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So geht es richtig: Der britische Abenteurer Bear Grylls (l) zeigt drei jungen Pfadfindern, wie sie die Sauerstoffmasken benutzen müssen.

So geht es richtig: Der britische Abenteurer Bear Grylls (l) zeigt drei jungen Pfadfindern, wie sie die Sauerstoffmasken benutzen müssen.

Foto: Air New Zealand

Air New Zealand

Lustige Sicherheitsvideos im Flieger

Ein TV-Star rast durch die Wildnis, Fisch im Rucksack, Matsch im Gesicht. Air New Zealand verpackt seine Sicherheitshinweise in lustige Clips. Nicht jede Airline findet das gut. 

Mit witzigen Videos will Air New Zealand die Passagiere bei den obligatorischen Sicherheitshinweisen aus der Lethargie reißen. Mit Erfolg: Die Filme sind ein Hit auf Youtube, auch der jüngste: Der aus dem Fernsehen bekannte Abenteurer Bear Grylls jagt durch die neuseeländische Landschaft einem Tiesenvogel hinterher und zeigt nebenbei mit viel Humor, wie Gurte, Atemmasken und Schwimmwesten verwendet werden.

Passagiere in aller Welt lesen und dösen oft, wenn die Sicherheitshinweise präsentiert werden. Vergeblich betonen die Airlines, dass jede Maschine anders ist und die Fluggäste wissen müssen, wo die Notausgänge liegen. Bei Air New Zealand schauen viele hin. »Passagiere lieben diese unerwarteten Videos«, sagt Sprecherin Marie Hosking. »Wir haben es geschafft, aus einer vorgeschriebenen Sicherheitsinformation gute Unterhaltung zu machen, etwas, das die Leute sogar freiwillig auf Youtube anschauen.«

Der britische Abenteurer Bear Grylls nimmt in dem Video im Vorbeirennen auf einem Berg in einem Flugzeugsitz Platz und zeigt, wie die Gurte angelegt werden. Zu den Atemmasken, die drei jungen Pfadfindern im Wald aus einem Baum entgegenfallen, sagt Grylls: »Die könnte man als mobile Pinkeltüte benutzen, aber besser eignen sie sich als Sauerstoffmaske.« Dann zeigt er, wie sie angelegt werden. Und er springt mit angelegter Schwimmweste beherzt in einen Gebirgsbach.

Air New Zealand hatte schon öfter die Lacher auf seiner Seite und die Aufmerksamkeit der Passagiere. Zur Premiere des Hobbit-Films 2012 demonstrierten die Filmstars die Sicherheitshinweise an Bord im Kostüm, die Stewardess als Elf mit spitzen Ohren. 2009 erklärten nur mit Körperfarbe bemalte Mitarbeiter im Sicherheitsvideo unter dem Titel »nackte Tatsachen« Sicherheitsgurte und Schwimmwesten.

In den USA zeigte Virgin vor ein paar Jahren einen Trickfilm mit einem Weltraummännchen. Delta überraschte Passagiere mit einem Roboter, der sich selbst abschaltete. Die australische Qantas setzt auf Abwechslung, mal unter Mitwirkung von Olympiateilnehmern, dem Cricket Team oder Hollywood-Star und Pilot John Travolta. »Wir frischen unsere Videos regelmäßig auf, um die Aufmerksamkeit der Vielflieger zu bekommen«, sagt Sprecher Andrew McGinnes.

Für Lufthansa kommt so etwas nicht infrage, wie Sprecher Michael Lamberty sagt: »Bei Lufthansa gibt es keine Bestrebung, lustige Videos zu erstellen.« Das passe nicht zu einem sicherheitsrelevanten Thema. »Und es passt zudem nicht zu unserem Selbstverständnis. Wir positionieren uns beispielsweise nicht als Ferienfluggesellschaft.»

Die Neuseeländer haben eine große Fangemeinde: Mehr als 20 Millionen Menschen haben die Spaß-Videos auf Youtube angeschaut. »Ich fliege viel, obwohl ich lange Zeit Flugangst hatte«, sagt Fluggast Carolyn Enting. »Ich fand es schrecklich: Noch bevor man überhaupt abhebt, erinnern sie einen daran, dass man abstürzen könnte.« Bei den Air-New-Zealand-Videos schmunzele man dagegen. »Man bekommt alle Information, ohne gleich daran zu denken, dass man aus dem Himmel fallen könnte.« Die Kolumnistin Jane Bowron fühlt sich dagegen belästigt von bemüht lustigen Videos, wie sie schrieb.

Die neuseeländische Behörde für Verkehrssicherheit (CAA) steht hinter den ungewöhnlichen Videos. »Unsere Inspektoren haben Passagiere beobachtet und festgestellt, dass wirklich viele zuschauen«, sagt CAA-Sprecher Mike Richards. »Wir unterstützen solche Videos, die alle Anforderungen erfüllen und die Aufmerksamkeit der Passagiere auf die Sicherheitsvorkehrungen lenken.«


Das Video mit Bear Grylls

Das Körperfarbe-Video auf YouTube

(17.04.2013, dpa)

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