Griechische Inseln Alonissos - Insel ohne Massentourismus
Alonissos muss man mit der Nase erkunden. Denn was diese Insel ausmacht, sei ihr Duft, sagt Waltraud Alberti. Aha, und wie riecht Alonissos? Sie hält etwas Gelbes unter die Nase. Erinnert das nicht an Ouzo? Das ist doch bestimmt Anis. »Nein«, korrigiert sie, »das ist wilder Fenchel«. Und das hier? Ein bisschen wie Pfirsich. Weinraute, erklärt die Deutsche. Sie muss es wissen: Die Insel ist ihr zweites Zuhause, seit Jahren bietet sie hier Seminare zu Heilpflanzen an. Ein Beispiel dafür, dass Alonissos mehr zu bieten hat als Strand und Sonne.
Ankunft in
Insgesamt 14 ausgeschilderte Wanderwege gibt es auf der Insel. Chris Browne kennt sie alle auswendig. Er führt Urlauber seit einigen Jahren auf Wanderungen über die Insel. Neben Heilkräutern gebe es dabei viele Vögel zu sehen, erklärt er, etwa den Eleonorenfalken.
Ein Weg führt den »Eselspfad« hinauf in das alte Bergdorf, die
Das Meer ist von der Chora aus nicht weit: Etwa zehn Minuten läuft man zur
Inzwischen werden in vielen Häusern der Chora Ferienwohnungen vermietet. Morgens krähen die Hähne, und die Esel schreien. Welcher Tag ist heute eigentlich? Im Sommer wird auf Alonissos nur zwischen Wochentag und Wochenende unterschieden. Dann legen die Ausflugsboote an, vor allem im Juli und August, und es kommt Bewegung auf.
Laut werde es aber nur, wenn im Sommer ein Dorffest gefeiert wird, erzählt Chris. Dann tritt er mit seiner Band auf und spielt neben griechischer Musik ein paar Rock'n'Roll-Stücke. Er bleibt eben Engländer. Normalerweise tummeln sich die Urlauber abends in den Restaurants in einer höher gelegenen Gasse der Chora.
Beim Essen hat man von dort einen schönen Ausblick auf die kleinen, unbewohnten Inseln rund um Alonissos. Um die Insel spannt sich ein 2200 Quadratkilometer großer Meeresnationalpark. Im Sommer werden Touren zu umliegenden Inseln angeboten.
Dabei folgen Urlauber den Spuren von Odysseus: Auf Gioura soll der Zyklop aus dem Epos gehaust haben. Weiter entfernt ist Psathoura, eine Vulkaninsel, auf der schwarze Lavasteine die Sandstrände säumen. Wer Glück hat, sieht vom Ausflugsschiff aus Delfine - oder sogar eine der Mönchsrobben, für die das Gebiet zur Schutzzone erklärt wurde.
Griechische Zentrale für Fremdenverkehr, Neue Mainzer Straße 22, 60311 Frankfurt, Telefon: 069/25 78 270, E-Mail:
Alonissos hat keinen eigenen Flughafen. Urlauber können nach Skiathos fliegen und von dort übersetzen. Ansonsten geht es mit dem Flieger zunächst nach Athen oder Thessaloniki und dann mit dem Bus weiter zur Fähre. Die Hafenstadt Volos wird ebenfalls direkt angeflogen. Dort legen Schiffe nach Alonissos ab, ebenso wie im etwas weiter südlich gelegenen Agios Konstantinos.
Griechisches Fremdenverkehrsamt im Internet (engl.)
Webseite der Inselverwaltung (engl.)
Informationen zum Meeres-Nationalpark (engl.)
Fähren nach Alonissos online buchen
Geführte Wanderungen mit Chris Browne (engl.)
Heilkräuter-Wanderungen mit Waltraud Alberti
Die Sporaden liegen im Norden der Ägäis. Dazu gehören neben Alonissos drei weitere Inseln. Die Nachbarinsel Skopelos ist nicht zuletzt durch den Film »Mamma Mia!« bekanntgeworden, der dort gedreht wurde. Sie hat eine hübsche Altstadt und einige schöne Strände. Die meisten Touristen zieht Skiathos an. Am abgelegensten und damit besonders untouristisch ist die Insel Skyros weiter im Osten.
(8.6.2011, dpa/tmn)