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Griechenland-Urlauber lassen sich nicht schocken. Reisen in das Land werden weiter gebucht

Griechenland-Urlauber lassen sich nicht schocken. Reisen in das Land werden weiter gebucht

Foto: Orestis Panagiotou

Griechenland-Krise Was Urlauber jetzt wissen müssen

Die Griechenland-Krise spitzt sich weiter zu. Viele Geldautomaten sind leer. Kann ich jetzt kostenlos stornieren? Bekomme ich noch Geld? Und gibt es Einschränkungen? Die wichtigsten Fragen und Antworten für Urlauber.

Die Sommerferien stehen vor der Tür, Tausende Deutsche wird es zur Erholung nach Griechenland ziehen. Doch können sie angesichts der jüngsten Ereignisse überhaupt noch den Urlaub genießen? Alles, was Touristen jetzt wissen müssen, im Überblick:

Wie kann ich jetzt noch bezahlen?
 
Griechen dürfen ab sofort maximal 60 Euro pro Tag an den Geldautomaten abheben. Touristen sind davon aber nicht betroffen. Sie können unbegrenzt Geld abheben - vorausgesetzt, die Geldautomaten sind nicht leer. Das Auswärtige Amt rät deshalb deutschen Griechenland-Besuchern, ausreichend Bargeld mitzubringen. Laut ADAC und dem Zentrum für Europäischen Verbraucherschutz sind Zahlungen mit EC- und Kreditkarten weiterhin theoretisch möglich. Es könnte allerdings sein, dass Geschäfte oder Restaurants auf Bargeld bestehen. Wenn alle Stricke reißen und Urlauber dringend Geld benötigen, ist laut Sibylle Zeuch vom Deutschen Reiseverband (DRV) ein letzter Ausweg der Geldtransfer. Über Unternehmen wie Moneygram oder Western Union kann man sich Geld nach Griechenland schicken lassen.

 
Kann ich meine Griechenland-Reise kostenlos stornieren?
 
Leere Geldautomaten sind aus rechtlicher Sicht noch kein Grund dafür, dass Urlauber ihre Reise kostenlos stornieren dürfen. »Ich fliege ja nicht ausschließlich dorthin, um Geld abzuheben«, so Reiserechtler Paul Degott aus Hannover. Anders sieht die Situation laut Degott aus, falls in den kommenden Tagen oder Wochen eine Art Dominoeffekt einsetzen sollte und zum Beispiel kein Benzin mehr für die Ausflugsbusse vorhanden ist oder es in den Hotels kein Essen mehr gibt. »Dann kann ich den Vertrag mit dem Veranstalter wegen Schlechtleistung kündigen.« Er wäre dann verpflichtet, die Reisenden nach Hause zu befördern. Alternativ können sich Urlauber vor Ort beim Reiseleiter beschweren und eine Minderung des Reisepreises verlangen. Bis es soweit ist, bleibt Urlaubern, die ihre geplante Griechenland-Reise nicht antreten möchten, nur die Hoffnung auf Kulanz des Veranstalters oder die reguläre Stornierung. Dann fallen jedoch in der Regel Stornogebühren an.
 
Gibt es Einschränkungen bei Sehenswürdigkeiten?
 
Derzeit noch nicht. Sollte das Land aber zahlungsunfähig werden, könnte die Regierung wohl keine Gehälter mehr zahlen. Dann müssten laut ADAC wohl auch viele staatliche Museen schließen. Auch im Verkehr dürfte es Probleme geben, zum Beispiel bei den Fähren.
 
Wie sieht es mit der medizinischen Versorgung aus?
 
Laut ADAC behandeln viele Ärzte bereits derzeit nur gegen Bargeld. Urlauber sollten deshalb auf jeden Fall eine Auslandskrankenversicherung abschließen. So bekommen sie nach der Reise ihr Geld zurück.
 
Welchen Einfluss hätte ein «Grexit» auf meine Pauschalreise?
 
Die Auswirkungen wären wahrscheinlich eher gering. Ein Verlassen der Eurozone habe keine Auswirkungen auf die gebuchten Reisebedingungen, hatte Marktführer Tui bereits am Freitag (26. Juni) versichert. Touristische Leistungen wie Flüge, Hotels oder Bustransfers seien eingekauft und vertraglich abgesichert. Wer jetzt noch bucht, müsse sich nicht sorgen: Die veröffentlichten Preise seien weiterhin gültig. Gleiches gilt bei Thomas Cook: Die Leistungsverträge mit den griechischen Hoteliers seien schon vor längerer Zeit abgeschlossen worden, und die Preise stünden fest, hatte Unternehmenssprecher Christian Schmicke erklärt.
 
Laut Sibylle Zeuch vom Deutschen Reiseverband haben die meisten Urlauber bereits im Vorfeld Hotels, Flug, Transfers und meist auch Teile der Verpflegung bezahlt. Für den Rest sollten sie vor Reisebeginn überschlagen, wie viel sie noch benötigen und diesen Betrag möglichst bar mit sich führen.
 
Meiden die deutschen Urlauber jetzt Griechenland?
 
Danach sieht es nicht aus. Zwar zeigte sich der Verband der griechischen Tourismusunternehmen zuletzt besorgt. Doch die deutschen Veranstalter berichten von einer anhaltend guten Nachfrage. Nach Angaben vom Deutschen Reiseverband (DRV) vom Freitag (26. Juni) lässt sich eine Buchungszurückhaltung oder Ablehnung nicht erkennen. Die Zahl der Buchungen habe sich bei den deutschen Veranstaltern zwischen Januar und Mai auf dem sehr hohen Niveau des Vorjahres bewegt.

(30.06.2015, dpa)

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