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Flieger in den Urlaub: Für Pauschalreisen setzen Veranstalter auf verschiedene Airlines. Mit welcher Gesellschaft sie letztlich fliegen, wissen Urlauber manchmal erst am Flughafen

Flieger in den Urlaub: Für Pauschalreisen setzen Veranstalter auf verschiedene Airlines. Mit welcher Gesellschaft sie letztlich fliegen, wissen Urlauber manchmal erst am Flughafen

Foto: Klaus-Dietmar Gabbert / dpa

Pauschalreisen Welche Airline fliegt eigentlich?

Veranstalter buchen meist Sitzplatz-Kontingente bei unterschiedlichen Airlines – und das oft auch kurzfristig. Urlauber wissen deshalb manchmal bis zum Check-in noch nicht, mit welcher Gesellschaft sie fliegen. REISE & PREISE sagt, was rechtens ist.

Lufthansa, Germania, Easyjet? Mit welcher Fluggesellschaft Pauschalreisende in den Urlaub abheben, erfahren sie oft erst kurzfristig. Reiseveranstalter müssen laut einer EU-Verordnung zwar bei der Buchung grundsätzlich die Fluggesellschaft nennen, wenn sie diese bereits kennen.

Die Veranstalter dürfen jedoch die Identität auch offen lassen, solange die eingesetzte Airline noch unbekannt ist, erklärt Reiserechtler Prof. Ernst Führich aus Kempten.

 
Theoretisch können Reiseanbieter mit der Mitteilung sogar bis zum Check-in warten. Und selbst wenn in den Buchungsunterlagen eine Airline genannt ist, kann es nachträgliche Änderungen geben. In der Regel sei in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) ein Änderungsvorbehalt zu finden. »Jeder übersieht den«, sagt Führich.
 
Das kann dazu führen, dass Urlauber am Flughafen erfahren, dass sie mit einer anderen Fluggesellschaft als erwartet fliegen. Anspruch auf Preisminderung haben sie in solchen Fällen oft nicht. Denn die Veranstalter haben recht großen Spielraum bei der Wahl der Fluggesellschaft – sie muss im Prinzip nur durch europäische Behörden zugelassen sein. Eine Ausnahme ist, wenn in den AGB kein Änderungsvorbehalt festgehalten ist. Dann können Veranstalter eine zugesagte Airline nicht ändern. Tun sie es doch, muss die neue Gesellschaft gegenüber der alten gleichwertig sein.
 
Wer dann zum Beispiel von einer regulären Airline in einen Billigflieger wechseln muss, hat eventuell Anspruch auf eine Minderung des Reisepreises, erklärt Führich. Fünf bis zehn Prozent des Tagesgesamtpreises der Reise seien da realistisch. Meist ist das nicht viel. Generell gebe es feste Zusagen bezüglich der Airline aber eher bei Luxus- und Geschäftsreisen als bei Pauschalreisen mit Economy-Tarif.
 
Anstatt ganze Maschinen zu chartern, buchen Veranstalter immer häufiger Sitzplatzkontingente bei Linienflügen. Der Anteil solcher Reisen steigt, bestätigt FTI. Zahlen nennt der Veranstalter nicht. Konkreter wird DER Touristik in Köln, unter dessen Dach die Marken Jahn Reisen, ITS und Travelix versammelt sind. Der Anteil von Kontingentbuchungen im Vergleich zu eigenen Chartermaschinen betrage fast 100 Prozent. Alltours setzt »punktuell eigene Vollcharter-Maschinen ein«, erklärt der Veranstalter auf Anfrage. Sonst kauft der Kölner Anbieter Plätze bei anderen Chartern oder bucht Reisende auf Linienflüge.
 
TUI hat mit TUIfly eine eigene Fluggesellschaft, greift für Flüge aber trotzdem auch auf andere Airlines zurück. Größere deutsche Flughäfen wie Düsseldorf, Frankfurt, München sowie Hannover werden schwerpunktmäßig mit TUIfly abgedeckt, erklärt TUI. Regionalflughäfen wie Bremen oder Paderborn werden dagegen mit anderen Fluggesellschaften bedient.
 
Auch Thomas Cook ordert Kontingente von anderen Airlines, darunter Small Planet, Sun Express oder Air Berlin, nutzt also nicht nur die Dienste der konzerneigenen Condor. Diese sei zwar der bevorzugte Partner und werde vor allem auf der Kurz- und Mittelstrecke zum großen Teil genutzt, erklärt Thomas Cook. Sitzplätze kauft der Veranstalter etwa ein, um - wie TUI - Flüge von regionalen Flughäfen anzubieten.

(09.12.2016, dpa)
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