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Die Burg von Guimarães ist für viele Portugiesen ein Nationalheiligtum.

Die Burg von Guimarães ist für viele Portugiesen ein Nationalheiligtum.

Foto: Turismo de Portugal

Portugal - Guimarães Kulturhauptstadt Europas

Wenn Guimarães 2012 als Kulturhauptstadt Europas amtiert, werden viele ausländische Besucher das verträumte Universitätsstädtchen zum ersten Mal besuchen - dabei steht hier die Wiege Portugals.

»Hier also hat alles angefangen«, sagt Luisa. Die Brasilianerin steht vor dem Taufbecken in der Sao Miguel Kapelle in Guimarães, in dem angeblich Afonso Henriques getauft wurde, jener Mann, der später als Afons I. zum ersten König von Portugal gekrönt wurde - ebenfalls hier in Guimarães, der ersten Hauptstadt Portugals. Deshalb gelten die Burg und die davorstehende Kapelle von Sao Miguel als Nationalheiligtum für die Portugiesen. 2012 könnte das verträumte Universitätsstädtchen mit 52.000 Einwohnern seinen verwelkten Ruhm neu beleben. Dann ist Guimarães gemeinsam mit Maribor in Slowenien Europäische Kulturhauptstadt.

Wenn die Feierlichkeiten am 21. Januar beginnen, werden Luisa und Fernando zu ihrem großen Bedauern nicht mehr in Portugal sein. Wie für viele Brasilianer darf für das kulturbegeisterte Pärchen Guimarães auf der Reise nicht fehlen. Während Urlauber aus Europa, Asien oder den USA im Norden des Landes eher Porto oder Braga anschauen, suchen viele Portugiesen und Brasilianer in Guimarães nach ihren Wurzeln. Für sie ist das am Fuße der Serra da Penha gelegene Städtchen die Wiege der Nation. «Hier wurde Portugal geboren», steht in großen Buchstaben auf der Wehrmauer.

Die Burg, in der sich Afonso Henrique die Krone aufsetzen ließ, zerfiel im Laufe der Jahrhunderte, nachdem die portugiesischen Könige nach Lissabon umgezogen waren. Doch Diktator Salazar ließ die Burganlage in den 1940er Jahren Grund auf restaurieren, um es zu einem Wallfahrtsort der portugiesischen Nation zu machen. So gilt die Burganlage mit ihrem 27 Meter hohen Bergfried auch heute noch als eine der besterhaltenen mittelalterlichen Festungen Portugals.

 Luisa und Fernando sind beeindruckt von den Steinplatten, die die Gräber adeliger Krieger in der Kapelle bedecken - und von den Wandteppichen, Waffen und Möbeln im nahen Palast der Herzöge von Bragança. Sie zeichnen die gesamte Geschichte Portugals nach.

Jeder Stein in der mittelalterlichen Altstadt, die 2001 zum Unesco-Weltkulturerbe ernannt wurde, scheint eine ganz besondere Geschichte zu haben. Zum Pflichtprogramm gehören das Rathaus aus dem 14. Jahrhundert, die Kirche de Nuestra Senhora da Oliveira und das Kloster Santa Marinha da Costa aus dem Jahre 1154.

Prächtige Herrenhäuser mit kunstvollen Kachelfassaden zieren den Toural-Platz. Bunte, schief gemauerte und mit Holzbalkonen verzierte Häuser umrahmen die malerischen Plätze Largo da Oliveira und Santiago. Abends servieren die Restaurants hier in mittelalterlichem Ambiente zu portugiesischem Wein lokale Spezialitäten wie Bacalhau (Stockfisch).

Im kommenden Jahr dürfte es mit der romantischen Gemütlichkeit vorbei sein. Das hofft zumindest João Serra. »Wir rechnen mit bis zu 1,5 Millionen Touristen, die uns 2012 allein wegen des Kulturprogramms besuchen werden«, sagt der Präsident der Guimarães Stiftung, der für das Kulturhauptstadt-Programm zuständig ist.

Mit einem Budget von 25 Millionen Euro bastelten João Serra und sein Team ein abwechslungsreiches Kulturprogramm mit Musik, Theater, Kunstausstellungen und Kino, in dessen Mittelpunkt die Einwohner von Guimarães stehen.

Es soll Künstlerresidenzen und Programme geben, die Guimarães auch über das Jahr 2012 hinaus zu einem Ort «kreativen Schaffens» werden lassen, erklärt João Serra - und so die von der Wirtschaftskrise hart getroffene Universitätsstadt neu erblühen lassen.

Informationen:

Turismo de Portugal, Zimmerstraße 56, 10117 Berlin, Telefon: 030/ 254 10 60, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Webseite des Turismo de Portugal (http://www.visitportugal.com)


Guimarães als Kulturhauptstadt (eng.) (http://www.guimaraes2012.pt)


(2.12.2011, dpa)

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