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Die Osterinsel in Chile - Ehrgeiz kennt man bei den Rapa Nui nicht

Steinerne Zeugen der Maoi-Kultur auf der Osterinsel, Chile

Steinerne Zeugen der Maoi-Kultur auf der Osterinsel, Chile (Foto: Flickr.com, Phillie Casablanca)

Reisen auf die Osterinsel vor Chile: Im Hotel »Explora« werden wir in lupenreinem Deutsch begrüßt. Die junge Frau stellt sich als Adrienne vor. Später erzählt sie freimütig, sie sei das Produkt einer deutsch-polynesischen Liebe. Vor einigen Monaten ers tmachtesie sich auf die Reise zur Osterinsel. Sie kam aus Deutschland, um ihren Vater und dessen Familie kennenzulernen. Sofort in den Schoß der Sippe aufgenommen, besitzt sie nun als einziges Kind des Ex-Lovers ein Grundstück auf der Osterinsel. Ohne notarielle Beglaubigung, wie sie sagt, aber laut traditioneller Gepflogenheiten sei sie als Eigentümerin unangreifbar. Dunkle Augen und die dicke Haarmähne hat sie von ihrem Vater geerbt. Ambition und Disziplin, dank derer sie sich ohne lange Ausbildung den Platz als Rezeptionistin des Luxushotels erkämpfte, wohl weniger. Rapa Nui seien verspielt und unzuverlässig, klagt Adrienne, die Männer saufen und werden dann oft gewalttätig gegenüber ihren Frauen. Sie weiß von mehreren Selbsthilfegruppen. Guide Javier scheint eher dem Kiffen zu frönen. Seine Augen glitzern rot, als wir uns auf den Marsch über einen alten Moai-Transportpfad nach Ranu Raraku machen. Aus dem Steinbruch am Kaldera-Hang stammen die Steinriesen. Der erste liegt einige Kilometer entfernt davon am Wegesrand auf der Nase. Etwa zehn Meter lang und 80 Tonnen schwer, hat er sein Ziel im 17. oder 18.Jahrhundert nicht erreicht. Aber wie bewältigten die Steinriesen ihre Reisen zur Osterinsel? Und wie wurden all die anderen an Ort und Stelle gebracht und aufgerichtet? »Mit Mana bei Mondlicht«, sagt Javier in vollem Ernst und meint damit die spirituelle Kraft, mit der sich so ein Götzenbild eigenständig auf den Weg machte und sich an der Küste auf einen Ahu schwang. In der steinernen Plattform wurden Knochen der Ahnen verborgen. Moai gelten als deren Wächter. Wissenschaftler spekulieren bis heute darüber, welche Technik die Eingeborenen in Wirklichkeit anwendeten. Leider hat Roggeveen bzw. sein deutscher Kommandant Carl Friedrich Behrens nicht darüber berichtet. Bei der Landung von James Cook 1774 war dieMoai-Kulturbereits im Untergang, viele Skulpturen umgestürzt.

Die Rapa Nui - Die Osterinsel und Chile

Urlaub auf den Spuren der Rapa Nui am Anakena Beach auf der Osterinsel, Chile

Urlaub auf den Spuren der Rapa Nui am Anakena Beach auf der Osterinsel, Chile (Foto: Flickr.com, Robert Nyman)

Reisen auf die chilenische Osterinsel führen in eine andere Welt. »Die Osterinsel«, sagt Javier, »ist der Nabel der Welt«. Te pito o te henua haben seine Vorfahren sie genannt. Der holländische Seefahrer Jakob Roggeveen, Ostern 1722 gelandet,taufte sie um. Der Nabel leuchtet grün. Wohin man blickt, nichts als Grasland. Früher war die Insel dicht mit Palmwald bewachsen. Heute wölbt sich das Gras über flache Vulkankegel und reißt am steinigen Küstensaum ab. Im Meer stehen Pferde und saufen. Eine Mutation, die mit Salzwasser klarkommt? Javier schüttelt die hüftlangen Rastalocken und biegt seinen muskulösen Körper vor Lachen. So blöde Fragen stellen nur Touristen. Süßwasserquellen sind es, die sie aufgespürt haben. Pferde gibt es auf Rapa Nui mehr als Menschen. Halbwild, die Insel ohne Zäune, stehen sie in Wiesen, Kratern und Gemüsegärten, traben in Trüppchen am Straßenrand entlang oder grasen in aller Seelenruhe zwischen Petroglyphen und Moai und schuppern ihr Hinterteil daran. Umwelt- und Kulturschützer würden die Pferde am liebsten in Ställe sperren. Für Rapa Nui sind sie Symbole von Status und Freiheit. Bis vor 40 Jahren stand die Insel unter chilenischem Kriegsrecht. Bis dahin besaßen Rapa Nui keine chilenische Staatsbürgerschaft und waren in einem mit Stacheldraht umzäunten Kral gefangen. Ihre Insel wurde seit 1895 als private Schaf- und Rinderfarm betrieben. Nicht weiter verwunderlich also, dass sie mit Chilenen nicht auf Freundschaftsfüßen stehen. Auch Thor Heyerdahl, der in den 50er Jahren mit seiner Reise auf die Osterinsel das Eiland mit ihren Steinskulpturen weltweit bekannt machte, wird nicht unbedingt geschätzt. Er publizierte zwar viel über die mysteriösen Moai, aber kaum über das tragische Los der Eingeborenen.

Reise in die polynesische Welt - Die Rapa Nui auf der Osterinsel

Das Leben der Rapa Nui beim Tapati Festival auf der Osterinsel in Chile kennenlernen

Das Leben der Rapa Nui beim Tapati Festival auf der Osterinsel in Chile kennenlernen (Foto: Flickr.com, Robert Nyman)

Ein Stück Chile, ein Stück Südsee: Reisen auf die Osterinsel nach Chile führen in eine geheimnisvolle polynesische Welt. Die entspannte Gelassenheit der Insulaner zeigt Hanga Roa, das sich just an der Stelle entwickelte, wo sie früher hinterm Zaun dahinvegetierten. Jetzt ein charmantes Südseedorf mit bunten Holzhäuser und blühenden Gärten, durchflutet von schwülwarmer Pazifikbrise, hin und wieder von tropischen Schauern benässt. Wenn nicht gerade ein Pick-up durch das halbe Dutzend Teerstraßen röhrt, ist es still. Das ändert sich nur am Wochenende, wenn das Jungvolk auf die Piste geht. Immerhin gibt es zwei Diskotheken in der »Hauptstadt« der Osterinsel. Wann die Rapa Nui von ihrer Ahnenverehrung abließen und sich dem Vogelmannkult widmeten, bleibt Mysterium. Ziemlich sicher ist, dass lange Zeit Chaos und Anarchie herrschte und die Einwohnerzahl drastisch schrumpfte. Wir stehen auf dem Ranu Kao und blicken vom Kraterrand ein paar hundert Meter in die Tiefe. Auf der einen Seite in einen kreisrunden See, auf der anderen ins Meer, das schäumend an drei Felsen leckt. Sie sind Brutplätze der Rußseeschwalbe. Einst stürzten sich im Frühjahr junge Männer die Klippe hinab, schwammen zum Motu Iti, suchten ein unbeschädigtes Ei dieser Vögel und versuchten es heil zurückzubringen. Wer als erster ankam, wurde für ein Jahr zum Vogelmann erklärt und hatte die Macht über den Nabel der Welt inne. Sein Clan genoss währenddessen höchstes Ansehen. Das ehemalige Zeremoniendorf Orongo am Kraterrand wurde restauriert - ein mUss bei Reisen auf die Osterinsel in Chile. Den Hang darunter schmücken zahlreiche Petroglyphen von Vögeln, Walen, Haien und Schutzgott Make Make. Mutproben unter jungen Polynesiern haben immer noch mit Sippenehre, aber noch mehr mit Vergnügen zu tun. Die gefährlichste heißt Haka Pei und findet während des großen Inselfestes Tapati Anfang Februar statt. Rücklings auf einem Bananenstamm liegend, rutschen die nackten Teilnehmer einen Hang des Maunga Orito hinunter. Das Gefälle des 220 Meter hohen Hügels sorgt für Spitzengeschwindigkeiten von 80 Stundenkilometer. Ob der Gewinner allerdings die Inselkönigin, die während der Festivitäten gewählt wird, beglücken darf bzw. nach der Tortur noch kann, bleibt ein weiteres Mysterium.

Informationen über Reisen nach Chile

Ahu Tongariki, Zeremonienplatz auf der Osterinsel.

Ahu Tongariki, Zeremonienplatz auf der Osterinsel (Foto: Flickr.com, Robert Nyman)

ANREISE
Als einzige Airline verbindet LAN die Osterinsel mit Santiago de Chile und Tahiti, aus diesem Grund bauen viele Besucher die Insel als Baustein in eine Weltreise ein.

GELD
Offizielle Währung ist der Chilenische Peso, inoffizielle der US-Dollar. € 1 = 675 Pesos (Stand 03/11).

SPRACHE
Jeder spricht Spanisch, manche Englisch, untereinander verständigen sich Rapa Nui in einem polynesischen Dialekt.

KLIMA UND BESTE REISEZEIT
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STRÄNDE
Einzig der palmengesäumte Strand von Anakena eignet sich zum Baden. In anderen Buchten ist es aufgrund von Wellen, Strömungen und Felsen zum Teil lebensgefährlich.

UNTERKÜNFTE
Einen liebenswerten Service bieten in der Regel die Privatpensionen (Residenciales) von denen eine ganze Reihe gibt. Daneben existieren auch Hotels, die größeren haben 50–60 Zimmer. In puncto Service darf man wie fast überall im Südpazifik nicht allzu viel erwarten. Außer während des zweiwöchigen Festivals im Februar gibt es kaum Engpässe. Eine einfache Unterkunft bekommt man ab US$ 50, ein Zimmer in der Mittelklasse ab US$ 100, in der gehobenen Kategorie ab US$ 150. Frühstück ist meist inklusive.
»Hotel Gomero« €€€ Unter österreichischer Leitung steht das romantische »Hotel Gomero« in Hanga Roa.
»Hotel Hanga Roa« €€€€€ Das frisch renovierte »Hotel Hanga Roa« am Avenida Pont überblickt die kleine Bucht des Dorfes, alle Zimmer mit Terrassen.
»Hotel Manavai« €€€ Polynesisches Ambiente und einen herrlichen Garten hat das »Hotel Manavai« in Hanga Roa.
»Explora« €€€€€€ Bestes Hotel ist das Landhotel »Explora«, im rustikalen Nobeldesign.

ESSEN UND TRINKEN
Da fast alle Lebensmittel per Schiff auf die Insel gebracht werden müssen, sind die Preise im Vergleich zum Festland hoch. Teuerstes Restaurant ist die von einem Franzosen geführte »Taverne du Pêcheur«, eine Art tropische Fischerhütte, serviert wird z. B. Red Snapper mit Süßkartoffeln. Direkt daneben liegt die Bude »Mi Kafe«, die hausgemachtes Eis bietet. Bestes Lokal ist »Te Moana « in der Atuma Tehena im Dorfzentrum; Ceviche mit Kokosmilch oder Tuna Carpaccio, sind ein Gedicht. Für superfrisches Seafood steht auch »Merahi Ra’a« in derselben Straße (z. B. Riesenshrimps mit Chili). Nebenan gibt’s guten Kaffee und Kuchen im »Cafe Ra’a«. In den beiden Discos »Toroko« (im Dorf) und »Biriti« (nahe Flughafen) ist nur am Wochenende nach Mitternacht was los.

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AUSKÜNFTE Botschaft der Republik Chile, Mohrenstr. 42, 10117 Berlin, Tel. 030-7262035, www.echile.de

WEITERE INFORMATIONEN
Der vollständige Artikel über Chiles Osterinsel mit vielen Tipps zur Urlaubsplanung, Preisen, Adressen, Telefonnummern, Nebenkosten und Kalkulation der Urlaubsreise ist erscheinen in REISE & PREISE 4-2008. Die Ausgabe können Sie sich für € 4,90 nach Hause schicken lassen (Heft bestellen)

(Kiki Baron, 4/2008)

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