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Geschlossene Geschäfte, kaum Passagiere: Weil der Luftverkehr wegen der Corona-Krise weitgehend lahmgelegt ist, darf der Flughafen Tegel ab Mitte Juni für zwei Monate schließen

Geschlossene Geschäfte, kaum Passagiere: Weil der Luftverkehr wegen der Corona-Krise weitgehend lahmgelegt ist, darf der Flughafen Tegel ab Mitte Juni für zwei Monate schließen

Zweimonatige Betriebspause Flughafen Tegel darf im Juni vom Netz gehen

Wer nach Berlin fliegt, kommt schon längst nur noch in Nebengebäuden an. Es gibt so wenig Fluggäste, dass die meisten Terminals geschlossen bleiben. Nun gehen die Betreiber einen Schritt weiter.

In der Corona-Krise geht der wichtigste Flughafen der deutschen Haupstadt voraussichtlich vom Netz: Der Berliner Flughafen Tegel kann am 15. Juni vorübergehend außer Betrieb gehen. Das beschlossen der Bund und die Länder Berlin und Brandenburg nun in einer Gesellschafterversammlung, wie eine Sprecherin der Berliner Senatsverwaltung für Finanzen sagte.

Der entsprechende Antrag bei der Luftfahrtbehörde ist schon gestellt. Erholen sich die Passagierzahlen in den nächsten Wochen nicht deutlich, geht der Flughafen in eine zweimonatige Betriebspause. Nach ähnlichem Muster hatte Paris am 1. April seine Flughafen Orly geschlossen und die Flüge zum Flughafen Charles de Gaulle verlegt.

Die Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg hat durch die Krise mit Einnahmeausfällen in dreistelliger Millionenhöhe zu kämpfen. Der innenstadtnahe Berliner Flughafen Tegel war mit mehr als 24 Millionen Fluggästen im vergangenen Jahr unter den deutschen Standorten die Nummer vier nach Frankfurt, München und Düsseldorf. Schönefeld an der südöstlichen Stadtgrenze in Brandenburg ist kleiner, dort waren es gut elf Millionen Passagiere.

Zuletzt flogen an den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld nur etwa 2000 Passagiere pro Tag. Das Hauptabfertigungsgebäude in Tegel ist schon seit Mitte März geschlossen, Passagiere checken nur noch im Nebenterminal C ein. Ähnlich ist es in Schönefeld.

Ende des Jahres soll Tegel ohnehin endgültig vom Netz gehen. Nach mehreren geplatzten Terminen ist geplant, dass am 31. Oktober der neue Hauptstadtflughafen BER eröffnet wird und am 8. November die letzte Maschine in Tegel abhebt. Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup hatte sich zuletzt skeptisch gezeigt, dass Tegel nach der vorübergehenden Schließung noch einmal ans Netz gehen könnte.

Mit der Schließung Tegels werden mehrere hunderttausend Berliner von Fluglärm entlastet. Wegen seiner Nähe zur Innenstadt und der kurzen Wege in den Terminals hat der Flughafen aber auch viele Freunde. Bei einem Volksentscheid 2017 stimmte eine Mehrheit dafür, den Flughafen parallel zum BER weiterzubetreiben. Das Votum hat aber keine Gesetzeskraft.

Ende März hatte der Bund noch durchgesetzt, dass Tegel offen bleibt. Die Infrastruktur sollte gerade wegen der Corona-Krise flexibel verfügbar bleiben, hieß es. Bedenken hatte der Bund auch, weil das neue Regierungsterminal in Schönefeld noch nicht betriebsbereit war. In den vergangenen Tagen hatte sich aber ein Kompromiss angedeutet.

(20.05.2020, dpa)

 
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