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Wer im Ausland am Automaten Geld zieht, zahlt am Ende oft mehr Gebühren, als ihm lieb ist

Wer im Ausland am Automaten Geld zieht, zahlt am Ende oft mehr Gebühren, als ihm lieb ist

Foto: rp

Kreditkartengebühren Viele Flugportale nehmen weiter Bezahlgebühren

Geht man im Urlaub zum Geldautomaten, summieren sich die Gebühren. Am Ende verteuert sich der Urlaub beträchtlich. Abhilfe schaffen kostenlose Kreditkarten spezieller Banken, mit denen man gratis Bargeld ziehen kann und die oftmals sogar auf einen Fremdwährungszuschlag verzichten.

Die besten Kreditkarten für Abhebungen auf Urlaubsreisen im Überblick:

Alfred Fischer staunte nicht schlecht, als er nach einem dreiwöchigen Familienurlaub in Thailand seine Kontoauszüge durchschaute. Alle ein bis zwei Tage hatte er mit der EC-Karte Bargeld abgehoben, um Restaurantbesuche, Ausflüge und Einkäufe zu bezahlen. Weil der Geldautomat neben seinem Hotel ein niedriges Verfügungslimit von nur 10.000 Baht hatte (rund € 270, üblich sind 20.000 Baht oder mehr), war er entsprechend häufig am Automaten – und zahlte jedes Mal 180 Baht (€ 4,80) »ATM Fee« und € 10 Gebühr an seine Hausbank. So schlugen seine 16 Bargeldabhebungen mit € 236,80 zu Buche – die hätte er sich sparen können. 

Denn wer die richtige Kreditkarte hat, erhält weltweit in so gut wie jedem Ort am Automaten gebührenfrei Bargeld. Bei den meisten Maestro/ Cirrus-, Prepaid- und Kreditkarten hingegen kassieren die kartenausgebenden Banken für jede Abhebung eine happige Gebühr von drei bis zehn Euro, oft unabhängig von der abgehobenen Summe. REISE & PREISE hat für Sie die günstigsten Kreditkartenanbieter ausfindig gemacht und auf Verbraucherfreundlichkeit getestet. Auswahlkriterien: keine Gebühren und Fremdwährungszuschläge beim Abheben von Bargeld und möglichst geringe Zuschläge beim Bezahlen mit Kreditkarte. Das Ergebnis: Die Consorsbank verzichtet weltweit ganz auf Gebühren, die Prepaid-Karte von Wüstenrot berechnet lediglich für Bezahlvorgänge eine Mini-Gebühr. Inhaber der »DKB Card« der Deutschen Kreditbank können weltweit nicht nur gebührenfrei Bargeld abheben, sie erhalten auf Antrag auch die meist fällige »ATM-Fee« der Fremdbanken erstattet (E-Mail genügt!) und zudem noch 0,7 Prozent Guthabenzinsen. Comdirect zahlt 0,25 Prozent Zinsen. Beim Bezahlen mit Karte berechnen Comdirect und DKB eine Gebühr von 1,75 Prozent, bei einem Warenwert von 500 Euro sind das 8,75 Euro zusätzlich. Vorsicht: Wer eine ICS-»World Visa« hat, zahlt bei Barabhebungen in Deutschland sogar bis zu 4 Prozent. Comdirect- »Visa« und Norisbank-»Mastercard« warten in Deutschland ebenfalls mit happigen Gebühren auf, können hier aber auf die mitgelieferte gebührenfreie EC-Karte verweisen.

ATM-Fee – der zusätzliche Teuermacher

Die meisten ATM-Betreiber verlangen für eine Abhebung eine Gebühr. Sie ist bankabhängig und kann mehrere Euro pro Vorgang betragen. Bevorzugen Sie Automaten mit der Aufschrift »no fee«, »surcharge-free« oder mit geringer Nutzungsgebühr (Infos gibt’s unter https://de.wikipedia.org/wiki/Geldautomaten-Entgelt). Ärgerlich: Das tägliche Verfügungslimit des Karteninhabers beträgt oft ein Vielfaches der maximal möglichen Abhebungssumme. D. h., heben Sie gleich mehrmals nacheinander ab, addiert sich auch die ATM-Fee. Prüfen Sie vor der Abreise, wie hoch Ihr Verfügungsrahmen (pro Tag und pro Woche!) ist und lassen diesen ggf. erweitern. Auch sollte die Bank über die geplante Reise informiert werden, damit die Karte nicht plötzlich wegen Missbrauchsverdacht gesperrt wird. Tipp: Bevorzugen Sie, wenn möglich, internationale Großbanken, weil kleinere Regionalbanken insbesondere in Drittwelt-Ländern pro Abhebung oft sehr viel weniger Landeswährung abgeben. Wer seine Debitkarte einsetzt (Karte, bei der im Unterschied zur Kreditkarte das Konto sofort belastet wird), muss wissen: Während mit Maestro-Karten (von Mastercard) oder Cirrus-Karten weltweit bezahlt und Geld abgehoben werden kann, funktioniert dies mit V-Pay-Karten (von Visa, mit Chip) nur in der EU, in Norwegen, der Schweiz und der Türkei.

Immer nur in Landeswährung abrechnen lassen

Bei Kreditkarten ist der Umtauschkurs nur zum Teil transparent. Comdirect setzt täglich selbst ermittelte Devisenmarktkurse des Mutterhauses (Commerzbank) ein, die vor allem für weniger gebräuchliche Währungen ungünstig sein können. Die Consorsbank und ING Dibav erwenden für gängige Währungen die Vortagskurse der Europäischen Zentralbank und für alle anderen Währungen »First Data«-Kurse, zu denen Visa und Mastercard umrechnen. Zu den Referenzwechselkursen der Kreditkartenunternehmen rechnen auch die DAB Bank, die DKB, ICS, die Norisbank und Wüstenrot ab.

Wichtig bei allen Karten (auch bei EC-Karten) ist, dass beim Abheben am Geldautomaten nicht »Umrechnung in Euro« gewählt wird, sondern »Abrechnung in Landeswährung«. Viele klicken auf Euro, weil ihnen diese Variante vertrauter erscheint. In Wirklichkeit aber erhalten sie einen um bis zu 10 Prozent schlechteren Wechselkurs (merken dies aber nicht, weil der Betrag auf dem Kontoauszug in Euro aufgeführt wird).

Landeswährung immer erst am Urlaubsort tauschen

Reisende machen oftmals den Fehler, auch für ferne Länder bei ihrer Hausbank vorab Landeswährung zu bestellen. Zu äußerst schlechten Kursen. Deshalb gilt: Geld wird am günstigsten im Land selbst getauscht. An jedem internationalen Flughafen gibt es Wechselstuben. Wird am Airport ein schlechterer Kurs zugrunde gelegt oder eine Kommissionsgebühr verlangt, tauscht man zunächst nur eine kleinere Summe, die für eine Taxifahrt und den ersten Tag ausreicht.

Als Reisewährung ist der Euro inzwischen fast genauso akzeptiert wie der Dollar. Tauschen Sie erst Euro in Dollar und dann z. B. in Asien Dollar in Landeswährung, verlieren Sie doppelt, weil der Wechselkurs für Bargeld prinzipiell schlechter ist als der Devisenkurs. In Ländern wie USA gestaltet es sich mittlerweile schwierig, Bargeld zu tauschen: Hier führt kein Weg am Geldautomaten vorbei, wer hier die richtige Karte hat und die Bank mit der niedrigsten ATM-Gebühr, spart unterm Strich viel Geld.

Fazit

Die herkömmlichen Wege – vor der Abreise Fremdwährungen von der Hausbank holen und unterwegs mit EC-Karte an den Geldautomaten – schmälern die Reisekasse erheblich. Mit den Gratis-Kreditkarten, dem Blick auf die Gebühren des Geldautomatenbetreibers und auf die Höhe des Abhebelimits sparen Urlauber viel Geld.

(REISE & PREISE 3-2015)
https://www.saintmichel.net/de/
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