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Der Mailänder Dom war stets eine hochfrequentierte Sehenswürdigkeit - doch nun ist der Tourismus im Norden Italiens wegen Corona in weiten Teilen zum Erliegen gekommen

Der Mailänder Dom war stets eine hochfrequentierte Sehenswürdigkeit - doch nun ist der Tourismus im Norden Italiens wegen Corona in weiten Teilen zum Erliegen gekommen

Corona-Sperrzone Was Italien-Reisende jetzt wissen müssen

Italien riegelt eine Region mit 16 Millionen Menschen ab - darunter beliebte Touristenziele wie Mailand und Venedig. Welche Möglichkeiten haben Urlauber jetzt - auch mit Blick auf Ostern und den Sommer?

Große Teile Norditaliens sind wegen des neuen Coronavirus Sars-CoV-2 jetzt Sperrzone. Betroffen sind unter anderem Mailand, Venedig, Parma und Rimini an der Adria, nicht aber Südtirol. Das wirft die Reisepläne vieler Deutscher durcheinander.

Eine Pauschalreise in das betroffene Gebiet könne kostenlos storniert werden, erklärt der Reiserechtsexperte Prof. Ernst Führich aus Kempten. Es liege ein unvermeidbarer, außergewöhnlicher Umstand vor. «Der Veranstalter muss das Geld binnen 14 Tagen zurückzahlen.»

Auch Hotelbuchungen lassen sich umsonst stornieren

Norditalien ist allerdings nicht unbedingt ein Pauschalreiseziel, viele buchen ihren Urlaub individuell. Doch auch diese Reisenden haben gute Karten: «Auch eine Hotelbuchung lässt sich bei einer behördlichen Einreisesperre kostenlos stornieren, weil die Unterkunft gar nicht mehr erreichbar ist», erläutert Führich. Das gelte auch im italienischen Recht. «Der Vertrag kann wegen "Unmöglichkeit" objektiv von niemandem erfüllt werden.»

Wer auf einem deutschsprachigen Hotelportal im Internet gebucht hat, für den gelte ohnehin deutsches Recht, erklärt der Jurist. Dann wenden sich Urlauber an den Vermittler - also das Portal - und pochen auf eine gebührenfreie Stornierung des Aufenthalts. Im Streitfall kann am Wohnsitzgericht des Verbrauchers geklagt werden.

Betroffene Region meiden

Das Auswärtige Amt (AA) rät aktuell ohnehin von Reisen in die zur Sperrzone erklärten Regionen ab. Darüber hinaus wird «von nicht erforderlichen» Reisen in die autonome Provinz Bozen-Südtirol in der Region Trentino-Südtirol abgeraten.

Nach wie vor kommen deutsche Urlauber jedoch aus der Sperrzone raus: Die Rückkehr an einen Wohnort sowohl innerhalb als auch außerhalb wie die Ausreise dazu nach Deutschland ist laut AA weiterhin möglich.

Sommerurlaub stornieren und neu buchen?

Die Sperrzone in Norditalien gilt vorerst bis 3. April und damit kurz vor Ostern, sie kann aber noch verlängert werden. Was sollten Urlauber tun, die einen Urlaub mit Zeitraum nach Ablauf der Frist gebucht haben? «Die sollten abwarten», rät Führich. «Hier kann ich die Reise nicht einfach kostenlos stornieren.»

Im Vorteil sind Urlauber, wenn sie Unterkünfte mit kostenloser Storno-Option etwa bis einen Tag vor Abreise gebucht haben. Das bieten viele Hotelportale, der Preis ist dann etwas teurer. «In diesem Fall würde ich stornieren und schauen, wie sich die Preise entwickeln», empfiehlt der Reiserechtler. Neu buchen sollte man nur mit einer großzügigen Stornierungsmöglichkeit.

Laut Führich ist es weiterhin möglich, mit dem Auto durch die Sperrzone zu fahren, etwa auf dem Weg in die Toskana. «Sie müssen bei der Kontrolle plausibel machen, dass Sie auf Durchreise sind.

(09.03.2020, dpa)

 
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