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Nationalpark Los Volcanos: Besteigung eines aktiven Vulkans

Der Izalco im Nationalpark Los Volcanos in El Salvador

Der Izalco im Nationalpark Los Volcanos in El Salvador (El Salvador: Der Izalco im Nationalpark Los Volcanos)

Gerade mal so groß wie Hessen, kann El Salvador mit 25 Vulkanen punkten. Drei von ihnen findet man bei der Reise durch El Salvador im Nationalpark Los Volcanes: den grünen Cerro Verde, den kahlen Izalco und den aktiven Santa Ana. Täglich um elf Uhr werden Touren auf den Vulkan Santa Ana angeboten. Zwei Polizisten begleiten uns zum Schutz vor Dieben. Der Aufstieg ist ziemlich einfach und dauert nur zwei Stunden. Agaven mit riesigen Blütenständen säumen unseren Weg. Immer wieder müssen wir erkaltete Lavafelder überqueren. Der Vulkan schlief über 100 Jahre fest, bis er 2005 unerwartet ausbrach. Seither befindet sich in seinem Krater eine giftgrüne Lagune. Vom Gipfel hat man einen fantastischen Blick hinüber zum perfekten Kegel des Vulkans Izalco und hinunter zum Lago de Coatepeque. Erst auf den zweiten Blick fällt uns auf, wie weit in El Salvador die Abholzung vorangeschritten ist. Der Bürgerkrieg und massiver Raubbau ließen viel zu viele Bäume verschwinden. Es gibt nur noch wenige dichte Waldgebiete. Das bedeutendste ist der Nationalpark El Imposible.

Joya de Cerén – das Pompeji Amerikas

Joya de Cerén, einBlick in das Pompeji El Salvadors

Joya de Cerén, einBlick in das Pompeji El Salvadors (Foto: Wikimedia Commons, Mariordo)

Reisenden, die sich für die Lebenswelt der Maya vor der spanischen Eroberung interessieren, kann El Salvador etwas ganz Besonderes bieten: das Ruinendorf Joya de Cerén. Anders als die berühmten Maya-Stätten Tikal (Guatemala), Copán (Honduras) oder Chichén Itzá (Mexiko) gibt Joya de Cerén nicht Einblick in das prunkvolle Leben der Maya-Herrscher, sondern in den bescheidenen Alltag des einfachen Volkes. Man sieht, wie die Indígenas vor 2.000 Jahren ihre Häuser aus Lehm bauten, welche Werkzeuge sie benutzten, wo sie ihre Ernte lagerten und in welch kleinen Betten sie schliefen. Es ist die einzige archäologische Stätte dieser Art in Mittelamerika, weshalb sie die UNESCO 1993 zum Weltkulturerbe erklärte. 600 n. Chr. überraschte ein Vulkanausbruch die Bewohner Joya de Ceréns, die zwar rechtzeitig fliehen konnten, aber Dinge des täglichen Gebrauchs zurückließen. Zehn Ascheschichten schützten Häuser, Dampfbäder und Getreidespeicher 1.400 Jahre vor der Verwitterung, bis das Dorf 1976 von einem Bulldozerfahrer bei Aushubarbeiten entdeckt wurde. Joya de Cerén ist nur 36 Kilometer von San Salvador entfernt und problemlos mit dem Auto oder Bus im Rahmen eines kleinen Ausflugs zu erreichen.

Trekking - Zehn-Meter-Sprung in den Dschungelfluss

Trekking- und Badespaß mit einem Hauch Abenteuer an fünf Wasserfällen in El Salvador

Trekking- und Badespaß mit einem Hauch Abenteuer an fünf Wasserfällen in El Salvador (Foto: Wikimedia Commons, Mnvas42)

Wir erkunden auf der Reise durch El Salvador das wichtigste Naturschutzgebiet El Salvadors vom Kaffeeort Tacuba aus. Gemeinsam mit Manolo machen wir am ersten Tag eine Wanderung durch den Río Guayapa. In der salvadorianischen Hitze ist das Flusswasser angenehm kühl. Auf Naturrutschen gleiten wir den Fluss hinunter. Fünf Wasserfälle passieren wir, indem wir von ein bis vier Meter hohen Felsen in tiefe Flussbecken springen. Die absoluten Highlights der Tour sind das Abseilen in einem zwölf Meter hohen Wasserfall und am Ende ein Sprung in den Fluss aus zehn Metern Höhe.

Am zweiten Tag wandern wir Richtung Pazifik. Wir gehen auf dem Weg, den früher die Kaffeebauern nutzten, um ihre Ernte an den Hafen von Acajutla zu bringen. Kinder begleiten uns lachend ein Stück. Eine alte Frau will wissen, woher wir kommen, warum wir zu Fuß unterwegs sind und ob uns ihr Land gefällt. »Es ist wahnsinnig schön hier«, antworten wir. »Am meisten begeistern uns die Menschen, die unglaublich offen und hilfsbereit sind.« Heute wird es allerdings mit jedem Schritt menschenleerer. Irgendwann hören wir in der Stille des Waldes nur noch die Vögel zwitschern. Ozelote, Wildschweine und Pumas soll es im Nationalpark geben. Wir aber begegnen vier Stunden keinem Lebewesen. Am Parkausgang treffen wir auf Manolo, der uns in seinen Pick-up einlädt und nach Garita Palmera fährt. Das ist ein verschlafenes Fischerdorf, in dem es einen tollen Sandstrand gibt. Bei Sonnenuntergang werfen Fischer ihre Netze aus und die Dorfjugendlichen spielen Fußball. Manolo macht am Strand ein Lagerfeuer. Wir trinken Rum, genießen den Sternenhimmel und übernachten hier. El Salvadors Pazifikküste ist 300 Kilometer lang, wobei es viele einsame Strände mit geringer touristischer Infrastruktur gibt. Die schönsten Hotels findet man um La Libertad. Häufig ist der Sand aber lavaschwarz und die Brandung so stark, dass Baden im Meer zu gefährlich ist. Surfer dagegen finden Weltklassebedingungen vor. Die legendäre Punta Roca etwa gilt wegen ihrer Höhe und Kraft als beste Welle Mittelamerikas.

Pazifik - Romantik bei Sonnenuntergang

Ursprünglich und naturbelassen ist die Pazifikküste von El Salvador

Ursprünglich und naturbelassen ist die Pazifikküste von El Salvador (Foto: Flickr.com, Rick Goldman)

Zum Abschluss unserer Reise nach El Salvador besuchen wir den winzigen Ort La Pita an einem Nebenarm des Río Lempa. Die Dorfbewohner haben ein kommunales Tourismusprojekt initiiert, das ihren Lebensstandard steigern und die Natur schützen soll. Auf Reisende warten vier Bungalows mit Veranda und Hängematte. Wir sind die einzigen Gäste und haben Familienanschluss. Momentan ist Octavio für den Betrieb des Hotels verantwortlich. Der Familienvater kocht für sein Leben gern. Wir beginnen den Tag mit einem Bad im Fluss, hängen ein bisschen herum und engagieren den Nachbarn Hector für einen Bootsausflug. Er schippert uns durch Mangrovenwald zur Isla Montecristo. Dort leben ein paar Familien, die Bio-Cashewkerne produzieren. Die Kerne hängen in dicken Schalen an Cashewäpfeln, die auf Bäumen wachsen. Vor den Häusern der Insel liegen geerntete Cashewkerne zum Trocknen aus. Die Inselbewohner verpacken sie am Abend in Säcke und bringen sie mit dem Boot zur Verarbeitungsanlage in San Carlos. Uns fährt Hector zu der Stelle, an der der Río Lempa den Pazifik trifft. Auf einer Sandbank genießen wir, umspielt vom Wasser, einen grandiosen Sonnenuntergang.

Zurück in La Pita verwöhnt uns Octavio mit einer leckeren Krebssuppe und erzählt: »Die Cashewbauern der Isla Montecristo kenne ich ziemlich gut. Die meisten sind wie ich Ex-Guerilleros. Aus dem Untergrund heraus kämpften wir zwölf Jahre für ein gerechtes El Salvador. Nun leben wir hier und sind in der Asociación Lempa Mar vereint. Die einen verkaufen Cashewkerne, die anderen Fisch. Und wir empfangen Touristen. Alle verdienen wir nicht viel Geld, es reicht aber für ein anständiges Leben.« Octavio wurde im Krieg nicht verwundet, verlor aber seinen kleinen Bruder. Dessen Name ist in San Salvador ins Monumento a la Memoria y la Verdad eingraviert. »Kennt ihr das?«, will Octavio wissen. Wir waren nur kurz in El Salvadors wenig attraktiver Hauptstadt. Die beeindruckende Gedenkstätte haben wir uns aber angeschaut. In eine 85 Meter lange Granitmauer sind die Namen von über 25.000 Zivilpersonen eingemeißelt, die während des Bürgerkriegs getötet wurden oder verschwunden sind. Das Denkmal ist ein Ort der Trauer, Versöhnung und Hoffnung zugleich. Eine Inschrift ermutigt seine Besucher, Träume zu haben und sich am friedlichen Aufbau einer gerechteren, menschlicheren Gesellschaft zu beteiligen.

Informationen über Reisen nach El Salvador

El Salvador hat alles: ursprüngliche Landschaften, Vulkane, Berge und Strände

El Salvador hat alles: ursprüngliche Landschaften, Vulkane, Berge und Strände (Foto: Wikimedia Commons, Svs220)

EINREISE
Für einen Aufenthalt von bis zu 90 Tagen benötigen EU-Bürger und Schweizer einen noch mindestens sechs Monate gültigen Reisepass.

GELD
Währung ist der US-Dollar. € 1 = US$ 1,20 (Stand 3/13). Größere Hotels und Restaurants akzeptieren Kreditkarten (VISA-und Mastercard). Bargeld erhält man an Bankautomaten mit Kredit- und EC-Karten.

GESUNDHEIT
Es sind keine Impfungen vorgeschrieben. Empfehlenswert ist ein Impfschutz gegen Tetanus, Polio, Diphtherie, Typhus, Tollwut und Hepatitis.

KLIMA UND BESTE REISEZEIT
In El Salvador ist es ganzjährig warm bis heiß. Die Tagestemperaturen liegen an der Küste bei 22–32 °C, im Hochland ist es etwas kühler. Trockenzeit ist von November bis April. In der Regenzeit von Mai bis Oktober sind manche Wege nicht passierbar.In unserer Klima- und Reisewetter-Datenbank finden Sie die optimale Reisezeit für Reisen nach El Salvador.

KOMMUNIKATION
Landessprache ist Spanisch. Englisch wird selten gesprochen. Beim Reisen im Land sind Spanisch-Grundkenntnisse sehr hilfreich. Günstig telefonieren kann man in Internetcafés, die es in fast allen Orten gibt (US$ 1/Std.). Viele Hotels, auch der mittleren Preisklasse in kleinen Orten, bieten kostenlos WLAN-Internetzugang an. Die Vorwahl von El Salvador ist 00503.

GEOGRAFIE
El Salvador ist das kleinste und am dichtesten besiedelte Land Mittelamerikas. In der Hauptstadt San Salvador lebt etwa ein Fünftel der Bevölkerung. Eine Kette von 25 Vulkanen unterteilt das Land grob in drei Regionen: die 300 km lange Pazifikküste im Süden, die zentrale Hochebene und das Bergland im Norden. El Pital ist mit 2.730 m der höchste Berg. In der Hochebene und im Bergland findet man Weide-und Ackerland sowie Eichen-und Kiefernwälder vor. Der Küstenstreifen ist geprägt von Mangrovenwäldern, Balsabäumen und Ölpalmen.

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ESSEN
Reis, Bohnen und Tortillas Reis, Bohnen und Tortillas (Maisfladen) werden morgens, mittags und abends entweder allein oder als Beilage zu Huhn, Fleisch und Fisch gegessen. Salvadorianisches Nationalgericht sind Pupusas (mit Bohnenpaste, Speck oder Käse gefüllte Tortillas an Krautsalat mit Tomatensoße). Pupusas isst man in einer Pupuseria, die es überall gibt. In San Salvador kann man sehr gut vegetarisch im »La Luna Casa y Arte« essen. Tolle Fischgerichte gibt es im »La Hola Beto’s«. Bei den Hauptstädtern beliebt sind die Grillspezialitäten des »Inka Grill«. In Perquín werden im »Hotel Perkin Lenca« sehr gute Fleisch- und vegetarische Gerichte serviert. Brot wird selbst gebacken. Kräuter, Gemüse und Kaffee stammen aus eigenem, biologischem Anbau. Spezialitäten des Restaurants »Torremolinos« am Lago de Coatepeque sind fangfrischer Seefisch und Meeresfrüchte. In Tacuba wird im »La Cabaña de Tacuba« französisch-salvadorianische Küche und im »Hostal de Mamá y Papá« Hausmannskost serviert.

AUSKÜNFTE
Botschaft von El Salvador, Joachim-Karnatz-Allee 47, 10557 Berlin, Tel. 030-2064660, www.botschaft-elsalvador.de

WEITERE INFORMATIONEN
Der vollständige Artikel mit vielen Tipps zur Urlaubsplanung, Preisen, Adressen, Telefonnummern, Nebenkosten und Kalkulation der Urlaubsreise ist erscheinen in REISE & PREISE 3-2010. Die Ausgabe können Sie sich für € 4,90 nach Hause schicken lassen (Heft bestellen)

(Dr. Jutta Ulmer, 3/2010)

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