1990er Jahren, als Nachhaltigkeit auf dem UN-Gipfel für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro endgültig auf die politische Agenda gesetzt wurde, hatte man sich in Costa Rica schon darüber Gedanken gemacht, welches Handeln in der Gegenwart kommenden Generationen ebenfalls ein gutes Leben ermöglicht. „Was die Strände angeht, konnten wir kaum mit Ländern wie Mexiko oder einigen karibischen Inseln mithalten”, sagt Tourismusminister Wiliam Rodríguez López. „Aber wir erkannten, dass wir Vorteile in der Natur haben, die fast niemand sonst hat.” Eine reiche Artenvielfalt etwa.

Das kleine Land zwischen Nicaragua und Panama, mit Küsten am Pazifik und in der Karibik, schuf das „Nationale System der Schutzgebiete” (SINAC), dank dessen bis heute fast ein Drittel seines Territoriums unter Naturschutz steht. 2020, mitten im Corona-Lockdown, stellte Costa Rica seinen 30. Nationalpark vor. Eine Erinnerung daran, dass der Schutz der Umwelt und der Kampf gegen den Klimawandel auch weiterhin ein Anliegen sein sollten.

Costa Rica lässt sich problemlos auf eigene Faust bereisen

Zwar ist das Land kaum größer als Niedersachsen, verfügt aber über 6,5 Prozent der Artenvielfalt weltweit. Ein „grünes Paradies”, das Besuchern das gesamte Jahr über etwas zu bieten hat. Zu entdecken gibt es majestätische Vulkane, beeindruckende Wasserfälle und traumhafte Strände.

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Costa Rica beeindruckt mit über 400 registrierten Wasserfällen – wie dieser tropische Wasserfall im Nationalpark Tenorio. Foto: prohispano/pixabay

Beobachten lassen sich exotische Tiere von winzigen Ameisen bis hin zu großen Raubkatzen. Über 50 Prozent der Landesfläche sind von Regen-, Nebel- und Trockenwäldern bedeckt. Besonders angenehm ist, dass sich Costa Rica ganz bequem und entspannt im eigenen Tempo „erfahren” lässt, mit dem Mietwagen nämlich.

Die touristische Infrastruktur ist ausgezeichnet: Es gibt im ganzen Land Hotels für die verschiedensten Ansprüche und die Distanzen sind kurz, auch wenn man sich darauf einstellen sollte, dass die Fahrten bisweilen länger dauern als auf den heimischen Schnellstraßen. Dafür gibt es aber auch viel mehr zu sehen und zu erleben. Während Regionen in Zentralamerika doch häufiger wegen sozialer Ungleichheit, Gewalt oder Korruption in die Schlagzeilen geraten, gilt das kleine Costa Rica aufgrund seiner Stabilität immer noch als die „Schweiz Mittelamerikas”. Eine Armee hat das Land nicht mehr – in einer ehemaligen Garnison in der Hauptstadt San José ist jetzt das Nationalmuseum untergebracht.

Stattdessen wurde in das Gesundheits- sowie Bildungssystem investiert. Beim Tourismus setzt man auf Nachhaltigkeit, auf Ökotourismus, der dazu beiträgt, die Bewahrung der Natur zu finanzieren. Auch wenn der Tourismusminister hinsichtlich der Strände eher tiefstapelt, brauchen die feinsandigen Palmenstrände an der südlichen Karibikküste bei Cahuita und Puerto Viejo, auf der Nicoya-Halbinsel und in Manuel Antonio den internationalen Vergleich keineswegs zu scheuen.

Nicht weit von der Hauptstadt speit der aktive Vulkan Poás Asche

Fast alle Besucher kommen im Herzen des Landes in der Hauptstadt San José an, einer übersichtlich schachbrettartig angelegten Metropole mit 350.000 Einwohnern. Historische Gebäude, die Kathedrale aus dem 19. Jahrhundert und das Nationaltheater etwa, das nach dem Vorbild der Pariser Oper erbaut wurde, kontrastieren im Zentrum mit modernen Bauten wie dem Jade-Museum und dem Museo del Oro Precolombino, das rund 700 Gold-, Keramik- und Steinfunde ausstellt und den Besucher mitnimmt auf eine Zeitreise in die präkolumbianische Geschichte. Ganz in der Nähe der geschäftigen Hauptstadt, nur 50 Kilometer entfernt, liegt im weiten, fruchtbaren Valle Central der aktive Vulkan Poás.

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Einer der aktivsten Vulkane Costa Ricas, der Poás inmitten üppiger Natur. Foto: Depositphotos

Immer wieder spuckt er Asche aus. Sicherheitshalber ist die Besucherzahl limitiert. Nur maximal 50 Personen werden für 20 Minuten an den Kraterrand geführt. Schon beim Hinaufgehen begrüßt ein Gestank nach faulen Eiern die Besucher – Schwefel ist nicht eben wohlriechend. Der Schlund ist tief und smaragdgrün. Wer Glück mit dem Wetter hat, genießt von oben eine spektakuläre Aussicht. Auf dem Rückweg vom Vulkan bietet es sich an, an diversen lokalen Shops zu halten und beispielsweise Käse, Erdbeeren oder auch Kaffeevariationen zu testen. Hier erholt sich nicht nur die Nase. Interessante Touren und Verkostungen bieten die schicke große Наcienda Alsacia, die in der Gegend für Starbucks Kaffee produziert, und die charmante Hacienda Doka an.

Tierreiche Nationalparks an Pazifik- und Karibikküste

Auf die Besuchsliste gehört auf jeden Fall die abgelegene, unglaublich vielfältige Osa-Halbinsel mit dem Corcovado Nationalpark an der Pazifikküste, wo man von den Wanderwegen aus Hunderte Tierarten sehen kann, darunter Affen, Aras und Wale. Im Parque Nacional Marino Ballena bringt ein Boot die Reisenden auf das Meer hinaus, um Vögel zu beobachten – und Delfine. Etwas weiter nördlich bietet der beliebte Nationalpark Manuel Antonio neben Wanderwegen herrliche Strände mit weißem Sand und ruhigem Wasser.

An der Karibikküste liegt der Tortuguero-Nationalpark. Tortuguero, benannt nach den Tortugas, den Schildkröten, ist eines der touristischen Wahrzeichen des Landes. Hier legen an einem geschützten Strand Grüne Meeresschildkröten ihre Eier ab. Auch Manatis und Spitzkrokodile sind in der Region heimisch.

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Mit dem Boot durch den Tortuguero Nationalpark Foto: Costa Rica Tourism Board

Kleine Gemeinden rund um das Schutzgebiet – wie Barra del Tortuguero und San Francisco – bewahren noch immer ihre Traditionen. Das Fahrrad ist eines der Hauptfortbewegungsmittel. In Costa Rica spielen die Bewohner für den Naturschutz eine ebenso wichtige Rolle wie der Staat, Naturschutz ist eine Angelegenheit, die alle angeht. Das ökotouristische Konzept ist aufgegangen: In rund drei Jahrzehnten stieg die Zahl ausländischer Besucher von einer halben Million im Jahr auf über drei Millionen. Wunderschöne Strände reihen sich von Tamarindo hinunter nach Santa Teresa und Mal País aneinander. Einige der einst verschlafenen Fischerdörfer haben sich neben Dominical, Playa Uvita, Playa Matapolo und Playa Hermosa zu angesagten Surfspots entwickelt. Jaco und Tamarindo haben sich in der Szene einen Namen als Partyzentren des Landes gemacht.

Auf Aktivurlauber wartet eine Fülle von Angeboten

Wer statt Chillen und Feiern am Strand lieber noch einen Blick auf einen aktiven Vulkan und den Ausblick aus über 3.400 Metern Höhe genießen möchte, fährt mit dem Mietwagen die Serpentinenstraße rauf bis zum Kraterrand des Irazú, dem zweithöchsten Berg Costa Ricas. Sportlich Ambitionierte zieht es nach La Fortuna. Die Bandbreite für Aktivurlauber reicht von moderaten Regenwaldwanderungen über Mountainbiking und Rafting bis zum rasanten Sky Adventure, bei dem Ziplining durch die Baumkronen für Adrenalinkicks sorgt. Nicht weit von Fortuna liegt das einzigartige Nebelwald-Reservat von Monteverde. Wenn die Nebelschwaden über der Landschaft schweben, entsteht eine fast schon mystische Atmosphäre – perfekt, um eine Costa Rica Reise entspannt ausklingen zu lassen.

(17.01.2024, ga)

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