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Mit Reisestipendien ermöglichen Vereine und Stiftungen Schülern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen kostenlosen Urlaub

Mit Reisestipendien ermöglichen Vereine und Stiftungen Schülern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen kostenlosen Urlaub

Reisestipendien Wie Schüler gratis die Welt entdecken

Wer die Welt entdecken möchte, der braucht eine Portion Mut und Eigeninitiative - und das nötige Urlaubsgeld. Ein paar hundert Euro Zuschuss sind da immer willkommen. REISE & PREISE nennt sechs Organisationen, bei denen sich Jugendliche um ein Stipendium bewerben können.

1200 Euro, um seinen persönlichen Traum zu verwirklichen - dieses Stipendium vergibt Schülerpilot.de, eine Online-Plattform zur Berufs- und Studienorientierung. Schüler, die eine Sprachreise planen, ins Ausland möchten oder eine ausgefallene Idee haben, können sich bis Mai bewerben. Bis Ende Juli wird der Gewinner per Onlineabstimmung gekürt. In den vergangenen Jahren hatten ein Hobby-DJ, der die kanadische Musikszene erkunden wollte, und ein 19-jähriger Zauberkünstler, der seine erste eigene Solo-Show plante, die Nase vorn.

Ob Naturschutz-Projekt in Australien, Englisch-Unterricht in Marokko oder Theater-Workshops in Brasilien: Der Verein Experiment vergibt jährlich mehrere Stipendien in Höhe von maximal 2000 Euro. Gefördert werden Freiwilligenarbeit im Ausland ebenso wie interkulturelle Ferienprogramme, Au pair-Aufenthalte und Schüleraustausch. Wer sich bewirbt, der muss noch vor der Abreise sein Interesse unter Beweis stellen, indem er ein eigenständiges, persönlich konzipiertes Projekt durchführt. Dies kann z.B. ein Vortrag in der Schule oder eine Aktion in der Kirchengemeinde sein.

Seit 1956 finanziert die Stiftung ZIS Auslandsaufenthalte von Jugendlichen zwischen 16 und 20 Jahren. Allerdings darf für die mindestens vierwöchige Studienreise kein Euro über den Betrag des Stipendiums hinaus verwendet werden - das sind derzeit 600 Euro. Wer nun gemeinsam mit dem besten Freund auf Tour gehen will und für die Anreise auf eine Billigfluglinie setzt, der ist an der falschen Adresse: ZIS-Reisen werden allein unternommen und es gehört auch dazu, "sich der Distanzen bewusst zu werden, die zwischen Heimat und Gastland liegen - der Land- oder Seeweg ist dafür besser geeignet", heißt es in der Ausschreibung. Außerdem müssen die Teilnehmer während der Tour ein selbst gewähltes Studienthema bearbeiten. So befassten Jugendliche sich bereits mit der Sharing Economy in Schweden und der Diskriminierung im französischen Fußball, sprachen mit griechischen Jugendlichen über die Folgen der Finanzkrise und waren zu Gast bei Mönchen in Andalusien.

Die ZIS-Idee geht auf den französischen Verein Zellidja zurück, der bereits seit 1939 aktiv ist. Mut, Eigeninitiative, Neugier und Französisch-Kenntnisse sind dort Voraussetzung, um an den vergleichsweise hohen Betrag von 900 Euro für eine mindestens vierwöchige Reise zu kommen, die auch nach Kalifornien, Japan oder Laos führen kann. Wer einen besonders guten Abschlussbericht abliefert, der darf noch einmal auf Tour gehen und bekommt dafür sogar 1100 Euro. Bewerben können sich 16- bis 20-jährige Jugendliche, die in einem Land ihrer Wahl ein selbstgewähltes Thema recherchieren.

Den europäischen Gedanken will die "Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa" fördern. 550 Euro stehen Jugendlichen zwischen 18 und 26 Jahren zur Verfügung, um einen bis zu sechswöchigen Aufenthalt in einem europäischen Land zu finanzieren. Engagement und Ideen sind auch dort Bedingung. Nach der Reise erwarten die Stifter einen Bericht, ein Videotagebuch, eine Instagram-Fotostrecke oder regelmäßige Blogbeiträge. Neben diesem klassischen Stipendium unterstützt die Schwarzkopf-Stiftung junge Leute noch auf einem zweiten Weg, Europa zu erkunden: In Kooperation mit der Deutschen Bahn AG bietet sie Jugendlichen zwischen 17 und 25 Jahren einen Interrail Global Pass. Das Ticket im Wert von gut 450 Euro gilt in 30 europäischen Ländern einschließlich der Türkei.

Frankreich-Fans sollten beim Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) vorsprechen. Das DFJW will jungen Menschen bis 30 Jahre die Möglichkeit geben, ihr Nachbarland besser kennen zu lernen. Dies ist entweder im Rahmen eines "Stipendiums für ein ausbildungsbegleitendes Praktikum" möglich oder unter dem Motto "Ferienjob in der Partnerstadt". Bezahlt wird neben einem Fahrtkostenzuschuss ein Taschengeld in Höhe von 150 bis maximal 900 Euro für einen bis zu vierwöchigen Aufenthalt.

Einen Überblick über weitere Stipendien bietet der Stipendienlotse des Bundesministeriums für Forschung und Bildung. Mehr als 1450 Angebote sind in der Datenbank stipendienlotse.de aufgelistet und können u.a. nach Bildungsstand und Zielregion durchsucht werden.

Weitere Informationen:

Schülerpilot GmbH, Am Schäfergraben 16, 65843 Sulzbach, Tel. 069/99999300-70, www.schuelerpilot.de, Bewerbungen bis Mai;

Experiment e.V., Gluckstr. 1, 53115 Bonn, Tel. 0228/95722-0, www.experiment-ev.de, unterschiedliche Bewerbungsfristen je nach Projekt und Zeitraum;

Geschäftsstelle der ZIS Stiftung für Studienreisen, c/o Schule Schloss Salem, Spetzgart 1, 88662 Überlingen, Tel. 07553/919332, www.zis-reisen.de. Bewerbungsschluss 15. Februar;

Association Zellidja, 60 rue Regnault, F-75013 Paris, Tel. 0033/1/40217532, www.zellidja.com, Bewerbungsschluss 31. Januar;

Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa, Sophienstr. 28-29, 10178 Berlin, Tel. 030/28095-146, www.schwarzkopf-stiftung.de, Bewerbungsfenster Mitte Februar bis etwa Mitte März.

Deutsch-Französisches Jugendwerk, Referat "Schulischer und außerschulischer Austausch", Molkenmarkt 1, 10179 Berlin, Tel. 030/2887570, www.dfjw.org, Bewerbungen ganzjährig möglich.

(10.01.2018, srt)

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