
Unwetter auf Bali sorgen für Überflutungen: Wer in nächste Zeit dorthin reisen will, oder schon vor Ort ist, sollte Kontakt mit seinem Reiseveranstalter aufnehmen. Foto: Uncredited/BASARNAS/AP/dpa-tmn
Naturkatastrophe am Traumziel Überschwemmungen auf Bali: Was Urlauber wissen müssen
Auf der Urlaubsinsel Bali hat tagelanger starker Regen für schwere Überschwemmungen gesorgt, Erdrutsche drohen. Auch die östlich gelegene Insel Flores, die ebenfalls Urlauber anzieht, ist betroffen. Es gab auf beiden Inseln Todesopfer.
Die Naturgewalten haben auch touristische Gebiete getroffen. Urlauber sind aufgerufen, sich nicht unnötig in Gefahr zu begeben. Die Zufahrt zum Flughafen in Denpasar sei nach Behördenangaben stark eingeschränkt, schreibt das Auswärtige Amt in seinen Reisehinweisen für Indonesien.
Bei Fragen zur Situation vor Ort sollten sich Urlauber in den betroffenen Gebieten an ihre Gastgeber bzw. das Hotel wenden und den Anweisungen lokaler Sicherheitsbehörden folgen. Informationen zu Einschränkungen bei Reisen können die Fluglinie oder Reiseveranstalter geben.
Für die kommenden Tage werden weitere Unwetter erwartet. Doch selbst wenn sich die Wetterlage beruhigt, sollten Urlauber laut Auswärtigem Amt achtsam bleiben: Denn auch nach einer Besserung der Wetterlage seien Erdrutsche, Gebäudeschäden und weitere Einschränkungen auch der touristischen Infrastruktur nicht auszuschließen.
Rechte von Urlaubern bei Extremwetter vor Ort
Generell gilt: Pauschalurlauber, die im Rahmen einer Pauschalreise in von Extremwetter betroffenen Regionen unterwegs sind, können sich mit dem Veranstalter in Verbindung setzen. Der informiert zur aktuellen Lage und hilft weiter – etwa bei möglicherweise notwendigen Reiseplan-Änderungen. Die Veranstalter selbst haben in der Regel Krisenteams für solche Lagen.
Bei sogenannten außergewöhnlichen Umständen, wie es schwere Überschwemmungen sein können, muss der Veranstalter laut ADAC Urlauber unterstützen und gegebenenfalls für eine vorzeitige Rückreise sorgen. Oder zusätzliche Übernachtungen (maximal drei Tage) zahlen, falls eine Abreise wegen der Wetterbedingungen nicht möglich ist.
Bleibt man trotz der Widrigkeiten vor Ort, können Pauschalreisende unter Umständen den Reisepreis mindern - wenn etwa gebuchte Reiseleistungen aufgrund der Umstände ausfallen.
Wer individuell gebucht hat, also etwa Flüge und die Unterkunft bei unterschiedlichen Anbietern, hat es schwerer. Dann muss man sich im Zweifel selbst um eine Ersatzunterkunft oder frühere Rückflüge kümmern.
Was ist mit geplanten Reisen?
Ist absehbar eine Reise nach Bali geplant, denkt man vermutlich darüber nach, diese abzusagen. Tatsächlich sind Stornierungen kostenfrei möglich, wenn die Reise aufgrund einer Naturkatastrophe erheblich beeinträchtigt sein wird.
Auf der Insel wurde ein einwöchiger Notstand ausgerufen, um Hilfsressourcen besser mobilisieren zu können. Diese Tatsache ist aus Sicht des Reiserechtlers Paul Degott ein starkes Indiz für das Vorliegen außergewöhnlicher Umstände, die zu einer kostenlosen Absage der Reise berechtigen würden – es ist aber eben nur ein Indiz. Entscheidend sei am Ende die Prognose, ob der Notstand bzw. die Überschwemmungssituation am gebuchten Urlaubsort dafür sorgen, dass der Aufenthalt dort erheblich beeinträchtigt wird.
«Wenn natürlich der Notstand dazu führt, dass Transportmittel nicht mehr zur Verfügung stehen, dass die Verpflegungslage eingeschränkt ist, dass Reisende sich im Hotel aufhalten müssen und nicht mehr zum Beispiel die Strände besuchen können oder dürfen, wäre dies im Ergebnis ein außerordentlicher Umstand», so der Rechtsanwalt. Weil dann der konkrete Urlaubsaufenthalt am gebuchten Urlaubsort eben nicht mehr, wie vertraglich vereinbart, für Urlaubszwecke und Erholungszwecke zur Verfügung stehe.
All das ist in der Regel immer erst kurz vor Reisebeginn sicher einzuschätzen. Wer also erst in einigen Wochen nach Bali zu reisen plant, sollte nicht vorschnell zurücktreten, sonst können empfindliche Stornogebühren drohen. Besser ist, mit dem Reiseveranstalter in Kontakt zu bleiben – um sicherzugehen, ob die Reise wie geplant durchführbar oder nicht.
Das alles gilt für Pauschalreisen. Individualreisende, die ihre Reise absagen wollen, müssen sich im Zweifel mit dem Anbieter der Unterkunft vor Ort sowie der Airline auseinandersetzen, sofern sie bei der Buchung keine flexiblen Stornierungsmöglichkeiten ausgewählt haben.