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Vom Smog sind besonders die Metropolen in Asien betroffen

Vom Smog sind besonders die Metropolen in Asien betroffen

Gesundheitsrisiko Smog - in diesen Städten sollte man nur kurz bleiben

In einigen Metropolen sollte niemand zu lange bleiben, weil der Smog nicht nur die Bronchien reizt.

Jeder Einwohner von Peking besitzt ihn: einen rechteckigen Mund- und Nasenschutz. Es gibt ihn in Weiß oder auch mit lustigen Mustern bedruckt. Doch der Zweck ist immer der gleiche. Er soll den Träger vor der schmutzigen Stadtluft schützen. Chinas Hauptstadt kennt schon lange keinen blauen Himmel mehr. Stattdessen übersteigt die Stadt mit 85 μg/m3 (Mikrogramm pro Kubikmeter) Feinstaub im Jahresmittel die europäische Norm von 25 μg/m3 um mehr als das Dreifache.

Vor allem die ultrafeinen Partikel dringen bis in die Bronchien ein, mit allen dazugehörigen Folgen. Tränende Augen, Husten und Schnupfen sind nur die sichtbarsten Auswirkungen. Entzündungen und erhöhtes Thromboserisiko gefährden dabei die Gesundheit auf Dauer. Dabei herrscht in Peking noch nicht einmal die dickste Luft. In Indien geht es noch heftiger zu. Wer in Delhi im Stau zusammen mit den 17 Millionen Einwohnern steht, der darf schon am ersten Abend die Kleidung waschen. So schmutzig ist die Atmosphäre. Die Feinstaubwerte erreichen im Jahresmittel erschreckende 122 μg/m3. Schätzungsweise die Hälfte des Staubs stammt von stinkenden und knatternden Dreirädern.

Auch das ehrgeizige Doha, das 2022 die Fußball-WM ausrichtet und derzeit um Touristen buhlt, liegt in Sachen Smog ganz weit vorn. Zwar besitzt es mit einer halben Million Einwohner nur einen Bruchteil von Pekings Bevölkerung von 22 Millionen, aber mit 93 μg/m3 im Jahresmittel spielt Doha zumindest in Sachen Smog schon in der allerersten Liga mit.

Selbst das als dreckig verschriene Kairo kann da mit 76 μg/m3 im Jahresmittel nicht mithalten. Die 20-Millionen-Metropole hat neben den üblichen Verursachern wie Verkehr ein spezifisches Problem: Die Bauern um die Stadt brennen regelmäßig ihre Felder ab, um das Reisstroh zu entsorgen. Kairo wird also regelmäßig eingeräuchert.

Abu Dhabi schneidet schlecht ab

Abu Dhabi, das derzeit wegen der Eröffnung der ersten Louvre-Dependance weltweit in aller Munde ist, schneidet mit 56 μg/m3 im Jahresmittel ebenfalls schlecht ab. Ölraffinerien und Petrochemie sowie der Verkehr gehören zu den Hauptverursachern. Auf einen ähnlich hohen Wert kommt Shanghai, allerdings mit bedeutend mehr Einwohnern und Industrie.

Richtig gute Luft haben auch die Hauptstädte von Nepal und Peru nicht. Kathmandu erreicht 49, Lima 48 μg/m3 Feinstaub im Jahresmittel. Die geografische Lage, der Verkehr, aber auch das Verbrennen von Biomasse sind Gründe für den Smog. In Südafrika weist Johannisburg mit 41 μg/m3 im Jahresmittel für Urlauber einen ungesunden Wert auf. Zu den anderen südafrikanischen Giftschleudern verirren sich in der Regel keine Touristen.

Natürlich gibt es noch weit dreckigere Orte auf der Welt. Doch in die kommen Urlauber nur selten, weil es sich dabei meist um boomende Industriestädte in Schwellenländern handelt. Die höchsten Feinstaubwerte von 217 μg/m3 weist beispielsweise eine iranische Stadt mit 130.000 Einwohnern an der Grenze zu Afghanistan auf. Verantwortlich für die hohe Smogbelastung sind dort hauptsächlich Sandstürme, die aufgrund des Klimawandels das halbe Jahr lang über den Ort hinwegwehen und den Bewohnern das Atmen erschweren.

Gute Nachrichten kommen dagegen aus Australien, Neuseeland, Nordamerika und Europa. Die dortigen Metropolen haben allesamt Smogwerte, über die sich Delhi, Peking und Co. nur freuen würden. Auch sie liegen allerdings nicht alle unter der europäischen Feinstaubnorm.

(13.04.2018, rp)

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