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Bioküche in malerischer Natur - das ist das Konzept des Thanyamundra Resorts am Khao-Sok-Nationalpark in Thailand.

Bioküche in malerischer Natur - das ist das Konzept des Thanyamundra Resorts am Khao-Sok-Nationalpark in Thailand.

Foto: Thanyamundra Resort/dpa/tmn

THAILAND Der Tourismus soll grüner werden

Thailands Tourismusindustrie will grüner werden. Überall sprießen Initiativen: Weniger Abwässer, weniger Chemikalien, weniger CO2-Emissionen und gesünderes Essen sind die Devise.

Ein süßes und würziges Aroma steigt aus der Tonne, wenn Bauer Pierre Larigaldie auf der Thanyamundra-Biofarm in Südthailand den Deckel hebt und umrührt. Gewürze wie Kurkuma sind darin und Kräuter wie Zitronengras. Mit Zucker gärt das Ganze wochenlang, ehe es als Naturdünger und Insektenabwehrmittel auf die Felder kommt. Auf dieser Farm wachsen Auberginen, Salat, Dill, Koriander, Papayas, Bananen, wie die Natur sie lässt. Biohühner hält der Franzose auch. Larigaldies Köstlichkeiten kommen nebenan im Thanyamundra Resort gartenfrisch auf den Tisch. Hühnchen mit Zitronengras zum Beispiel, oder Frühlingsrollen mit Biogemüse.

Die blühende thailändische Tourismusindustrie setzt seit Jahren auf immer mehr: mehr Hotels, mehr Gäste, mehr Angebote. 60 Millionen Touristen reisen jährlich ins Land, etwa ein Viertel aus dem Ausland. Die rasante Entwicklung bedroht die Natur. Doch es wächst auch der Wille - und der Anspruch vieler Gäste -, auf die Umwelt zu achten und den Tourismus nachhaltiger zu gestalten.

Bioküche auf Phuket

Thanyamundra am Khao-Sok-Nationalpark zwei Stunden nördlich vom Flughafen Phuket setzt auf Bioküche und Nachhaltigkeit in malerischer Natur. Die Gäste können ihr Essen selbst pflücken, der Küchenchef gibt auf Wunsch Kochstunden. Es gibt nur neun Zimmer. Die kleine Zahl der Besucher hält den Verkehr in Grenzen und die Natur intakt.

Bauer Larigaldie experimentiert für die Düngung mit EM, effektiven Mikroorganismen - einer Methode aus Japan, die das Pflanzenwachstum natürlich fördern soll. »Auch die Hühner bekommen jeden Tag ein bisschen davon ins Futter«, sagt er.

Drei Stunden Fahrt weiter südlich auf der Insel Phuket hat Hotelier Somchai Silapanont ebenfalls EM für sich entdeckt. In seinem Marina Phuket Resort am Karon Strand werden keine Chemikalien mehr verwendet. Ein Mitarbeiter rührt im Gartenschuppen EM-Kulturen mit Ananasabfällen aus dem Hotel zusammen. Vergoren entstehen daraus sämtliche Putzmittel für die Anlage: zum Saubermachen der Zimmer, zum Spülen, zum Waschen der Bettwäsche und Handtücher. »Natur erhalten, Kultur wahren, Technologie voranbringen« ist Somchais Motto.

»Wir zeigen jedem, wie es funktioniert, und das Interesse ist riesig«, sagt Somchai. Er hat in eine eigene Abwasseranlage investiert, die das gesamte Wasser des Hotels recycelt. Nach der Reinigung bewässert er damit seinen üppigen Tropengarten, in dem versteckt die Ein-Zimmer-Villen der Gäste liegen. »Wir haben eine der größten Orchideen Asiens direkt hier im Resort«, sagt er, und zeigt die meterhohe Pflanze stolz.

Wildschweine für ein besseres Klima

Im Golf von Thailand will eine ganze Inselkette zum grünen Tourismusparadies werden. Die drittgrößte thailändische Insel Koh Chang und ihre 51 Nachbarinseln rund 240 Kilometer südöstlich von Bangkok wollen die Emissionen von Treibhausgasen senken. Dabei helfen die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und die Behörde für nachhaltigen Tourismus (DASTA), etwa mit Projekten zur Abfallvermeidung und -verarbeitung.

Im Kacha Resort auf Koh Chang sind im vergangenen Jahr neun ungewöhnliche Gäste eingezogen: Wildschweine. »Das Hotel produziert 150 Kilogramm Biomüll, und jedes Schwein kann 10 bis 15 Kilo am Tag fressen«, erklärt Personaldirektor Nopparat Chomchoei. Der Schweinemist wird in Biogas verwandelt.

Die thailändische Green Leaf Stiftung hat Standards für umweltbewussten Hotelbetrieb entwickelt und schon knapp zwei Dutzend Anlagen auf der Insel ausgezeichnet. Die Nachbarinseln Koh Kood und Koh Mak lassen keine Autofähren zu. »Wir haben uns auch geeinigt, hier keine Jet Skis und Banana-Boote fahren zu lassen«, sagt Woranit Kayaras, der Tourismusdirektor der Provinz Trat. Vom Fährhafen in Trat schippert nun eine Fähre mit Naturgas statt Diesel zu den Insel.

(26.08.11, dpa)
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