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Die sogenannten Full-Moon-Partys von Koh Phangan sind seit etwa 30 Jahren das Urlaubshighlight vieler Thailand-Touristen

Die sogenannten Full-Moon-Partys von Koh Phangan sind seit etwa 30 Jahren das Urlaubshighlight vieler Thailand-Touristent

Foto: Ian Robert Knight

Thailand-Reise »Full Moon Partys« gefährden Sicherheit

Alkohol und Drogen gehören bei den »Full Moon Partys« auf Koh Phangan dazu, immer wieder gibt es Unfälle, Schlägereien und Vergewaltigungen. Sind strengere Sicherheitsmaßnahmen notwendig oder verderben sie Touristen den Spaß?

Eng umschlungene Pärchen liegen unter Kokospalmen. Teenager trinken bis zur Besinnungslosigkeit am Strand, Männer pinkeln ins Meer. Rave-Musik dröhnt über die Insel, Tausende Partygäste schlürfen billigen Alkohol aus kleinen, bunten Plastikeimern. Es ist wieder einmal Vollmond auf Koh Phangan.
 
Die sogenannten Full Moon Partys von Koh Phangan gehören seit etwa 30 Jahren zum Fixpunkt vieler Thailand-Touristen. Die Insel liegt im Golf von Thailand, nördlich des bekannten Ferienziels Koh Samui. Jeden Monat zu Vollmond feiern etwa 30.000 Partygäste, die meisten von ihnen aus Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Australien.

 
Viele tanzen in T-Shirts oder Bikinis in Neonfarben oder irrlichtern in grellem Bodypainting durch Lasershows in der Tropennacht. »Die beste Nacht meines Lebens«, sagt ein Brite. Er hat Mühe, sich aufrecht zu halten. »Eine Nacht auf dieser Party ist nicht genug.« Wem Bier oder Cocktails nicht reichen, der findet ohne große Probleme auch Marihuana und andere, härtere Drogen.

 
Nach der durchgefeierten Nacht kommt oft das böse Erwachen: Der Strand Haad Rin an Südostspitze der Insel ist mit Flaschen und Plastikeimern zugemüllt. Vielleicht ist der Vollmond für die wilde Feier verantwortlich, wahrscheinlich sind es aber eher der Alkohol und die Drogen - kaum eine Partynacht endet ohne Verletzte.
 
Vor allem Flüssigkeitsmangel, Verbrennungen und Schnittwunden müssen behandelt werden. »Ich habe gesehen, wie ein Typ von einer erhöhten Plattform stürzte und sich am Kopf verletzt hat, weil er so dicht war«, erzählt Christina, eine Touristin aus Australien.
 
Regelmäßig gibt es Berichte über Schlägereien, Diebstähle und sogar Vergewaltigungen und Todesfälle. Die Touristen seien oft zu betrunken, um auf sich und ihre Habe zu achten, deswegen gebe es diese Probleme, sagt Prachoom Ruengthong von der Polizei in Koh Phangan. Meist sind es Betrunkene, die tödlich verunglücken. Manche ertrinken.
 
Die Behörden wollen nun strenger durchgreifen: Drei Tage vor und nach der allmonatlichen Party beobachtet die Polizei den Strand und die dortigen Unterkünfte. Überwachungskameras wurden ebenfalls installiert. Seitdem gebe es weniger Einbrüche, sagt Hotelmanagerin Nok Suwanchai. Im Kampf gegen den Drogenhandel versuchen die Beamten, neue Wege zu gehen. »Die Drogendealer verkaufen nicht an Thailänder, also verwenden wir Ausländer bei verdeckten Ermittlungen«, sagt Prachoom. Am weitesten verbreitet seien Kokain, Marihuana und MDMA (Ecstasy). Die Höchststrafe für Drogenhandel ist in Thailand der Tod, Drogenkonsum kann mit Haft oder einer Geldstrafe geahndet werden.
 
Die Geschäftsleute von Haad Rin haben Interesse an einer friedvolleren Party und unterstützen die Polizei, wie Boonprasob Tuaycharoen vom der Verband der Geschäftsleute sagt. Sie hätten Metalldetektoren für die Polizei angekauft. »Damit können sie nach Waffen suchen.« Auch bezahlt der Verband für Nottransporte von Kranken nach Koh Samui.
 
Müde Partygäste können sich zudem in einer neu geschaffenen Schlafzone ausruhen. Die Einnahmen aus den Zutrittsgebühren für die Ruhezone werden verwendet, um den Strand wieder aufzuräumen. Die Maßnahmen scheinen Wirkung zu zeigen, wie Polizeichef Prachoom sagt. So würden jetzt nur noch etwa drei Straftaten wie Diebstahl, tätlicher Angriff oder Vergewaltigung pro Nacht zur Anzeige gebracht. Früher seien es manchmal bis zu zehn gewesen.
 
Bislang seien die Sicherheitsmaßnahmen dem Feiervergnügen nicht abträglich, meint die deutsche Touristin Denise: »Es verdirbt den Spaß nicht«. Zudem gingen die Beamten recht unauffällig ans Werk, fügt der Franzose Theo hinzu: »Ich bemerke die Polizei nicht, also macht es immer noch Spaß.«
 
 
(14.10.2014, dpa)

 



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