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Manchmal ist eine Impfung kurz vor der Reise nicht möglich. Je nach Krankheit gelten unterschiedliche Fristen

Manchmal ist eine Impfung kurz vor der Reise nicht möglich. Je nach Krankheit gelten unterschiedliche Fristen

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Gesundheitsvorsorge Wie kurzfristig vor der Reise impfen lassen?

Impfungen sind gerade vor Reisen in tropische Länder enorm wichtig. Doch vielen Touristen fällt das viel zu spät ein. Welche Fristen sie nicht versäumen sollten, erklärt ein Mediziner.

Flug und Hotel sind gebucht, die Reiseroute ist geplant, die Urlaubsfreude groß – doch plötzlich der Schock: Was ist eigentlich mit Impfungen? Hepatitis? Gelbfieber? Tollwut? Der Schutz vor diesen Krankheiten kann je nach Reiseziel ratsam sein.

Doch nicht jede Reiseimpfung lässt sich erst ganz kurz vor der Reise geben. Der Mediziner Wolf Groth vom Berliner Centrum für Reise- und Tropenmedizin erklärt die wichtigsten Fristen:

 
 Hepatitis A und B:
Hepatitis A ist – neben den Standardimpfungen wie Tetanus und Diphtherie – eine der häufigsten Reiseimpfungen. Sie empfehle sich für alle Reiseziele »südlich der Alpen und östlich der Oder«, wie Groth sagt. Die Impfung ist sehr kurzfristig möglich: »Sie können theoretisch noch am Flughafen geimpft werden.«
 
Anders planen müssen Urlauber, die sich Hepatitis A zusammen mit Hepatitis B als Kombi-Impfung geben lassen. Dann sind vier Wochen Vorlauf nötig, in dieser Zeit bekommt man zwei Spritzen. Der Vorteil: Die Kombination ist günstiger als Einzelimpfungen. »Man spart etwa 40 bis 50 Euro«, sagt Groth. Reisende müssen aber abwägen, ob sie Hepatitis B brauchen – das ist unter anderem abhängig von Reiseziel, Reisedauer und Expositionsrisiko im Urlaubsland.
 
Gelbfieber:
Der Impfnachweis ist in zahlreichen Ländern – vor allem in Afrika – bei der Einreise verpflichtend. Die Gelbfieber-Impfung muss mindestens zehn Tage vor Abreise gegeben werden. »Sonst kann die Einreise verweigert werden«, sagt der Experte.
 
Tollwut:
Hier sind drei Impfungen über einen Zeitraum von drei bis vier Wochen vorgesehen. Das Impfschema sieht so aus: Impfungen an den Tagen 0, 7 und 21. Man muss also einen bestimmten Abstand einhalten und die Impfungen vor der Reise entsprechend planen. Es gebe auch ein kürzeres Impfschema (0-3-7), das allerdings noch nicht zugelassen sei, erklärt Groth. »Schutz bietet es trotzdem.« Wer kaum noch Zeit hat, kann sich also auch binnen einer Woche impfen lassen. Dann sollte aber auf jeden Fall eine Nachimpfung nach zwölf Monaten erfolgen. »Denn über den Langzeitschutz nach dieser Kurzimmunisierung weiß man noch relativ wenig.«
 
Japanische Enzephalitis:
Die gefährliche Tropenkrankheit kommt in Asien vor. Zwei Impfungen vor Abreise sind nötig, um sich zu schützen. Groth: »Mittlerweile reicht eine Woche Vorlauf.«
 
Typhus:
Weil der Impfschutz erst nach einigen Tagen greift, sollten sich Reisende wenigstens zehn Tage vor Abreise impfen lassen. Für den Schutz ist nur eine Spritze nötig.
 
Meningokokken:
Eine Impfung zehn Tage vor Abreise ist notwendig. Empfehlenswert ist diese Impfung etwa für Reisen in die Sahelzone in Afrika.
 
FSME:
Die Zecken-Impfung ist ratsam bei Urlaub etwa in Österreich, Skandinavien und der Schweiz. Auch hier darf man nicht zu spät dran sein: Drei Wochen vor Abreise bekommt man die erste Spritze, die zweite dann eine Woche vor Reisebeginn.
 
Grippe:
Laut Groth ist die Grippe die häufigste Erkrankung auf Reisen, die sich durch eine Impfung verhindern lässt. Geimpft werden sollte zwei Wochen vor Abreise.
 
Grundsätzlich wichtig:
Reisende sollten sich immer informieren, welche Impfungen sie für welches Reiseziel benötigen oder welche sogar fest vorgeschrieben sind. Oft ist es ratsam, sich nach der Reise eine Folgeimpfung zu holen – denn so ist man dann gleich für mehrere Jahre gegen den entsprechenden Erreger geschützt.
 
(01.06.2017, dpa)


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