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Die Türkei ist derzeit eines der touristischen Sorgenkinder. TUI Deutschland rechnet aber mit einem Comeback des Landes

Die Türkei ist derzeit eines der touristischen Sorgenkinder. TUI Deutschland rechnet aber mit einem Comeback des Landes

Foto: Jens Kalaene

TUI-Deutschland-Chef »Die Türkei kommt wieder«

In der Tourismuswelt gibt es immer Gewinner und Verlierer. Und während sich Spanien und Newcomer wie die Kapverden über mehr Gäste freuen, muss die Türkei mit Rückgängen zurechtkommen. Für die Veranstalter bedeutet das umzuplanen.

Mauritius ist ein Paradies. Vor dieser Kulisse hat TUI Deutschland sein Winterprogramm vorgestellt. Nur: Nicht überall in der Reisewelt sind die Zustände so paradiesisch.

So bereitet die Lage in der Türkei, in Tunesien und Ägypten vielen Urlaubern Sorgen. Und somit auch den Veranstaltern. Sebastian Ebel, Vorsitzender der Geschäftsführung von TUI Deutschland, im Interview.
 
Die Türkei ist derzeit ein Sorgenkind. Im Februar wurde der Buchungsrückgang für den Sommer bei TUI auf minus 40 Prozent beziffert. Sie haben gesagt, man sehe derzeit eine »Stabilisierungstendenz«. Was bedeutet das?

 
Sebastian Ebel: Das heißt, dass wir einen kleinen Aufholeffekt sehen. Wie weit der trägt, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Denn ein Großteil ist noch an Kapazität da, um zu buchen. Deshalb ist eine Prognose aktuell schwierig. Aber wir sehen schon, dass die Produkte dort aufgrund ihres hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnisses jetzt wieder stärker nachgefragt werden. Mit diesem guten Preis-Leistungs-Verhältnis hat die Türkei über Jahrzehnte bei den Kunden gepunktet. Und deshalb bin ich davon überzeugt, dass die Türkei ein starkes Comeback feiern wird.
 
Wann ist es soweit, lässt sich das abschätzen?
 
Ebel: Das hängt von vielen äußeren Faktoren ab, die wir nicht beeinflussen können. Von daher ist es schwierig, eine zuverlässige Prognose abzugeben. Aber die positiven Grundvoraussetzungen sind da. Und das wird dazu führen, dass die Türkei wieder kommt. Wann, wird man sehen.
 
Und wie ist die Lage in Tunesien: Haben Sie dort das Angebot zurückgefahren?
 
Ebel: Unsere eigenen Clubanlagen von Robinson und Magic Life auf Djerba sind nach wie vor in Betrieb. Wir bekennen uns auch in schwierigen Zeiten zu dem Land. Aber der Nachfragerückgang hat Tunesien am stärksten getroffen. Das Angebotportfolio ist weiterhin sehr groß. Allerdings liegen die Buchungen deutlich niedriger.
 
In Ägypten eröffnen Sie nun ein neues Familienhotel: Macht das zurzeit tatsächlich Sinn oder haben nicht gerade auch Familien momentan eher Angst, dorthin zu reisen?
 
Ebel: Wir haben mit Ägypten eine hervorragende Winter-Destination, da gibt es wenige Urlaubsregionen, die ein vergleichbares Preis-Leistungs-Verhältnis haben. Natürlich hat Ägypten auch in der Vergangenheit große Auf und Abs gehabt, aber auch da bin ich sehr zuversichtlich, dass die Nachfrage zurückkommt.
 
Sie steigern nun die Kapazitäten anderswo, etwa auf den Kanaren oder in Spanien. Nun sind das schon sehr beliebte Destinationen. Kann man sich dort überhaupt noch so viel steigern, dass man die Rückgänge ausgleichen kann?
 
Ebel: Aus Kapazitätssicht ist es schon herausfordernd, das, was man auf der einen Seite verliert, in den anderen Gebieten komplett unterzubringen - auch wenn uns das bislang gut gelingt. Aber es gibt auch «neue» Gebiete, wie die Kapverden, die sehr stark davon profitieren und noch genug Kapazität haben. Wir sehen schon, dass sich die Nachfrage ihre Wege in andere Destinationen sucht. Was natürlich fehlt, ist dieses fantastische Preis-Leistungs-Verhältnis, was wir in der Türkei haben. Das ist 1:1 so kaum ersetzbar. Und deshalb bin ich auch so zuversichtlich, dass die Nachfrage in der Türkei zurückkommt.
 
Ist der Ausbau im Drei-Sterne-Segment Teil der Strategie, die Kapazitäten woanders zu erhöhen - also etwa auch neue Kundengruppen zu gewinnen?
 
Ebel: Wir bauen vor allem konsequent und kontinuierlich die Anzahl unserer eigenen und exklusiven Hotelprodukte weiter aus. Dazu ergänzen wir unser Produktprogramm dort, wo wir noch weiße Flecken auf der touristischen Landkarte haben, etwa in fernen Ländern, und wo unsere Mitbewerber stärker waren und sind - und da ergänzen wir unser Produktportfolio vor allem um gute Drei-Sterne-Hotels, um auch dort zu wachsen. Alles in allem verdreifachen wir unser Hotelangebot.
 
Zur Person: Sebastian Ebel ist Vorsitzender der Geschäftsführung von TUI Deutschland und Mitglied des Vorstandes der TUI Group.

(21.06.2016, dpa)

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