Segelreisen - Skippertreffen auf Union Island
Happy Island, der Karibiktraum von Grenada (Foto: Flickr.com, Lee Coursey)
Reisen nach Grenada bringen Segler direkt ins Skipper-Paradies. Dabei ist Union Island so etwas wie das Zentrum für Segler in dieser Ecke von Grenada und trotzdem authentische Karibik: Im Dorf Clifton ersetzt der Tratsch die Zeitung, der Kirchgang ist obligatorisch und ein Gefängnis nicht vorhanden. Wer etwas vergessen hat zu bunkern: Union hat alles! Baguette und Bier, sündhaft teures Gemüse, sogar einen für seine Handarbeit prämierten Schuster und vor allem: das vorgelagerte Happy Island.
Happy Island, das ebenfalls zu Grenada gehört, ist ein wortwörtlich anziehender Name. Vor sechs Jahren posierten auf der damaligen Sandbank vier Segler für ein Foto, freudestrahlend mit einem SOS-Schild, das sie in die Höhe hielten. Janti Ramagi wiederum, ein Rasta wie aus dem Bilderbuch und seines Zeichens damals Umweltbeauftragter von Union, hatte eine Aufgabe: Er sollte die Berge von gegessenen Conch-Muscheln beseitigen, die sich an den Stränden der Insel auftürmten. Janti erinnerte sich an das Bild, dachte an eine SOS-Bar für Gestrandete wie die vier und baute aus den Muscheln Happy Island. Drei Tonnen Conchs brachte er dazu auf die Sandbank. Aus der ersten einfachen Hütte wurde langsam ein kleines Lokal, in dem heutzutage fast alle Jachties, die in der Gegend um Grenada reisen, auf einen Rumpunsch oder einen Snack vorbeikommen. Rasta Janti lebt und liebt inzwischen auf seiner Glücksinsel, er raucht Marihuana wie andere Zigaretten und sagt: »Happy Island ist gebaut aus Muscheln, Muskeln und Intelligenz«. Einer der Segler bot ihm mal eine Million US-Dollar für seine Insel, »aber wer verkauft schon sein eigenes Paradies?
Grenada-Reisen - Hummer-Dinner auf Mayreau
Salt Whistle Bay auf Mayreau Island in Grenada (Foto: Flickr.com, Lee Coursey)
Wer auf Reisen nach Grenada zur Salt Whistle Bay von Mayreau Island kommt, hat sein kleines Paradies gefunden, zumindest einer der besten Ankerplätze der Region. Sobald eine Jacht in das weite Rund der Bucht einläuft und die Ankerkette auf den Boden rasselt, taucht Mr. Bushman oder einer seiner Freunde auf: »Hummer gefällig? Klein oder groß?« In jeder Hand zappelt ein Schalentier, im Rumpf des Kahns krabbeln weitere sechs. Lilly wählt sachkundig aus, Bushman bestätigt: »Ok, 30 karibische Dollar pro Stück, gegrillt und mit Knoblauchbutter serviert. Ist acht Uhr ok?« Bushmann verkauft seine Hummer nicht nur, wie in anderen Ankerbuchten, sondern bereitet sie auch wunschgemäß zu. Das – so sagen sogar erfahrene Jachties – ist einmalig weltweit und ganz gewiss ein Stück Karibik-Paradies bei Reisen nach Grenada. Dazu ein kühler Weißer, das leichte Schaukeln des Bootes und die unzähligen Sterne am Himmel ...
Während die Segler in Komfort und Romantik schwelgen, benötigen die Inselbewohner eben Ideen für ihr Auskommen. Die Felder der ehemaligen Baumwollinsel werfen nichts mehr ab. Dafür schenkt der Careenage Beach an der Ostküste tagtäglich aber so manches Wocheneinkommen. Dort treibt die immer gleiche Strömung jeden Tag kostbares Strandgut an: Dingis, Kanus oder Surfbretter und alles, was auf den Tobago Cays nicht richtig festgemacht wurde. Da kommt man irgendwie ins Grübeln. So mancher Hobbysegler hat sein verlorenes Dingi in Mayreau wieder erstehen können. Ein Schelm, der glaubt, dass an so manchem Dingi nachts manchmal der Knoten etwas gelockert wird ...
Grenada-Reisen - Johnny Depps Sandbank
Ankern vor den Tobago Cays in Grenada (Foto: Flickr.com, Lee Coursey)
Reisen nach Grenada: Inselparadiese, Strand, Meer und ein Segelboot: Der Sprung ins Meer am Morgen ist wie ein Eintauchen ins Glück. Und trotzdem gibt’s noch eine Steigerung: das Schwimmen mit Schildkröten in der unwirklich hellblauen Lagune der Tobago Cays in Grenada. Sie ist das Wohnzimmer der Tiere und so mancher Strand das Kinderzimmer: Im warmen Sand vergraben die Schildkröten bis heute ihre Eier. Nicht nur deshalb sind die Tobago Cays ein Nationalpark und Must See auf Reisen nach Grenada zugleich: Die Gruppe von vier kleinen, unbewohnten Inseln ist idealtypisch hufeisenförmig durch das Horse Shoe Reef geschützt und kommt der hautnahen Verwirklichung eines Tapetenposters gleich.
Das in Sichtweite außerhalb des Riffs gelegene Petit Tabac hingegen – ein paar Palmen, etwas Gestrüpp, eine weiße Sandbank – diente als Kulisse in »Fluch der Karibik«: Bösewicht Barbossa setzte Captain Sparrow und die hübsche Elizabeth dort aus. Johann, Lilly und Charlotte sind sich einig: In den Grenadinen gibt’s nicht nur ein Happy Island, sondern viele glückliche Inseln...
Unterkünfte - Schlafen bei Miss World auf Grenada
Karibiktraum Grand Anse auf Grenada (Foto: Flickr.com, Jason Pratt)
Mitchell kommt. Im schwarzen Mitsubishi-Jeep, eskortiert von zwei ebenfalls schwarzen Limousinen, aus denen zunächst die Bodyguards aussteigen. Sie inspizieren den unscheinbaren Rumshop und besetzen beide Zugänge. Dann steigt der Präsident aus, grüßt, bestellt sein Carib-Bier und plaudert mit Besitzer Jimmy: über Kricket, Wetter und Problemchen ... Wo in aller Welt gibt es so was schon? Bei Reisen nach Grenada. Genauer gesagt, am kleinen Strand von Fontenoy, etwa auf halber Strecke vom Regierungssitz St. George’s nach Happy Hill, dem Wohnort des Präsidenten.
Und wo in aller Welt kann man bei einer Ex- Miss-World schlafen? Ebenfalls bei Reisen nach Grenada. In »Jenny’s Place«. Das idyllisch gelegene Gästehaus mit Garten und direktem Strandzugang gehört Jennifer Hosten, die mit süßen 22 Jahren 1970 den einzigen Miss- World-Titel nach Grenada holte. Jennifer tourte danach fürs US-Army-Entertainment- Programm, um die GIs in Vietnam, Korea oder Thailand zu erfreuen. Sie nahm eine Platte auf (»Charly was a good man«), die noch heute gespielt wird auf der Insel, und sie wurde Tourismusbotschafterin für ihr Land. Selbst Revolutionär Maurice Bishop, der 1979 putschte und bis 1983 Premierminister Grenadas blieb, bat sie, weiter für die Insel zu werben. Aus der Zeit von Bishop stammt übrigens auch der Flughafen, das wohl einzige Kooperationsprojekt zwischen Kuba und den USA. Die Kubaner begannen den Airport im Jahr der Revolution. Die Amis vollendeten ihn, nachdem sie 1983 unter Reagan auf Grenada intervenierten und einmarschierten. Was den karibisch-sozialistischen Plänen den Garaus machte…
2004 eröffnete die Ex-Miss »Jenny’s Place«: sieben komfortable Zimmer mit Blick auf die Grand Anse, den vielleicht schönsten Strand unter den 45 weiß- und neun schwarzsandigen Stränden der Insel. »Wir haben 54 Beaches, aber nur acht Ampeln«, beantwortet Jenny mit einem charmanten Lächeln die Frage nach den Vorzügen ihrer Heimatinsel. »Bei uns gibt es keine großen Hotelklötze, keine anonymen Clubs, aber dafür viel Ruhe!«
Informationen - Reisen nach Grenada
St. Georges, ein malerisches Städtchen voll karibischem Flair in Grenada (Foto: Flickr.com, Ian Mackenzie)
EINREISE NACH GRENADA Für Touristen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz genügen ein noch mindestens 6 Monate gültiger Reisepass und ein Rückbzw. Weiterreiseticket.
GELD Offizielle Währung ist der East Caribbean Dollar (EC$), € 1 = EC$ 3,61 (Stand: 3/11). Parallel dazu wird aber auch der US-Dollar verwendet.
SPRACHE Gesprochen wird ein Englisch, das manchmal nicht ganz leicht zu verstehen ist.
GESUNDHEIT Keine Impfungen vorgeschrieben.
KLIMA Sehr angenehm mit Temperaturen zwischen 20 und 30 °C, dazu weht ständig eine leichte Brise. Ideale Reisezeit ist von Januar bis Mai, Hochsaison mit deutlich höheren Preisen von Dezember bis März. Am häufigsten regnet es von Juni bis November.
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SEGELTÖRNS/JACHTCHARTER Eine Jacht mit zwei Kabinen für vier Gäste kostet ab/bis Grenada pro Woche bei Horizon Yacht Charters ab US$ 2.495, hinzu kommen Kosten für Skipper (US$ 910) und Versicherung. Die deutsche Firma Master Yachting vermittelt Segeljachten ab Canouan, das zur südlich gelegenen Hauptinsel Grenada gehört (pro Woche mit 3 Kabinen ab € 2.000, zuzüglich Skipper für € 784 und Versicherung für € 231). Geschirr, Bettzeug und Handtücher sind jeweils im Preis inbegriffen.
ESSEN & TRINKEN Am südlichen Ende des Magazine Beach liegt »The Aquarium«, eines der besten Restaurants der Insel. Der deutsche Chefkoch Uli Kühn serviert traumhafte Langusten, stets frischen Fisch. Im »Patrick’s« von Koch- und Showtalent Patrick Levine– kann man in 20 kleinen Gängen einen Streifzug durch die Inselküche machen. In einfachen Lokalen, wie dem »Nutmeg« an der Carenage von St. George’s, gibt es günstiges Essen. Apartment-Bewohner versorgen sich auf dem Markt in St. George’s mit dem Nötigsten.
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WEITERE INFORMATIONEN Der vollständige Artikel über Grenada mit vielen Tipps zur Urlaubsplanung, Preisen, Adressen, Telefonnummern, Nebenkosten und Kalkulation der Urlaubsreise ist erscheinen in REISE & PREISE 3-2009. Die Ausgabe können Sie sich für € 4,90 nach Hause schicken lassen (Heft bestellen).
(Jochen Müssig, 3/2009)
