Achten Sie im Ausland auf Ihre Einstellungen â unkontrolliertes Roaming kann schnell zur teuren Ăberraschung werden. Foto: Depositphotos
Roaming-Kosten im Griff: So vermeidest Du teure Datenfallen im TĂŒrkei-Urlaub
Die EU-Roaming-Verordnung (âRoam like at homeâ) ermöglicht innerhalb der Mitgliedsstaaten sowie in Island, Norwegen und Liechtenstein die Nutzung des heimischen Tarifs ohne AufschlĂ€ge. Aber: Die TĂŒrkei ist kein EU-Mitglied. Aus diesem Grund findet die Roaming-Verordnung der EuropĂ€ischen Union hier keine Anwendung.
Die TĂŒrkei liegt auĂerhalb der EU â mit Folgen fĂŒr die Datennutzung
Ein hĂ€ufiger Irrtum besteht in der Annahme, dass die TĂŒrkei durch ihre NĂ€he zur EU auch beim Thema Mobilfunk entsprechend integriert sei. Allerdings ist das Gegenteil der Fall: In dem Land gelten keine verbindlichen Preisobergrenzen. Die Bundesnetzagentur bestĂ€tigt, dass Kosten von bis zu 1,50 Euro pro Minute fĂŒr Anrufe nach Deutschland und bis zu 0,80 Euro pro Megabyte möglich sind â je nach Anbieter, Tarif und Nutzung.
Problematisch wird es vor allem dann, wenn sich die MobilgerĂ€te direkt nach der Landung in das lokale Netz einwĂ€hlen. Ohne eine deaktivierte Datenverbindung entstehen dadurch sofort Kosten â selbst wenn das Handy in der Tasche bleibt. Diejenigen, die auf Nummer sicher gehen wollen, deaktivieren die mobilen Daten und das Datenroaming also am besten umgehend vor Reiseantritt und informieren sich frĂŒhzeitig ĂŒber preisgĂŒnstige Alternativen.
Ein besonders sinnvoller Weg, um unerwartete GebĂŒhren zu vermeiden, besteht in dem Einsatz alternativer mobiler Lösungen. Urlauber:innen, die unterwegs flexibel surfen möchten, ohne im Nachhinein eine teure Ăberraschung zu erleben, können heute auf eine eSIM TĂŒrkei zurĂŒckgreifen. Diese lĂ€sst sich schon vor dem Abflug installieren. Solche digitalen SIM-Karten funktionieren ohne den physischen Austausch der SIM und lassen sich in vielen Smartphones sofort aktivieren â also eine Ă€uĂerst praktische Option fĂŒr moderne Reisende.
NĂŒtzliche Strategien zur Kostenkontrolle
Um wĂ€hrend des TĂŒrkei-Aufenthalts nicht unbeabsichtigt in die Roaming-Falle zu geraten, empfiehlt sich eine mehrstufige Vorbereitung.
ZunĂ€chst sollte der eigene Anbieter kontaktiert werden, um herauszufinden, ob eventuell spezielle Auslandsoptionen fĂŒr die TĂŒrkei angeboten werden, wie zum Beispiel TagespĂ€sse, Datenpakete oder Tarif-Upgrades. Nicht alle Angebote sind jedoch flexibel kĂŒndbar oder bieten ein ausreichendes Volumen fĂŒr eine intensive Nutzung wĂ€hrend des Aufenthalts.
Eine weitere Möglichkeit ist die Nutzung sicherer WLAN-Netzwerke in Hotels oder Ferienwohnungen. Ăffentliche Hotspots in CafĂ©s, FlughĂ€fen oder Einkaufszentren sind allerdings stets mit Vorsicht zu genieĂen, insbesondere, wenn es um den Zugriff auf Bankkonten oder sensible persönliche Daten geht. Offline-Karten, gespeicherte Ăbersetzungen und lokal heruntergeladene Inhalte helfen zusĂ€tzlich, den Datenverbrauch gering zu halten.
Auch automatische App-Updates, Cloud-Synchronisation oder das Hochladen von Fotos können ohne eine gezielte EinschrĂ€nkung schnell hohe Datenmengen verbrauchen. Wird im Messenger-Dienst die automatische MedienĂŒbertragung deaktiviert, lĂ€sst sich zudem ein ungewollter Datenfluss durch empfangene Bilder und Videos verhindern.
Eine gute Vorbereitung spart bares Geld
Die Nutzung mobiler GerĂ€te auf Reisen ist heute lĂ€ngst Alltag â und lĂ€sst sich mit dem richtigen Wissen auch auĂerhalb der EU sicher und bezahlbar gestalten.
Urlauber:innen, die gut vorbereitet in die TĂŒrkei reisen, schĂŒtzen sich vor unnötigen Kosten und können gleichzeitig digital erreichbar bleiben. Ob durch den Wechsel auf eine praktische eSIM, durch die Nutzung klar definierter Tarifpakete oder durch den bewussten Umgang mit offenen Netzwerken: Die Kosten liegen in der eigenen Hand.
Eine sorgfĂ€ltige Planung, die passenden technischen Voreinstellungen und ein realistisch eingeschĂ€tzter Datenbedarf sorgen fĂŒr einen entspannten Aufenthalt im Urlaubsparadies â ganz ohne digitale Kostenfalle im GepĂ€ck.
(23.06.2025, ga)