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Der Frühling steht in den Startlöchern. Trotz des regenreichen Winters gibt es keine Entwarnung für Hessens Wälder.

Der Frühling steht in den Startlöchern. Trotz des regenreichen Winters gibt es keine Entwarnung für Hessens Wälder. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Trotz Regen im Winter Der Frühling kommt: Keine Entwarnung für Hessens Wälder

Sonnenschein und blauer Himmel wecken die Vorfreude auf den Frühling in Hessen. Die Vorboten sind schon seit einer ganzen Weile in der Natur zu finden.

Blumen, Vogelstimmen und wieder längere Tage - der Frühling hält Einzug in Hessen. Nach dem milden und nassen Winter sind die Wachstumsbedingungen für die Pflanzen gut, auch wenn es in dieser Woche vor allem nachts noch frostig bleiben dürfte.

Der hessische Wald allerdings bleibt weiterhin ein Sorgenkind. Ein Überblick:

Vegetation: An den klassischen Frühblühern wie Schneeglöckchen, Krokus und Huflattich können sich die Menschen schon überall im Bundesland erfreuen, auch Osterglocken und Gänseblümchen, Weiden, Haselnuss und andere Sträucher und Bäume blühen bereits. Im Vergleich zu den vergangenen Jahren habe sich die Blüte zwar nicht ausgesprochen früh entwickelt, sagt der Biologe Berthold Langenhorst vom Naturschutzbund Nabu Hessen. Im langjährigen Vergleich, etwa zu den 1980er Jahren, lasse sich aber eine etwa drei- bis vierwöchige Verschiebung nach vorne feststellen. Statt im März fange der Vorfrühling mittlerweile bereits im Februar an.

Freizeitaktivitäten: Ob Fitness im Freien, Spazieren oder Wandern - viele Menschen in Hessen tanken in ihrer Freizeit jetzt Sonne und Frischluft. Das freut auch manche Geschäftsleute wie Jürgen Henß, Geschäftsführer von Fahrrad Böttgen aus Frankfurt-Bornheim. Seit etwa zwei bis drei Wochen kommen mehr Kunden, um sich Fahrräder und E-Bikes anzusehen, und auch in der Werkstatt habe das Geschäft angezogen, sagt Henß. «Die Saison geht los, man hat wieder das Fahrradfahren im Fokus.» Nach zwei Jahren Corona-Pandemie, während der teils auch Mitarbeiter in Kurzarbeit mussten, tue der frische Wind gut.

Tiere: Schon seit Wochen stimmt das Zwitschern der Singvögel auf den Frühling ein. Vor allem Arten, die in Hessen überwintert haben oder zu den Kurzstrecken-Zugvögeln gehören, sind nach Brautschau und Balz teils schon mit dem Nestbau beschäftigt. Und schon bald steht der Nachwuchs ins Haus, wie Nabu-Biologe Langenhorst sagt - auch beispielsweise bei den Störchen, die seit einiger Zeit im Landkreis Groß-Gerau ihr Winterquartier aufschlagen.

Auch Amphibien wie Bergmolche, Erdkröten und Grasfrösche machen sich in diesen Tagen auf die Wanderschaft zu ihren Laichplätzen an Tümpeln und Seen. Vielen Insektenarten wie dem Maikäfer dürfte der nasse Winter nicht sonderlich gut bekommen sein, erwartet Langenhorst - bei Feuchtigkeit werden zahlreiche Larven durch Pilze befallen und sterben ab. Hummeln und Bienen treffe das aber meist weniger stark, weil sich die Königinnen in der Regel über Winter ein trockenes Versteck suchten. Erste Hummelköniginnen fliegen auch bereits wieder aus. Sie gehen jetzt auf Nahrungssuche, um dann Nester zu bauen und darin jeweils Hunderte von Eiern abzulegen.

Wald: Der vergleichsweise regenreiche Winter hat den durch mehrere trockene Sommer in Folge stark geschädigten Wäldern zwar etwas geholfen, sagt Langenhorst. Entwarnung gebe es aber nicht, denn die Regenmengen hätten nicht ausgereicht, um die Reservoirs für die zumeist tief wurzelnden Waldbäume wie Buchen oder Eichen wieder ausreichend aufzufüllen. Ein weiterer trockener Sommer dürfte daher erneut für Trockenstress sorgen.

Der Landesbetrieb HessenForst verweist auf den sogenannten Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung, der anzeige, dass zwar das allgemein pflanzenverfügbare Wasser bis 25 Zentimeter Tiefe in ganz Deutschland zu 100 Prozent gesättigt sei. «Das sind gute Nachrichten für unser Pflanzungen und für die kleinen Bäume in der Naturverjüngung. So darf es das ganze Jahr über weitergehen», sagt eine HessenForst-Sprecherin. Den tief wurzelnden Waldbäumen dürfte das allerdings kaum helfen. Insbesondere im Nordwesten Hessens herrsche in einer Tiefe von 1,80 Metern nach wie vor extreme Dürre. «Das ist der Bereich, der für die Bäume mit ihren langen Wurzeln wichtig ist.»

Wetter: Wer schon Lust aufs Gärtnern hat, der sollte sich noch etwas gedulden. «Auch wenn die Sonne lockt - die Temperaturen geben das noch nicht her», sagt Ulrike Zenkner vom Deutschen Wetterdienst. Hochdruckeinfluss sorge zwar auch in der neuen Woche für Sonne, doch die Temperaturen dürften mit durchschnittlich vier bis acht Grad tagsüber in Hessen niedriger ausfallen als zuletzt. Nachts bleibt es frostig mit minus zwei bis minus fünf Grad, im Bergland sind sogar minus acht Grad möglich. Erst gegen Ende dieser Woche sei dann wieder etwas Niederschlag zu erwarten, sagt Zenkner.

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