Reisen nach CHINA Reisen nach Peking: Chinas herausgeputzte Hauptstadt
Ein Uniformierter mit umgehängtem Schlagstock kommt sofort angerannt, als er ein paar Ausländer fotografieren sieht. Doch er will sie nicht verscheuchen, wie früher. Nein, er will ihnen nur einen besseren Standort zeigen, um das Wukesong-Stadion, in dem im August die Basketballwettkämpfe stattfinden, in voller Pracht vor die Linse zu kriegen. Sie dürfen dafür sogar kurz hinter die Absperrung schlüpfen. Keine Frage: Peking gab sich viel Mühe, um sich so weltoffen und gastfreundlich wie möglich zu zeigen. Das sonst übliche Spucken in der Öffentlichkeit wurde den Chinesen abgewöhnt und ist bis heute weitgehend tabu geblieben. Inzwischen herrscht in den Tempeln, in der Verbotenen Stadt und im Sommerpalast wieder traditionelle Ruhe, doch hat sich die Innenstadt im Sauseschritt verändert. Moderne Shoppingmalls und Hochhäuser mit Werbebannern prägen das Bild. Reisen nach Peking zeigen eine Metropole, deren Wachstum und ungebremste Bauwut phänomenal ist. Innerhalb von fünfzehn Jahren hat sich eine verschlafene Regierungsstadt in eine pulsierende Metropole mit 24-Stunden-Rushhour verwandelt. Der Neubau der Peking-Oper ist eine hypermoderne Glas- und Titankuppel, der Central Business District durch Shopping-Center, Bürogebäude und Luxusapartments geprägt. Hier wird ein World Trade Center gebaut, das 330 Meter aufragt, da steigen zwei L-förmige Türme, in denen das chinesische Staatsfernsehen untergebracht werden soll, schräg in die Höhe – und werden in 160 bis 180 Meter Höhe durch eine strebenartige Brücke verbunden. Auch der Verkehr hat gewaltig zugenommen. In den 90er Jahren waren die Straßen voller Fahrradfahrer, inzwischen droht Peking in einer Blechlawine zu ersticken.