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Die Blaue Moschee in Istanbul lockt jedes Jahr Tausende Touristen an. Das Auswärtige Amt weist nun allerdings auf die Gefahr von Anschlägen hin.

Die Blaue Moschee in Istanbul lockt jedes Jahr Tausende Touristen an. Das Auswärtige Amt weist nun allerdings auf die Gefahr von Anschlägen hin.

Foto: Philipp Laage

Sicherheit in der Türkei Wie reagieren die Reiseveranstalter?

Aufgrund der Offensive der türkischen Streitkräfte gegen IS-Terroristen und die kurdische Arbeiterpartei PKK ist das Anschlagsrisiko in dem beliebten Urlaubsland gestiegen.

Das Auswärtige Amt (AA) hat seinen Reisehinweis für die Türkei verschärft und schließt seit dem 29. Juli Anschläge auf die U-Bahn und Bushaltestellen in Istanbul nicht mehr aus. Ferner empfiehlt es, die Grenzregionen zu Syrien und dem Irak zu meiden. Andererseits stellt das deutsche Außenministerium explizit fest, dass die türkischen Luftschläge "bisher keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Ferienregionen" haben. Das betonen auch die deutschen Reiseveranstalter und reagieren mit verstärkten Informationen für Türkeiurlauber. Der Münchner Spezialveranstalter Studiosus hat Reisen in die Osttürkei allerdings bis Ende September vorsorglich abgesagt.

Die nächste Studiosusreise dorthin war für Anfang September geplant, weitere erst ab dem Frühjahr 2016. In den Provinzen Batman, Bingöl, Bitlis, Diyarbakir, Gaziantep, Hakkari, Hatay, Kilis, Mardin, Mus, Sanliurfa, Siirt, Sirnak, Tunceli und Van sieht das AA erhöhte Risiken für Reisende. Daher hat der Studienreiseveranstalter gebuchte Kunden mit Aufenthalten in einigen dieser Regionen per Rundschreiben über die Absage informiert. Außerdem bieten die Münchner Veranstalter Gästen, deren Routen in Gebiete östlich der Linie Trabzon-Sanliurfa führen, kostenloses Umbuchen bis vier Wochen vor Abreise an. Das gilt jedoch nicht für Istanbul und die Westtürkei.

 
Tui-Sprecherin Susanne Stünckel weist darauf hin, dass Istanbul ein beliebtes Städtereisenziel ist, aber vor allem in Herbst und Frühjahr. Dorthin gebuchte Gäste informiere der Großveranstalter aus Hannover bis einschließlich Anreisedatum 5. August aktiv und biete ihnen die Möglichkeit des kostenfreien Umbuchens oder Stornierens. Bislang bleiben die deutschen Urlauber laut Stünckel gelassen. Nur vereinzelt verzeichne der Veranstalter Rückfragen von Gästen, vor allem vor deren Abreise. Die landesspezifischen Hinweise des AA für die Türkei seien nicht neu, informiert sie und verweist auf den weltweiten Sicherheitshinweis der Bundesregierung in Sachen Terror vom September 2014.

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»Die Türkei und die Türkische Riviera bleiben sehr beliebt«, betont die Tui-Sprecherin. Vom Badeziel Antalya sei die Grenzstadt Suruc, wo am 20. Juli der Terroranschlag mit vielen Toten und Verletzten stattgefunden hat, 700 Kilometer entfernt. »Relevante Tourismusgebiete, darunter die beliebten Baderegionen an der Mittelmeerküste, sind von den Unruhen in der Türkei nicht betroffen«, versichert auch ihre Kollegin Inga Schwer von der Frankfurter DER Touristik.
 
Laut Hicabi Ayhan, Gruppenleiter für die Türkei und Nordzypern bei FTI, kommt es weder zu Stornierungen noch zu Umbuchungen. Last-Minute-Buchungseingänge für die Türkei seien »derzeit sehr positiv«. Die beliebten Ferienorte an der Türkischer Riviera und Ägäis seien auch bei regulär gebuchten FTI-Gästen sehr gefragt, resümiert Ayhan. Verständlicherweise gebe es auf Kundenseite derzeit erhöhten Informationsbedarf und entsprechend mehr Anrufe im FTI-Callcenter, berichtet der Manager: »Unsere Mitarbeiter sind gut geschult und informieren unsere Kunden am Telefon sowie in den Ferienregionen vor Ort persönlich und über Informationsaushänge«.
 
Diese Argumentation deckt sich mit der von DER Touristik und TUI, obendrein empfehlen Ayhan und seine Kollegen, Versammlungen und große Menschenansammlungen zu meiden. Alle Veranstalter beobachten die Entwicklungen im türkisch-syrischen Grenzgebiet genau und stehen in engem Kontakt mit ihren Reiseleitern vor Ort sowie dem Auswärtigen Amt http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Laenderinformationen/00-SiHi/TuerkeiSicherheit.html. Dessen Reise- und Sicherheitshinweise erhielten Istanbulurlauber, die bis 15. August anreisen, bei DER Touristik stets aktuell. Das geschehe mit einer Handlungsempfehlung per SMS sowie über die Reisebüros, bei Ausflugsgästen durch die Reiseleiter, ergänzt Schwer. Im Falle einer Reisewarnung würden TUI-Gäste evakuiert, verweist Stünckel auf die gängige Praxis der Krisenstäbe der deutschen Reiseveranstalter.
 
Gerade erst hatte das türkische Tourismusministerium in Ankara für das erste Halbjahr 2015 einen Rückgang der ausländischen Besucher um 2,25 Prozent auf 14,9 Millionen gemeldet. »In Istanbul sind die touristischen Sehenswürdigkeiten sämtlich frei zugänglich«, beruhigt Schwer. Türkei-Rundreisen von DER Touristik-Veranstaltern verliefen fernab des aktuellen Krisengebietes. Alle Türkeiprogramme, einschließlich der Ausflüge in Istanbul, würden wie geplant durchgeführt.
 
(03.08.2015, srt)

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