USA Unterwegs am Lake Superior
Kurz vor der
Im kleinen Ort
Lake Superior, Oberer See: Was für eine Untertreibung steckt in diesem Namen. Kein See - ein richtiges Meer ist das! Wer an seinen Ufern steht, blickt überall auf eine endlos erscheinende Weite hinaus. Es sind die größten Süßwasservorräte der Welt. Eine wuchtige Welle nach der anderen rauscht heran, entlang der 4385 Kilometer langen Küstenlinie gibt es vor allem eines: wilde Natur.
Metropolen? Fehlanzeige. Und zum Baden ist das Wasser zu kalt. Dennoch lohnt es sich, in den Norden des Mittleren Westens aufzubrechen, wo Schwarzbären durch die Wälder streifen und Hinweisschilder auf Schneemobil-Routen die Sommergäste verwirren. Hier öffnet sich dem Besucher ein typisches Kleinstadt-Amerika, für das die Sorgen der Welt und auch nur die Washingtons weit entfernt scheinen. Besucher können auf die Suche nach Schiffswracks gehen oder stundenlang durch Naturparks wandern, ohne anderen Menschen zu begegnen. Und immer wieder hören sie den Satz: Der See ist der Boss.
Ein guter Ausgangspunkt für die Erkundung ist Duluth in Minnesota. Hier endet der rund 3700 Kilometer lange Sankt-Lorenz-Seeweg, der die Weizenfarmen und Rohstofflager des Mittleren Westens mit dem Atlantik und damit den Weltmärkten verbindet. Die Stadt war einst reich, aber als Industriestandort verlor sie in den 1960er Jahren an Bedeutung. Nun hat sie sich als Touristenziel neu erfunden.
Attraktion Nummer eins ist die gewaltige Stahlkonstruktion der
Bei einer Fahrt in den Osten von
Der Ort ist das Tor zu den Apostle Islands. Wer wegen des Namens auf 12 Inseln tippt, liegt falsch - es sind sogar 22. Die meisten bilden heute einen Nationalpark, nur Madeline Island gehört nicht dazu. »Es wäre zu teuer gewesen, dort das ganze private Land aufzukaufen und die Menschen umzusiedeln«, erzählt Kapitän Brian Edelmann auf der »Island Princess«-Tour.
Etwa 250 Einwohner leben permanent auf
Auch Schwarzbären leben auf Madeline, wenn auch nicht so viele wie auf der Nachbarinsel
Hunderten von Seeleuten ist der Lake Superior zum Verhängnis geworden, die Südküste gilt als »Schiffsfriedhof«. Wer sich ein Bild davon machen möchte, kann in Munising auf der Upper Peninsula in Michigan eine Wracktour mit einem Glasbodenboot unternehmen.
«Käpt'n Dano« und Pepper VanLandschoot steuern es unter anderem zu den Überresten der »Bermuda«, einem 1870 gesunkenen Eisenerzfrachter, der zum Teil nur drei Meter unterhalb der Wasseroberfläche liegt. An manchen Tagen sind Taucher im Wrack zu beobachten. »Das ist hier erlaubt«, erzählt Pepper. »Nur mitnehmen darfst Du nichts. Für jedes Fundstück, mit dem Du erwischt wirst, zahlst Du sonst 5000 Dollar.«
Das Boot fährt weiter zu einem Holzschiff, das hier irgendwann zwischen 1770 und dem späten 19. Jahrhundert auseinanderbrach. Durch den Glasboden sind am Seegrund lange Eisenteile zu erkennen, aber nichts, was Rückschlüsse auf den Schiffsnamen geben könnte. »Es bleibt ein Geheimnis«, sagt Pepper mit dunkler Stimme. »Es ist eines jener Schiffe, die einen Hafen verließen, aber nie am Ziel ankamen.« Pepper VanLandschoot legt eine kurze Pause ein, als wollte er noch etwas hinzufügen. Doch dann sagt er ihn nicht, jenen Satz vom See, der hier der Boss ist. Aber das wissen seine Gäste ja ohnehin schon.
Elektronische Einreiseerlaubnis für USA
Reise-Website zu den Großen Seen (deutsch)
Tourismus-Website Minnesota (engl.)
Leuchtturm Split Rock Lighthouse (engl.)
Tourismus-Website Duluth (engl.)
Tourismus-Website Wisconsin (engl.)
Tourismus-Infos Bayfield (engl.)
Nationalpark Apostle Islands (engl.)
Bootstouren zu Apostle Islands (engl.)
Fähre nach Madeline Island (engl.)
Tourismus-Website Michigan (engl.)
Tourismusseite Upper Peninsula (engl.)
Glasbodenboot-Touren Munising (engl.)
Lake SuperiorReiseziel:
(16.6.2011, dpa/tmn)