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Wächter hoch über der Küste: Das Bärenkap bei Palau gehört zu den markantesten Punkten der sardischen Nordküste

Wächter hoch über der Küste: Das Bärenkap bei Palau gehört zu den markantesten Punkten der sardischen Nordküste

Foto: Christian Röwekamp

Sardinien-Reise Der Frühling ist die beste Reisezeit

Im Sommer in den Norden Sardiniens? Alles super! Und zwar supervoll, superheiß, superteuer. Auch abseits der Costa Smeralda mit den Villen der Superreichen sind die Monate Juli und August absolute Hochsaison. Wer mehr von der Insel haben möchte, kommt vorher: jetzt im Frühjahr.

Im Frühling ist es noch ruhig im Norden Sardiniens. Die kleinen Supermärkte in den Ferienorten öffnen nach dem Winter nur nach und nach wieder. Die Strände locken noch nicht so sehr zu faulem Nichtstun: Zu kalt schwappt das Mittelmeer an die Küste von Italiens zweitgrößter Insel.

Zu stark pfeift der Wind. Das Wetter ist allerdings oft schon stabil genug für längere Ausflüge. REISE & PREISE gibt fünf Tipps für abwechslungsreiche Tagestouren im Norden Sardiniens.

 
Tag 1: Das Bärenkap
 
Ein Fels wie ein Bär! Wenige Autominuten östlich des Urlauberortes Palau hat der starke Mistral aus Nordwesten einen von unten nach oben verwitterten Granitklotz geformt. Mit vorgerecktem Kopf und auf vier Beinen stehend, bewacht er die Küste. Zumindest scheint es so, wenn man aus der Ferne zu dem 120 Meter hohen Hügel schaut, auf dem der Felsenbär thront. Aus der Nähe lässt er sich nicht so schön fotografieren wie in den Reisebroschüren, denn dazu müssten Besucher die erlaubten Wege verlassen. Doch die Aussicht auf Palau, hinüber zur Insel Maddalena und auf die dahinter aufragenden Berge der großen Nachbarinsel Korsika ist am Capo d'Orso phänomenal.
 
Auf dem Weg zur alten Festung am Capo d'Orso steht ein Verbotsschild, das aber meist ignoriert wird. Es gibt in der Tat gefährliche Orte in der im 19. Jahrhundert gebauten Militäranlage: Löcher im Boden und vermoderte Planken auf den Zugbrücken. Doch man muss die alten Mauern nicht betreten, denn die größte Attraktion ist auch hier die Aussicht auf das wogende, tiefblaue Meer und Sardiniens grüne Hügel.
 
Tag 2: Die Inseln La Maddalena und Caprera
 
Nur etwa 15 Minuten brauchen die Fähren der Gesellschaften Seramar und Delcomar, um von Palau nach Maddalena überzusetzen, eine kleine Insel zwischen Sardinien und Korsika. Die Altstadt am Hafen bietet etliche Eisdielen und Souvenirläden. Eine rund 20 Kilometer lange Panoramastraße führt einmal um die Insel, große Granitbrocken auf der einen Seite, das in Grün, Blau und Türkis schimmernde Meer auf der anderen. Immer wieder laden Strände zu Stopps ein, zum Beispiel an der Baia Trinità mit ihrem Dünengürtel.
 
Ein Damm und eine kleine Brücke verbinden Maddalena mit der östlich gelegenen Insel Caprera. Nationalheld Giuseppe Garibaldi, der im 19. Jahrhundert eine wichtige Rolle bei der Bildung des italienischen Nationalstaates spielte, hat hier lange gelebt und ist auf Caprera begraben. In der 1889 gebauten Arbuticci-Festung im Norden der Insel existiert seit 2012 ein Museum zu Garibaldis Ehren.
 
Tag 3: Das Capo Testa
 
Stundenlang ließe es sich klettern in diesem Meer bizarr geformter Felsen, das sich unterhalb eines kleinen Leuchtturms ausbreitet. In das steinerne Labyrinth spült das Mittelmeer immer wieder Treibgut: Plastikkanister, alte Seile, gesplittertes Holz. Das Capo Testa liegt einige Kilometer westlich von Santa Teresa di Gallura auf einer Halbinsel, die durch eine schmale Zufahrt mit Sardinien verbunden ist. Auch hier ist der Ausblick bei Sonnenschein vom wirklich Allerfeinsten: Die Straße von Bonifacio, die Korsika und Sardinien trennt, ist nur etwa zwölf Kilometer breit, und die hohen Kalksteinklippen auf französischem Boden scheinen zum Greifen nahe.
 
Tag 4: Monte Limbara
 
Ein Ausflug in die Berge und ein Tag mit viel Bewegung: Immerhin 1362 Meter über dem Meer liegt der höchste Gipfel Nord-Sardiniens. Von Tempio Pausania aus windet sich eine enge Serpentinenstrecke an hohen Kiefern vorbei zur Località Vallicciola, dem Ausgangspunkt mehrerer Wanderwege. Im April kann hier noch Schnee liegen, auf jeden Fall ist es deutlich kühler als an der Küste.
 
Tag 5: Castelsardo
 
Nach so viel Natur führt der letzte Ausflug in eine - nun ja - Stadt. Castelsardo ist nicht groß, beeindruckt aber durch seine prägnante Lage: Dicht an dicht schmiegen und stapeln sich die Häuser auf einem Berg, der ins Meer hineinragt - von weitem wirkt der Ort ein wenig wie die sardische Antwort auf den Mont St. Michel in Frankreich.
 
Über steile Treppen führt der Weg ins Centro Storico. Auf dem Stadtplan sind das Straßen - mit einem Fahrzeug käme hier aber wohl nur James Bond zurecht. In der Altstadt flechten ältere Frauen Körbe. Und von der Terrasse an der 1503 gebauten Kathedrale mit dem Campanile, einem umfunktionierten Leuchtturm, fällt der Blick scheinbar unendlich weit aufs Meer gen Westen.
 
Sardiniens Nordspitze
 
Anreise: Regelmäßige Flugverbindungen nach Olbia gibt es in der Sommersaison 2016 unter anderem von Hamburg, Berlin, Frankfurt/Main, Köln/Bonn, Düsseldorf, Nürnberg, München und Stuttgart aus. Fähren nach Olbia verkehren regelmäßig unter anderem von Genua und Livorno in Norditalien aus, Fahrzeit: zehn bis zwölf Stunden. Die Autofahrt von Olbia nach Santa Teresa di Gallura dauert gut eine Stunde, nach Castelsardo sind Autofahrer etwa eineinhalb Stunden unterwegs.
 
Klima: Nach dem oft regnerischen Winter sind April und Mai mit viel Sonne und Tageshöchstwerten zwischen 18 und 25 Grad eine angenehme Reisezeit. Von Juni bis August kann es sehr heiß werden. September und Oktober sind warm und trocken, bevor wieder der Regen zunimmt.
 
Informationen: Italienische Zentrale für Tourismus, Barckhausstraße 10, 60325 Frankfurt (Tel.: 069/23 74 34, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Internet: www.italia.it/de und www.sardegnaturismo.it/de).

(14.04.2016, dpa)

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