Eine abwechslungsreiche Route führt von Garafia über Barlovento nach Puntagorda (Foto: flickr.com ahisgett)
Eine einzige Landstraße umrundet La Palma, zwei weitere teilen sie von Ost nach West. Mit dem Mietwagen sind beide Rundtouren jeweils locker an einem Tag zu schaffen. Egal wo man wohnt, starten sollte man stets im Osten, denn hier scheint schon morgens die Sonne, während der Westen noch im Schatten liegt. So hat man stets das beste Licht.
Ausgangspunkt eine Reise um La Palma herum ist Santa Cruz, das urbane Herz La Palmas. Geschäfte und Einkäufe werden morgens in der Calle O'Daly gemacht.
In und um die Fußgängerzone mit ihren Plätzen, Geschäften und Cafés brodelt bis mittags der Alltag. Eilige haben in zwei Stunden alles gesehen. Pflicht sind der Stadtmarkt Mercado mit knackfrischen Produkten der Bauern, die Kolonialkirche El Salvador und das originelle Museo Insular (€ 4). Danach geht es auf der LP1 die gezackte Küste entlang gen Norden ins Bananenland. Bei San Andrés reichen die Plantagen bis an die Haustür. Der Ort ist perfekt gestylt: Meeresbrise zupft an den Palmen, weiße Patriziervillen an steilen Kopfsteingassen, Bougainvillea setzt Akzente in knalligen Farben. Rauer geht es hoch im Norden zu. Dort brandet der Atlantik an die grüne Küste, Passatwinde stauen sich im Gebirge. Lohnend der Abstecher über die LP112 und LP114 hinab in die sonnensatte Kakteen- Region Garafía, die sich bis nach Puntagorda hinzieht. Danach wartet die Caldera de Taburiente. Über die LP4 geht es bis zum Gipfel, dem Roque de los Muchachos in 2.426 m. Der Blick hinab zum 2.000 m tiefer gelegenen Talkessel und zur Westküste macht atemlos.
Die Südtour lässt sich klasse mit Playa- Stops (siehe Kasten rechts) verbinden. Erster Halt nach Santa Cruz ist aber El Molino, wo Töpfer Ramón Barreto Keramik nach Vorlagen der Ureinwohner herstellt (Lage: Hoyo de Mazo, LP2, beschildert. Mo-Sa 9-13, 15- 19 Uhr). In Fuencaliente haben Vulkanausbrüche den Süden mit Lavaströmen bedeckt. Ohne Anstrengung lässt sich der Krater des San Antonio (tgl. 10-19 Uhr, € 3,50) begehen. Leuchtturm-Fans besuchen den Punta de Fuencaliente mit der alten Saline. In Las Manchas wurde der Plaza la Glorieta zu einem prächtigen Mosaik ausgestaltet. Danach hat man die Wahl zwischen Puerto Naos und Puerto de Tazacorte. Zum ersten ist die Anfahrt weiter - auch wenn es weiter im Süden liegt. Dafür gibt es einen Palmenstrand und in El Remo coole Lokale (siehe »Kulinarisches«). Der zweite ist ideal zum Abhängen unter der imposanten Steilküste. Sonntags gibt's in Los Llanos, im Stadtteil Argual, einen guten Flohmarkt (9-13 Uhr). Auf dem Plaza hat auch Glasbläser Dominic Kessler seinen Shop Artefuego (Fr-Mi 10-18 Uhr) mit feinen Souvenirs aus Glas und Lava.
La Palma - Wandern auf der Kanareninsel
Sehr beliebt ist die Wanderung von Garafia zum Weiler el Palmar (Foto: flickr.com vibragiel)
Ein wahres Wandererparadies erlebt man bei Reisen nach La Palma. Dort gibt es rund 100 Wege mit ca. 800 Kilometern Länge, eingeteilt in drei Kategorien. Eine der beiden roten Routen umrundet die Insel (GR130, ca. 250 km), die andere den Nationalpark und läuft auf dem Bergrücken bis zur Südküste (GR131, ca. 50 km). Gut 50 gelbe Wege (PRLP plus Nr.) sind kürzer und verbinden die roten meist quer mit der Küste. Die grünen sind nur für Ortskundige. Die roten sind 1a, die gelben gut beschildert. Nicht vergessen: La Palma ist klein und hoch - alles, was nicht parallel zur Küste läuft, geht steil nach oben und ist nur für Konditionsstarke geeignet. Das gilt besonders für viele gelbe Wege. Die von den Touristenbüros gratis ausgegebene Wanderkarte »Red de Senderos« gibt eine gute Übersicht. Einfache Wege: GR130 Monte Luna-Los Canarios (7 km, 3 Std.), herrlich durch den Pinienwald und über Vulkanhänge in Fuencaliente. PRLP 19 Fuente Grande-Fuente Aduares (7 km, 3 Std.), der Quellenwanderweg bei San Pedro geht auf und ab durch Täler und im kühlen Wald. GR130 Tijarafe-Tinizara (6 km, 3 Std.), sonnige Strecke im Westen mit tollem Küstenblick. Mirador de la Cumbrecita (3 km, 1,5 Std.), ideal zum Kennenlernen der Caldera de Taburiente ist der Rundweg um den Aussichtspunkt. Tipp: Bei einem Rundgang in Las Tricias mit Dorfhäusern, Gärten, Weinreben und Ziegenkäfigen (4 km, 2 Std.) erlebt man das traditionelle La Palma im Zeitraffer.
Anspruchsvolle Wege: GR130 Pico de la Cruz- Roque de los Muchachos (2 km, 1,5 Std.), auf dem Kraterrand zum höchsten Gipfel der Insel, spektakuläre Fernsicht. PRLP 13 Mirador de los Brecitos-Reventón (16 km, 6,5 Std.), der Nationalpark- Klassiker im Talkessel zum Besucherzentrum und zurück.
La Palma - Die schönsten Badeplätze
Am Strand von Puerto Naos (Foto: flickr.com zen-foto)
Bei Reisen anch La Palma entdeckt man es schnell: Weil die Insel hoch und klein ist, fällt sie meist steil zum Atlantik ab. Die Strände sind schwarz und nicht mehr als 400 Meter breit. Oft gibt es starke Strömungen und hohe Wellen; dann herrscht Lebensgefahr!
Playa de los Cancajos Zwei künstliche feine Strände nebeneinander unterhalb der Promenade von Los Cancajos. Durch Wellenbrecher geschützt. Sehr gut für Familien mit Kleinkindern geeignet, da Felsen eine Lagune abtrennen. Duschen und Snackbar.
Playa Echentive Feinsandiger Naturstrand am Ende eines Lavafeldes. Offen zum Meer, starker Wellengang möglich. Parkmöglichkeiten; Zugang über Treppe, keine WC/Duschen, kein Schatten (einsame Lage: 7 km südlich des Hotels »Teneguía Princess«).
Playa Chica/Playa Zamora Doppelstrand, durch Felsnase getrennt. Toll unter der Steilküste in einer Felsenbucht gelegen. Zugang über Treppen. Starke Brandung. Kleiner Kiosk oben beim Parkplatz (Lage: 1 km nördlich des Hotels »Teneguía Princess«).
Puerto Naos Feinsandiger, im Süden steiniger, überwachter Hausstrand unterhalb der Promenade. Kokospalmen spenden Schatten. Lokale und Shops, sanitäre Anlagen, Liegestuhlverleih.
Charco Verde Origineller, hundert Meter tiefer Strand unterhalb von Lavahängen und Bananenplantagen. Großer Vulkanfelsen mit Madonnenschrein in der Mitte. Dahinter einfache Beachbar. Zugang vom Parkplatz über Treppe (Lage: 2 km südlich von Puerto Naos).
Playa Nogales Einsamer, langgestreckter Strand am Fuß gigantischer Klippen im Nordosten. Zugang ab Parkplatz über steile Treppen. Nur vormittags Sonne. Vorsicht vor der Brandung und Strömung! (Lage: 5 km östlich von Puntallana an der LP 102).
Piscinas de la Fajana Natürliches Felsenbad am Meer. Drei Becken, die Wellen in schäumende Whirlpools verwandeln. Drei weitere große Pools durch Mauern geschützt. Liegeplätze, Toiletten; Zugang gratis. Zwei Lokale (Lage: 5 km vor Barlovento rechts der Wegweisung folgen).
Puerto de Tazacorte Halbrunder, steiniger Sandstrand unter dem Kliff. Ab Mittag kein Schatten. Bei Westwind starke Brandung. Lange Promenade mit hübschen, bunten Häusern im Norden. Da auch Duschen. Nette Lokale, ideal zum Sundowner beim Sonnenuntergang./p>
La Palma - Lecker Essen
Reisen nach La Palma: Leckerer Obstsalat zur Erfrischung (Foto: Flickr.com, Jenny Downing)
Gut essen muss auf bei Reisen nach La Palma nicht teuer sein. In vielen Dorfkneipen isst man gut und günstig. In puncto Strandbars tut sich der Westen hervor. El Remo (4 km südlich Puerto Naos) glänzt mit zwei coolen Bars direkt am Meer. Im »Kiosko Aterure« im Piratenlook mit Schiffstauen und Palmwedeln gibt es leckere Calamares und Sama (Zahnbrasse). Am Ortseingang liegt das »7 Islas«. Auf der Terrasse hinter der einfachen Holzbude werden tolle Snacks gereicht. Spitze: »Ensalada 7 Islas« mit Tomaten, Avocado und Anchovis. In Puerto de Tazacorte lädt direkt an der Promenade die sonnenverwöhnte »Taberna del Puerto« zu smarten Tapas, z. B. Ziegenkäse in Honigsenf.
Das minimalistisch gestylte »La Muralla« 1 km nördlich Tijarafes an der LP1 ist leicht zu übersehen. Wäre aber schade. Viel Glas und die Lage direkt über der Küste sorgen für den Superblick. Top: Vegetarisches wie Gemüsegrillplatte, Auberginengratin und der typisch kanarische Gofio escaldado(Maismehl in Fischsud). Bekannter ist das »El Bernegal« in Santo Domingo, ein rotes Dorfhaus mit gekacheltem Patio. Die Küche ist traditionell mit französischer Note. Traumhaft die Salate mit Blauschimmelkäse, Pinienkernen, Nüssen und Ananas.In der urigen Höhlenbodega »Bodegón Tamanca« in Las Manchas werden die besten Tropfen La Palmas gereicht, serviert wird herzhafte Landküche. Auch an kühlen Tagen speist man hervorragend im tropischen Wintergarten des Hotels »La Palma Romántica«. Exquisit das 6- Gänge-Menü für zwei mit Zackenbarsch, Zicklein, flambierten Bananen und mehr.
Informationen über Reisen nach La Palma
Reisen nach La Palma: Die Kanaren-Insel für Entdecker (Foto: Flickr.com Axel Brocke)
EINREISE EU-Bürger benötigen für die Einreise nach La Palma in Spanien nur einen gültigen Personalausweis
GÜNSTIGSTER FLUG Nach La Palma fliegen praktisch alle größeren europäischen Airlines zu Preisen ab etwa 320 Euro. Ein aktuellen Preisvergleich und günstige Flüge mit Best-Price-Garantie finden Sie hier
GELD Auf La Palma können Sie wie in ganz Spanien ohne wechseln zu müssen wie gewohnt mit dem Euro bezahlen.
ANREISE Gute vier Stunden, und man landet im ewigen Frühling. Fast alle Ferienflieger bedienen das Ziel.
VERKEHRSMITTEL Mietwagen Am besten bucht man seinen Mietwagen vorab. Ein Kleinwagen ist von zu Hause aus günstiger zu bekommen. Einen Metapreisvergleich der großen internationalen Anbieter finden Sie hier Bus Zwei Linien umrunden die Insel alle 2 Std. 1) Santa Cruz-Los Llanos, 2) Los Llanos-Santa Cruz. Taxi Taxis kosten ca. € 1/km. Wandertouren Naturarte veranstaltet sehr gute geführte Tagestrips individuell und in Kleingruppen. Beispiel: Quellenwanderweg inkl. Tapas und Tabakfinca-Besuch. Wandertaxis Bieten feste Preise für Fahrten zu Ausgangspunkten der Wanderungen: z.B. für die beliebte Tour Los Canarios-Refugio el Pilar.
AUSKÜNFTE Turespana, Spanisches Fremdenverkehrsamt, Lietzenburger Str. 99, 10707 Berlin, Tel. 030-8826543, www.spain.info/de
WEITERE INFORMATIONEN Der vollständige Artikel über La Palma mit vielen Tipps zur Urlaubsplanung, Preisen, Adressen, Telefonnummern, Nebenkosten und Kalkulation der Urlaubsreise ist erschienen in REISE & PREISE 4-2008. Die Ausgabe können Sie sich für € 4,90 nach Hause schicken lassen.
(Sven Weniger, 4/2008)
