
Am 5. März startet die weltgrößte Reisemesse, die ITB in Berlin
Foto: ITBReisen 2014 Vor dem Start der ITB
Zugegeben, diese Schlagzeile gibt es jedes Jahr: »Die Reiselust der Deutschen lässt nicht nach«, sagt Torsten Schäfer vom Deutschen Reiseverband (DRV). »Nach allen Erkenntnissen hält der Erfolg der Reisebranche an«, hat auch Martin Buck beobachtet. Bessere Vorzeichen könnte es also kaum geben für die weltgrößte Reisemesse ITB (Publikumstage: 8./9. März), die Buck verantwortet und die Anfang März in Berlin startet. Die ohnehin nicht gerade feierfeindliche Reisebranche dürfte auf dem Messegelände kräftig in Champagnerlaune sein.
Die Gründe sind einleuchtend. »Die gesamtwirtschaftliche Situation ist positiv, die Leute geben ihr Geld lieber aus, als es aufs Sparbuch zu legen«, erklärt Buck. »Die Buchungszahlen im Dezember waren bereits sehr gut, im Januar ging es noch weiter nach oben«, berichtet Schäfer von seinen ersten Rückmeldungen der Veranstalter. »Unsere Mitglieder sprechen unisono von sehr guten Buchungseingängen, die deutlich über dem Vorjahr liegen.«
Bei den Reisezielen gibt es kaum Veränderungen, nur Verschiebungen im Detail. »Die Klassiker am Mittelmeer legen weiter zu«, so Schäfer. Griechenland ist auf Comeback-Kurs, könnte sogar das Niveau vor Beginn der Euro-Krise übertreffen, Spanien wächst weiter, ebenso die Türkei. Und selbst beim Sorgenkind Ägypten sieht Schäfer wieder Wachstum - wenngleich ein stark preisgetriebenes. Sprich, die Hoteliers gewähren teils massive Abschläge. Ein Drittel der Deutschen reist weiterhin im eigenen Land - auch hier gibt es nur marginale Veränderungen. Und der Boom auf der Fernstrecke ist ebenfalls keine ganz neue Entwicklung.
Mit Spannung werden auf der ITB dagegen die neuesten Zahlen zum heimischen Kreuzfahrtmarkt erwartet. Der DRV stellt gemeinsam mit den Kreuzfahrtverbänden Cruise Lines International (CLIA) und IG RiverCruise die aktuellsten Zahlen für den deutschen Markt vor. »Deutliches Wachstum«, sieht Schäfer nach den Rückmeldungen besonders der Hochseekreuzfahrten-Veranstalter - »möglicherweise sogar stärker als im vergangenen Jahr«.
In der Flusskreuzfahrt gab es etliche Probleme. Dazu zählen das Hochwasser in Deutschland, die Beeinträchtigungen durch den Schleusenstreik, die monatelange Einstellung der Fahrten auf dem Nil sowie die seit dem 1. Januar 2012 geltende Mehrwertsteuererhöhung von 7 auf 19 Prozent. Zuletzt gab es aber vereinzelte Meldungen von einem Comeback. Wie genau sich das auf die Zahlen auswirkt, wird sich bei der Präsentation am 5. März zeigen.
Neben neuen Zahlen gibt es für die Besucher auch etwas zu erleben: Finnland lädt zum Saunayoga, Japan hat Trommler am Stand, und am Stand von Pattaya gibt es die Möglichkeit zum Thaiboxen. In Halle 4.1. gibt es samstags einen »Abenteuertag für Camper, Wanderer und Weltenbummler«. Dabei wartet auf die Besucher unter anderem ein Wettbewerb im Zeltaufbau.
Viele Diskussionen hatte es im Vorjahr gegeben, weil erstmals auf der Messe Reisen verkauft werden durften. Reisebüros fürchteten Nachteile. »Die Bedenkenträger haben sich aber beruhigt«, sagt Buck. «Wenn ich nachts um drei von zu Hause aus meinen nächsten Urlaub buchen kann, dann muss es ja wohl auch auf der weltgrößten Reisemesse gehen.» Und so steht der Service Reiselustigen auch 2014 zur Verfügung - allerdings wie im Vorjahr erst an den letzten beiden Tagen, am 8. und 9. März. Dann öffnet die Messe für Privatbesucher. In den Tagen zuvor haben nur Fachbesucher Zutritt.
(14.02.2014, dpa)
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