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Plaza Premium Lounge: Gründer Song Hoi See kam auf die Idee bezahlte VIP-Lounges anzubieten, als er selbst Vielflieger in der Holzklasse war

Plaza Premium Lounge: Gründer Song Hoi See kam auf die Idee bezahlte VIP-Lounges anzubieten, als er selbst Vielflieger in der Holzklasse war

Foto: Plaza Premium Lounge

Pay-In-Lounges Luxus auch für Economy-Passagiere

Überfüllte Wartehallen, verbrauchte Luft - die Wartezeit kann zur Geduldsprobe werden. Pay-In-Lounges bieten nun auch Reisenden einen komfortablen Rückzugsraum, die die Holzklasse gebucht haben.

Die Demokratie im Luftverkehr endete früher an der lächelnden Dame unter dem Lounge-Schild. Hier trennte sich die Holzklassen-Spreu vom Business-Class-Weizen. Die einen quetschten sich auf den Sitzreihen der Wartehallen zusammen. Die anderen machten es sich im Ledersessel bequem und genossen die neidischen Blicke.

 
Doch nun ist auch diese Bastion der Vielflieger gefallen. Überall auf der Welt haben in den vergangenen Jahren Pay-In-Lounges eröffnet. Gegen eine Gebühr kann sie jeder Reisende nutzen. Egal, mit welchem Ticket er unterwegs ist.
 
Der weltweite Vorreiter des Trends ist Plaza Premium Lounge. Das Unternehmen eröffnete 1998 seine erste Pay-In-Lounge in Hongkong. Mittlerweile betreibt die Kette 29 Lounges an Flughäfen in Indien, Malaysia, Saudi-Arabien oder Kanada.
 
Die Idee kam dem Gründer Song Hoi See durch leidvolle Erfahrung. Nachdem er seinen Job bei einer Bank gekündigt hatte, reiste er als Selbstständiger viel zu neuen Geschäftspartnern. In der Economy Class, schließlich musste er die Flüge ja selbst bezahlen. Dabei fiel ihm auf, wie unkomfortabel und ineffizient das Warten am Flughafen war. Zum Arbeiten habe sich Hoi See Elektrizität an Steckdosen auf den Flughäfen ergaunern müssen, erklärt seine Assistentin.

 
Nur um den Laptop oder das Smartphone aufzuladen, würden Hoi Sees Kunden freilich nicht 53 Dollar bezahlen. Als Einstiegspreis. Sie suchen wohl eher eine »Lokalität zum Innehalten«, wie es auf der Webseite der Panorama Lounge in Zürich poetisch heißt. Keine nervigen Dauerdurchsagen, keine schreienden Kinder, kein Gerenne. Stattdessen dunkles Holz, gemütliche Fauteuils, Kaffee und Zeitungen.
 
Auch in Deutschland haben an den meisten Flughäfen Pay-In-Lounges eröffnet: So etwa in Düsseldorf, Hamburg, Köln und Stuttgart. In München und Frankfurt gibt es gleich zwei Anbieter. Und selbst auf dem angestaubten Flughafen Tegel in Berlin empfängt seit 2009 die Airport Club Lounge Reisende. »Das Angebot richtet sich im Wesentlichen an mittelständische Unternehmen und Unternehmer, die sich nicht an bestimmte Bonusprogramme einer Airline binden möchten«, erklärt Lars Wagner, Pressesprecher der Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg. Das helle Grau der Einrichtung solle beruhigend wirken, der Teppich den Schall dämpfen.
 
Zur gediegenen Gemütlichkeit gibt es in den meisten deutschen Lounges Brötchen mit Wurst und Käse. Manchmal ist die Wurst warm, viel mehr gastronomischen Ehrgeiz sollte man nicht erwarten. Die Luxx Lounge am Frankfurter Flughafen serviert immerhin Wiener mit Kartoffelsalat und eine vegetarische Suppe. Auf dem Buffet stehen Nüsse, Cracker, Obst und am Nachmittag ein Kuchen. Dazu dürfen sich die Gäste so viel Kaffee, Saft oder Wein einschenken, wie sie wollen. Die 30 Euro Eintritt am Büfett wieder reinzuholen, ist dennoch schwer.
 
Für Reisende, die auf einem Zwischenstopp in Frankfurt Geschäftspartner treffen wollen, kann sich die Investition aber lohnen. Denn die Luxx Lounge bietet neben drei Aufenthaltsräumen und zwei Bistros auch einen Konferenzraum für sechs Personen (35 Euro pro Stunde). Und weil sie vor der Sicherheits- und Passkontrolle liegen, brauchen Besucher keine Bordkarte.
 
(29.04.2014, dpa)
New Jersey
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