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Die griechische Insel Naxos ist die größte der Kykladen

Die griechische Insel Naxos ist die größte der Kykladen

Griechenland-ReiseAuf Naxos Strand und Land entdecken

Die Insel Naxos lockt Surfer und Sonnenanbeter mit schönen Stränden. Doch auch in den Bergen der griechischen Insel gibt es eine Menge zu entdecken.

Das Sträßchen windet sich in Meeresnähe durch die Hügel – kreuz und quer, hinauf und hinunter. Bis irgendwann nur noch ein schmales staubiges Schotterband das Auto durchrüttelt und pudert. Hier soll eine Molkerei sein? Katerina Andrielou, Food-Expertin für Naxos, lacht: „Ja, den besten Käse gibt es eben auf dem Land!“ Plötzlich versperrt eine Schafherde den Weg. Panagiotis, der Fahrer, winkt dem Hirten. Auf Naxos kennt jeder jeden, bis in den abgelegensten Winkel. Kurz darauf ziehen dutzende Ziegen vorbei, hüpfen auf Felsblöcke und stellen sich frech vor den Wagen. Auch sie sind Milchlieferanten für den begehrten Inselkäse, den Familie Babounis mitten in der Insel-Macchia bei Agiasos in ihrer kleinen Käserei produziert. Die Tage der Babounis sind lang. Während unter Obhut des Vaters draußen in der Insel-Macchia die Ziegen- und Schafherden grasen, verarbeiten Mutter und Sohn in der Käserei jeden Tag Hunderte Liter frische Milch zu den Käsespezialiäten, die nicht nur in den Tavernen von Naxos so begehrt sind. Auch auf anderen Kykladeninseln und in Athener Delikatessläden werden der würzige Hartkäse Kefalotyri und der milde Anthothyro von Babounis verkauft. Die salzige Luft der Ägäis, die Kräuter und nicht zuletzt die traditionelle Handarbeit geben den Käsesorten ihren besonderen Geschmack. Gegessen werden sie oft als Snack zu einem Glas Wein. Am stimmungsvollsten abends an der Hafenpromenade der Inselhauptstadt, wenn die rot glühende Sonne im blauen Meer versinkt.

Naxos ist auf den Kykladen für seinen Käse bekannt, genauso wie für den Kitro. Zur Quelle des Likörs geht es wieder zurück auf dem Schottersträßchen und etwas bequemer auf Asphaltserpentinen hinauf in die Berge. Im Gegensatz zu den Nachbarinseln kann man hier tatsächlich von Bergen sprechen, denn der Gipfel des Zas, benannt nach dem Göttervater Zeus, knackt knapp die Tausend-Meter-Marke. Ziel ist das Dorf Chalki. Im Vergleich zum quirligen Naxos-Stadt scheinen dort oben die Uhren deutlich langsamer zu laufen. Blendend weiß getünchte Häuser schmiegen sich malerisch ins Bergland. Alte Männer sitzen stoisch in den Kafenions beim griechischen Kaffee, diskutieren und schauen in die Gassen, ob sich etwas tut. Meist stehen ein paar Besucher vor der alten Destillerie. Dort hatte Grigorios Vallindras im 19. Jahrhundert begonnen, aus den Blättern des seltenen Zedratbaumes Likör zu machen. Rezeptur und Destillationsverfahren gehören zu den bestgehüteten Geheimnissen auf der Insel. Den Kitro gibt es auch nur auf Naxos und zwar in drei Farben und Varianten. Die Farben dienen dazu, die verschiedenen Sorten zu unterscheiden: Der gelbe Kitron mit zugesetztem Safran ist mit einem Alkoholgehalt von 36 Prozent am stärksten und erinnert an einen Schnaps. Der klare, farblose hat 33 Prozent, der süße grüne, mit Chlorophyll gefärbte bringt es auf 30 Prozent und wird von Damen bevorzugt. Bei Vallindras kann man nicht nur historische Kupferkessel und mächtige Tontöpfe bestaunen, sondern selbstverständlich den Kitro auch probieren und kaufen.

Urlaub auf Naxos ist wirklich ein kulinarisches Erlebnis

Denn die Insel ist reich an lokalen Spezialitäten. Jenseits der Hauptstadt Chora hat sich die Insel ihren ländlichen Charakter bewahrt. In der Erde der überraschend grünen Insel wachsen beispielsweise die berühmten Naxos-Kartoffeln, die in Limonensaft gekocht oder frittiert besonders gut zu Oktopus und Lamm schmecken. Auch besitzt fast jede Familie eigene, oft Hunderte Jahre alte Olivenbäume. Daher lohnt es sich, das feine Öl mit frischem Weißbrot in jeder Taverne von Neuem zu genießen, es schmeckt jedes Mal etwas anders. Ab Ende November werden die Früchte gesammelt und in einer der kleinen Ölmühlen gepresst.

Wer die kulinarischen Feinheiten von Naxos ganz genau kennenlernen will, ist bei Katerina Andrielou richtig. Die junge Griechin und ihre Mutter Maria kochen fast jeden Tag zusammen mit Touristen, und zwar ganz in der Nähe von Chalki, in Katerinas winzigem Heimatdorf Kaloxylos, das außer im Hochsommer nur rund 40 Einwohner hat. Dort verbringen die Teilnehmer nicht nur unterhaltsame Stunden, sondern lernen auch Rezepte der einheimischen Küche kennen.

Wer übrigens von Katerina wissen möchte, in welcher Taverne auf Naxos noch authentisch gekocht wird, hört meist den Namen „Scirocco“, das ist das Lokal der Brüder Nikos und Michalis Roussos unweit des Hafens von Naxos-Chora. Hier isst auch Ioannis Margaritis, der Gouverneur der südlichen Kykladen. Er würde dort Octopus Stifado, die Spezialität des Hauses nach einem Rezept der Roussos-Mutter empfehlen: Krake in Zwiebeln und Rotwein gekocht und als Beilage natürlich Naxos-Kartoffeln.

Weitere Informationen:

Hinkommen: Am schnellsten geht es täglich von mehreren Flughäfen Deutschlands mit Aegean Airlines nach Athen und weiter mit der Tochterfluggesellschaft Olympic Air nach Naxos. www.aegeanair.co. Flugpreise lassen sich prima unter www.world-of-flights.de vergleichen.
Stilvoll übernachten: Hotel Nastasia Village in Naxos-Stadt, im Stile eines kleinen Kykladendorfes, www.nastasiavillage.gr.
Tavernen mit authentischer Naxos-Küche: Restaurant Scirocco in Naxos-Chora, www.scirocco-naxos.gr, Ouzeria Meze Meze am Hafen von Naxos-Chora, www.facebook.com/mezemezenaxos.
Mehr darüber lesen: Reisehandbuch Naxos von Dirk Schönrock, 300 Seiten, 17,90 Euro, Michael Müller Verlag
Mit der Fähre zu anderen Inseln: Mit den großen schnellen Katamaranen von Seajets z.B. nach Paros und Santorin, www.seajets.gr.
Allgemein informieren: www.naxos.gr, www.discovergreece.com (auch auf Deutsch)

(13.06.2018, srt)

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