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Tradition und Moderne, nur durch den Huangpu-Fluss getrennt: So präsentiert sich die Millionenmetropole Shanghai

Tradition und Moderne, nur durch den Huangpu-Fluss getrennt: So präsentiert sich die Millionenmetropole Shanghai

Foto: pixabay.com

Wirtschaftswunder Shanghai Zwischen Tradition und Moderne

Es gibt wahrscheinlich wenige Städte, die mit der Bezeichnung »Boomtown« besser umschrieben wären als das chinesische Shanghai. Die wirtschaftliche Bedeutung gehört zwar seit ehedem zum historischen Erbe der »Stadt über dem Meer«, aber seit den 1980ern erlebt sie ein ungekanntes Wachstum.

Mehr als 4.000 Wolkenkratzer sind in den vergangenen Jahrzehnten dort entstanden und so bietet die moderne Finanzmetropole ihren Besuchern neben traditionellem China und kolonialer Vergangenheit auch Eindrücke der chinesischen Moderne.

An- und Einreise

Für Chinareisende, die Shanghai als Zwischenstation auf ihrem Weiterflug ansteuern wollen, besteht seit Anfang diesen Jahres eine erfreuliche Ausnahmeregelung im Vergleich zum Rest des Landes: Kann ein Anschlussticket in ein Drittland vorgewiesen werden, ist der Aufenthalt in Shanghai und den Provinzen Jiangsu und Zhejiang auch ohne Visum für ganze sechs Tage möglich. Ebenfalls kein Visum braucht es für einen Transitaufenthalt, wenn der nicht länger als 72 Stunden dauert. Dazu ist innerhalb der ersten 24 Stunden eine Registrierung bei einer Polizeistation notwendig. Die können aber auch durch ein Hotel vorgenommen werden, wenn dort Unterkunft bezogen wird.

Ansonsten gilt aber auch hier, dass bei einem längeren Aufenthalt oder einem direkten Hin- und Rückflug doch die Visumspflicht zu beachten ist. Neben dem Visum ist ein gültiger Reisepass - selbst wenn dieser nur vorläufig ausgestellt wurde - für die Einreise nötig. Visa für die Volksrepublik müssen übrigens zwingend bei der zuständigen chinesischen Auslandsvertretung zu beantragt werden und zwar am besten rechtzeitig - ein Expressverfahren für deutsche Staatsangehörige ist nicht mehr möglich, genauso wenig wie das Ausstellen von Visa an chinesischen Flughäfen.

Fortbewegung

Shanghai wächst nach wie vor ständig und das gilt selbstverständlich auch für den innerstädtischen Verkehr. Vor allem für den Individualverkehr hat das die entsprechenden Folgen: Mehrere Tausend Fahrzeugneuzulassungen im Monat sorgen für ein entsprechend dichtes Gedränge auf den Straßen, was sich natürlich auf die Anfahrtszeiten auswirkt. Daher ist es auch keine sonderlich gute Idee, die Stadt mit einem gemieteten Wagen auf eigene Faust zu erkunden, es sei denn, ein intaktes und strapazierfähiges Nervenkostüm ist vorhanden.

Es gibt ohnehin zahlreiche Fortbewegungsmittel, die wesentlich unkomplizierter und deutlich günstiger genutzt werden können. Taxifahrten sind beispielsweise vergleichsweise erschwinglich, auch wenn diese natürlich doch wieder durch die innerstädtischen Staus führen. Ein Zeitgewinn ist kaum zu erwarten, während der Rush Hour nicht einmal auf kurzen Strecken. Falls es doch einmal ein Taxi sein soll, empfiehlt es sich, die Zieladresse in chinesischen Schriftzeichen dabei zu haben - Englischkenntnisse können bei den Taxifahrern nicht grundsätzlich vorausgesetzt werden und ganz ähnlich verhält es sich mit lateinischen Buchstaben.

Noch günstiger ist die Benutzung der Metro, mit der auf zwei großen Linien (einmal vom Südwesten zum Stadtzentrum und in Ost-West-Richtung vom Hongqiao-Flughafen bis nach Pudong) ein Großteil der Stadt erreicht werden kann. Mit einer aufladbaren Metro-Karte kann sogar das unter Umständen lange Anstehen an den Ticketschaltern umgangen werden. Ebenso billig ist das Busfahren, das jedoch mit zwei großen Problemen befrachtet ist: Zum einen bedarf der nur in chinesischer Sprache aushängende Fahrplan eines gewissen Studiums, zum anderen bleiben auch die Busse nicht von der Staugefahr verschont.

Die schnellste Art der Fortbewegung bietet übrigens die Magnetschwebebahn Maglev: Die erreicht vom Flughafen aus die Innenstadt in unter zehn Minuten - bei Fahrtgeschwindigkeiten von 300 Stundenkilometern und mehr ist das allerdings kaum verwunderlich.

Sehenswürdigkeiten

Schon durch die Größe Shanghais bedingt gibt es in der Stadt unterschiedlichste Sehenswürdigkeiten zwischen Geschichte und Moderne zu entdecken. Dazu verfügt die Hafenmetropole über eine ereignisreiche Vergangenheit, die sich - wenn die Besucher den Blick von den spektakulären Hochhäusern des Wirtschaftszentrums lösen können - immer noch erkennbar im Stadtbild niederschlagen.

Die koloniale Vergangenheit Shanghais - seit Mitte des 19. Jahrhunderts gründeten hier in kurzen Zeitabständen zuerst die Briten, die Franzosen und eine ganze Reihe anderer Nationen ihre Handelsplätze - ist am deutlichsten sichtbar entlang der Prachtpromenade, genannt The Bund, entlang des Huangpu. Hier stehen nach wie vor zahllose Bankgebäude, Kontore und Hotels; das Peace Hotel, das Waldorf Astoria oder das Custom House zeugen von den Anfängen Shanghais als bedeutsamer internationaler Umschlagplatz. 

Teile dieser Geschichte lassen sich aber auch abseits der Promenade finden, vor allem im französischen Konzessionsviertel. Die neoklassizistischen Gebäude, die viele Cafés und Restaurants beherbergen, drücken der chinesischen Stadt einen sehr europäischen Stempel auf.

Den Zeugen der Vergangenheit direkt gegenüber liegt die moderne Seite Shanghais - beziehungsweise reckt sie sich auf der anderen Seite des Huangpu-Flusses dem Himmel entgegen. Das wirtschaftliche und technologische Zentrum der Stadt ist heute gleichzeitig ihr Aushängeschild - die in Pudong errichteten Wolkenkratzer bilden eine unverkennbare Skyline, aus der besonders die markante Silhouette des Oriental Pearl Towers heraussticht. Die beste Aussicht kann jedoch wahrscheinlich von der 88. Etage des Jinmao Towers genossen werden. Die darunter liegende Bar Cloud 9 gibt außerdem die Gelegenheit, das abendliche Panorama inklusive Altstadt bei einem Drink zu genießen. 

Apropos Altstadt: Die lädt aus verschiedenen Gründen zu einem Erkundungsgang ein, von denen der bekannteste sicherlich der Yu-Garten ist. Das liegt daran, dass die Anlage selbst im großen China ein bemerkenswertes Beispiel klassischer Gartenbaukunst ist. Der vollständig von Mauern eingefasste Garten wurde bereits in der Mitte des 16. Jahrhunderts angelegt, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erhielt er eine Generalüberholung. Besonderes Highlight ist das Huxing-Ting-Teehaus - das älteste Teehaus der Stadt ist über eine Zickzackbrücke zu erreichen, die als Schutz vor bösen Geistern dient. Aufgrund der Beliebtheit des »Gartens der Zufriedenheit«, nicht nur bei den Touristen, ist Erholung allerdings am ehesten an Vormittagen unter der Woche zu bekommen.

Einkaufen

Shanghai hat allerdings auch für Shopping-Touristen einiges zu bieten - und damit ist im Prinzip »alles« gemeint. Erste Anlaufstelle ist in dieser Hinsicht die Nanjing Road, die wohl bekannteste Einkaufsmeile der Stadt und eine der größten weltweit. Sie reicht tatsächlich vom Bund bis zum Volksplatz, mit einer Fußgängerzone im östlichen Teil, die Einheimische wie Touristen anlockt. Das führt allerdings dazu, dass gerade im Bereich der unzähligen (internationalen) Läden und Einkaufszentren besonders viele Straßenhändler unterwegs sind, die ihre - gefälschten - Waren gerne an die ausländischen Besucher bringen möchten. Die feilgebotenen Luxusartikel können aber als Originale in der Huaihai Road erstanden werden. Dabei sollte beachtet werden, dass Importartikel in China durchaus teurer sein können.

Im Gegensatz dazu bietet der A.P. Xinyang Fashion and Gifts Market, der sich unter dem Science and Technology Museum in Pudong befindet, Waren auf Schnäppchenpreisniveau. Der Spitzname »Fake Market« macht aber mehr als deutlich, wohin die Shopping-Reise hier geht. Dabei lassen sich nicht nur Markenkopien finden, denn vor allem der große Schmuckmarkt ist eine gute Adresse, wenn es um die Besorgung von Mitbringseln geht. 

Überhaupt sind die Einkaufsmöglichkeiten in der ganzen Stadt derart zahlreich und die Preise weitestgehend so günstig, dass eine Anreise nur mit Handgepäck mindestens in Erwägung gezogen werden kann. Bei einer geschickten Planung des Gepäcks bleibt selbst in einem kleinen Gepäckstück ausreichend Platz für die Urlaubserrungenschaften - ohne auf dem Rückflug die Gewichtsbeschränkungen der Airline zu überschreiten. Wer ohnehin nur einen verkürzten, visumsfreien Aufenthalt vorsieht, wird zudem auch mit leichtem Gepäck auskommen.

Essen

Shopping-Touren und das Erkunden der Sehenswürdigkeiten machen selbstverständlich früher oder später hungrig. Das stellt jedoch kein größeres Problem dar, denn die kulinarischen Möglichkeiten sind ebenso zahlreich wie die touristischen Highlights und Einkaufsgelegenheiten. In Shanghai selbst herrscht eigentlich die ostchinesische Küche vor, die dementsprechend in vielen der weit über 1.000 Restaurants zu finden ist. Die Fujian-Küche als eine der vier Hauptrichtungen zeichnet sich vor allem durch ihre Vorliebe für das Würzen mit süßen Lebensmitteln aus. Verwendet werden daher oft Ingwer, Frühlingszwiebeln, Reiswein, Zucker und natürlich die dunkle Sojasauce, in der vorwiegend Fleisch und Fisch zubereitet werden.

Da Shanghai aber auch Heimat vieler Chinesen aus anderen Regionen ist, können prinzipiell die übrigen traditionellen Küchen - namentlich die Peking-, Kanton- und Sichuan-Hunan-Küche - ausprobiert werden. Nicht zuletzt ist die Region um Shanghai für den dort angebauten Tee bekannt. Der wird zwar grundsätzlich zu den Mahlzeiten gereicht, ist aber am besten im Rahmen einer klassischen Teezeremonie zu genießen - die Gelegenheit dazu haben Besucher immer noch in Shanghais Altstadt.

(04.04.2016, rp)

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