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Griechenland Durch höhere MehrwertsteuerUrlaub bald teurer?

Eine höhere Mehrwertsteuer steht auf der Reformliste der Griechen. Davon wären auch Touristen betroffen. Ob sie nun mehr Geld für ihren Griechenland-Urlaub einplanen müssen, erklärt Tourismusexperte Prof. Torsten Kirstges.

Griechenland will die Mehrwertsteuer im Hotelgewerbe und in der Gastronomie deutlich erhöhen. Das könnte Urlaubsreisen verteuern. Doch wie groß ist der Effekt?

Die höhere Mehrwertsteuer dürfte Reisen nach Griechenland eher geringfügig und noch nicht in diesem Jahr, schätzt Prof. Torsten Kirstges von der Jade Hochschule Wilhelmshaven. »Der Effekt dürfte nicht so gewaltig sein«, erklärt der Tourismusexperte und macht eine Beispielrechnung auf.

In der Gastronomie soll der Steuersatz von 13 auf 23 Prozent steigen, in der Hotellerie von 6,5 auf 13 Prozent. Diese Anstiege betreffen aber nur einen Teil der Wertschöpfungskette einer Urlaubsreise - etwa 30 bis 40 Prozent des Reisepreises, rechnet Kirstges vor. Die Flüge zum Beispiel seien von den Erhöhungen ja nicht betroffen. Auf den Gesamtpreis der Reise gesehen, ergibt sich also eine Erhöhung von vielleicht vier Prozent. Und diese träfe zumindest in dieser Saison vorerst nur Individualreisende. Denn die Preise für Pauschalreisen haben die Reiseveranstalter für ihre Kunden abgesichert.

Zwar könne ein Veranstalter die Preise noch erhöhen, wenn wie im Fall Griechenlands plötzlich die Mehrwertsteuer erhöht wird, sagt Kirstges. »Aber das wird er kaum tun, um den Urlauber nicht zu verärgern«, schätzt der Experte. Anders sieht es aus, wenn die Preise für den Sommer 2016 verhandelt werden. »Im kommenden Jahr könnte Griechenland dann etwas teurer werden«. Der Griechenland-Urlauber sei aber ohnehin nicht so preissensibel wie etwa der Türkei-Urlauber: Er hält dem Land eher die Treue, auch wenn er etwas mehr bezahlen muss.

Sollte Griechenland tatsächlich die Eurozone verlassen und wieder eine eigene Währung einführen, würde der Effekt einer höheren Mehrwertsteuer sowieso verpuffen, erläutert Kirstges. Denn die neue Währung würde vermutlich so stark abgewertet, dass alle Preise kräftig sinken. Griechenland-Urlaub könnte dadurch insgesamt deutlich günstiger werden, schätzt der Experte.

(14.07.15, dpa/tmn)

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