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Aphrodite-Felsen auf Zypern: Urlauber sollten ausreichend Bargeld mitnehmen - denn dass sie genügend am Geldautomaten bekommen, ist dieser Tage nicht sicher.

Aphrodite-Felsen auf Zypern: Urlauber sollten ausreichend Bargeld mitnehmen - denn dass sie genügend am Geldautomaten bekommen, ist dieser Tage nicht sicher.

Foto: Foto: Bernhard Krieger

Urlaub in Zypern Auf Geldkarten sollte man sich nicht verlassen

Keine Medikamente, kein Benzin und Anfeindungen gegen Deutsche? Szenarien wie diese fürchtet mancher, der jetzt eine Reise nach Zypern plant. Die Sorgen sind unbegründet. 

Ohne Bargeld kommen Touristen in Zypern derzeit nicht weit. Seit die Banken geschlossen sind und viele Einheimische um ihr Erspartes fürchten, herrscht - was Bares angeht - Ausnahmezustand in Zypern. Sonst geben Reiseveranstalter, Auswärtiges Amt und Beobachter vor Ort aber Entwarnung: Große Einschränkungen müssen Urlauber nicht befürchten.

Reisende sollten viel Bargeld mit in den Urlaub nach Zypern nehmen. Offiziell kann man zwar noch immer bis zu 800 Euro am Geldautomaten ziehen. In der Praxis bekommen aber gerade Touristen mit Karten aus dem Ausland am Automaten deutlich weniger, berichten Betroffene. Einige Automaten gaben am Donnerstag (21. März) bei deutschen EC-Karten zum Beispiel nur noch maximal 190 Euro heraus. Auch das Auswärtige Amt in Berlin rät Reisenden aus Deutschland, mehr Geld als ursprünglich geplant mitzunehmen.

Da viele Einheimische derzeit versuchen, möglichst viel Geld abzuheben, bilden sich vor den Automaten lange Schlangen. Wartezeiten von einer Stunde sind in diesen Tagen nicht ungewöhnlich. Auch wenn es technisch noch möglich ist, in Geschäften, Tankstellen oder Supermärkten mit der Kreditkarte zu bezahlen, bitten Geschäftsleute an der Kasse häufig um Zahlung mit Bargeld, weil auch sie selbst Liquiditätsprobleme bekommen. Ein Schuhverkäufer in der Hauptstadt Nikosia begründete seine Bitte um Bargeldzahlung am Donnerstag damit, dass die Zyprer wegen der geschlossenen Banken kaum mehr Geld auf den Girokonten hätten. Von Engpässen bei Lebensmitteln, Medikamenten oder Benzin war auch am Freitag auf der Insel nichts zu spüren.

»Es ist besser, stehend zu sterben, als kniend zu leben.« Sprüche wie diesen trugen die Zyprer in den vergangenen Tagen bei Demonstrationen auf Plakaten vor sich her. Auf die deutsche Bundeskanzlerin sind sie nicht gut zu sprechen. Vor Anfeindungen müssen sich Bürger der Bundesrepublik aber nicht sorgen. Touristen sind jedoch gut beraten, keine politischen oder wirtschaftlichen Diskussionen mit Einheimischen zu führen oder mit erhobenem Zeigefinger aufzutreten.

Die großen deutschen Reiseveranstalter sehen die Situation in Zypern gelassen. »Es gibt derzeit keinerlei Einschränkungen«, sagt der Tui-Chefreiseleiter auf Zypern, Georges Orphanou. Die Versorgung der Urlauber mit Bargeld sei sichergestellt. Bislang sei kein Tui-Gast in Geldnot geraten. »Für Urlauber ist alles wie immer.« Auch Rewe Touristik spürt laut Sprecher Christian Weßels keine Auswirkungen. »Wir haben keine besorgten Anfragen von Urlaubern vor Ort oder von Gästen, die in den kommenden Wochen nach Zypern fliegen.« Bei Thomas Cook/Neckermann klingt das ähnlich: »Alles gut auf Zypern«, sagt Sprecherin Nina Kreke. »Es gibt keine Probleme.«

Für diese Einschätzung gibt es mehrere Gründe. Zum einen ist derzeit in Zypern noch Nebensaison. »Das Geschäft geht eigentlich erst nach Ostern richtig los«, sagt Sibylle Zeuch, Sprecherin des Deutschen Reiseverbandes (DRV). Die Luft erreicht derzeit Höchstwerte von 20 Grad, das Wasser kommt auf höchstens 18 Grad. »Hochsaison auf Zypern ist der Sommer.«

Zum anderen sind die meisten Gäste der großen Reiseveranstalter Pauschalurlauber. Das heißt, sie werden vom Flughafen zum Hotel gebracht - mögliche Benzinknappheit ist für sie dann kein Problem. Viele haben All-inclusive oder Vollpension gebucht - sie geben also vor Ort kaum Geld aus, das meiste ist bereits im Vorfeld bezahlt. Für Individualreisende ist es dagegen ratsam, auch den Rückflug schon von Deutschland aus zu buchen.
 
(25.03.2013, dpa)

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