Funchal - Kolonialflair und Blumengärten
Die Insel-Hauptstadt Funchal zeigt sich hübsch herausgeputzt und hat sich mit ihren Kirchen, Palästen und Bürgerhäusern viel von ihrem kolonialen Charme erhalten. Da gibt es Paläste mit schattigen Innenhöfen, herrschaftliche Bürgerhäuser inmitten üppiger Gärten und blauviolette Jakaranda-Alleen. Im Stadtzentrum spaziert der Besucher über mit schwarz-weißen Mosaiken gepflasterte Promenaden und Plätze, vorbei an nostalgischen Cafés. Inzwischen zieht sich Funchal weit die Hänge hinauf. Je höher man kommt, umso steiler werden die Straßen, umso beeindruckender die Ausblicke. Auf 600 Meter Höhe liegt der Villenvorort Monte – hinauf fährt eine Seilbahn. In prachtvoller Panoramalage stehen hier Sommerhäuser aus dem 18. und 19.Jh. und die Wallfahrtskirche der Inselpatronin Nossa Senhora do Monte. Ein Muss auf Reisen nach Madeira ist der Besuch des weitläufigen Jardim Tropical Monte Palace, mit Teichen, Grotten und Wasserfällen einer der schönsten Gärten Madeiras.
Madeira-Reisen - Panoramatour rund um die Insel
Sich einen Mietwagen zu nehmen und die Insel zu umrunden, lohnt sich unbedingt. Wer ein paar Wanderungen und Ruhetage plant, nimmt sich dafür mehr als eine Woche Zeit. Von Funchal fährt man auf Reisen rund um Madeira zunächst nach Osten. Hinter dem historischen Städtchen Santa Cruz schraubt sich die Straße 700 Meter hinauf nach Santo da Serra, der einstigen Sommerfrische der Briten und der Zuckerbarone. Von hier starten Wanderungen und lässt sich auch die karge, windige Ostspitze Ponta de São Lourenço mit ihren bizarren Felsfklippen erkunden.Über den Portela-Pass geht es auf der Landstraße nach Santana, bekannt wegen seiner strohgedeckten Häuser. Gut hundert dieser Casas de Colmo mit ihren bis an den Boden reichenden Dächern soll es in der Gegend noch geben. Drei wurden im Ortszentrum wieder aufgebaut. Die Gegend ist Wandergebiet, von hier erreicht man auch den Fuß des Pico Ruivo, Madeiras höchsten Gipfel. Hinter der Küste schlängelt sich die Straße durch grüne Täler und Streusiedlungen inmitten von Blumen- und Gemüsegärten. Meterhohe Hortensienbüsche säumen die Straßen. Nächster Stopp auf der Reise ist der malerische Ort São Vicente. Bis hoch hinauf sind die Hänge des Tals terrassiert und mit Weinstöcken oder Gemüse bepflanzt. Lohnend ist der Besuch der Grutas de São Vicente mit einem 700 Meter langen System von Lavatunneln.
Die vulkanische Vergangenheit lässt sich auch auf der Fahrt nach Porto Moniz noch erkennen. Bizarr geformte Lava-Felsen ragen aus der tosenden See. Vom kleinen Küstenort Seixal lohnt sich ein Abstecher ins Hochtal Chão da Ribeira und die Einkehr im urigen »Casa de Pasto Justiniano«. Hier werden riesige gegrillte Fleischspieße an einem von der Decke baumelnden Eisenhaken serviert, dazu gibt’s einen halben Liter Wein für. In Porto Moniz locken die schönen Meerschwimmbäder vor allem im Sommer Scharen von einheimischen Besuchern an. Vom nördlichsten Punkt der Insel geht die Reise zum westlichsten Zipfel nach Ponta do Pargo mit Leuchtturm und schönem Blick über die Steilküste.
Die Weiterfahrt zur Südküste gehört zu den schönsten Strecken Madeiras. Hier scheint die Vegetation noch üppiger, leuchten die blauen Hortensien noch intensiver. Abseits der Hauptstraße liegt das schmucke Fischerdorf Jardim do Mar mit seinen verwinkelten Gassen und Treppen. Bei Calheta geht es hinauf ins tausend Meter hohe Rabacal, ein beliebtes Wandergebiet. Die Panoramastraße mit traumhaften Ausblicken führt zur Hochebene Paúl da Serra, die mit ihrem Hochmoor an schottische Landschaften erinnert. Von hier fährt man entweder direkt in den Küstenort Ponta do Sol oder einen Umweg über den Encumeada-Pass und Ribiera Brava. In nur 20 Minuten ist man in Funchal.
Madeira - Die schönsten Unterkünfte
Madeiras Hotelerie hat ein hohes Niveau und ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis. Alle hier empfohlenen Hotels gehören zur Kategorie 3–4 Sterne.
FUNCHAL »Residencial Chafariz« €€ »Queimada Baixo« €€ »Residencial Chafariz« und »Queimada Baixo«: zwei Häuser im Zentrum der Altstadt. »Quintinha São João« €€€, Ein ehemaliges Landgut ist das schmucke Familienhotel »Quintinha São João« , 15 Gehminuten vom Stadtzentrum; mit lauschigem Garten und Restaurant. »Choupana Hills Resort & Spa« €€€€ Einen Logenplatz hoch über der Stadt hat das Designhotel »Choupana Hills Resort & Spa«; mit edlen, asiatisch inspirierten Bungalows und hervorragendem Restaurant. »Estalagem Serra Golf« €€ Die »Estalagem Serra Golf« ist ein Hideaway für Romantiker, mit Jugendstilelementen, Antiquitäten und Kaminen.
SANTANA »O Colmo« €€ Im Zentrum liegt das 4-Sterne-Hotel »O Colmo«.
VICENTE »Estalagem do Vale« €€ Ein traditionelles Landhotel mit Kaminzimmer und britisch angehauchter Küche ist das »Estalagem do Vale«.
PORTO MONIZ »Moniz Sol« €€ Mit Hallenbad und Sauna verwöhnt das 4-Sterne-Hotel »Moniz Sol« €€.
JARDIM DO MAR »Jardim do Mar« €€ Komfortabel und geschmackvoll ist das 3-Sterne-Hotel »Jardim do Mar«.
PONTO DO SOL »Quinta da Rochinha« €€ Auf einer Felsklippe über dem Ort thront die »Quinta da Rochinha«, mit Pool, Chillout-Terrasse und Bar.
Madeira - Ausflüge auf der Insel
Levadas Wanderungen auf den Spuren der Sklaven Um das Wasser vom regenreichen Norden der Insel auf die Zuckerrohrplantagen im trockenen Süden zu leiten, mussten die Sklaven einst Wasserkanäle in die Felsen der steilen Berghänge hacken. Daneben laufen Pfade, die für Wanderungen genutzt werden können. Manche Levadas gleichen breiten Spazierwegen, andere sind schmal und führen ohne Geländer am tiefen Abgrund entlang oder durch stockfinstere Tunnel (Taschenlampe mitnehmen!). Levada Faja Rodrigues bei São Vincente: Vom Ortsteil Ginjas gelangt man über schwindelerregende Passagen am Steilhang und durch zwei finstere Tunnel in die wildromantische »Höllenschlucht«. Die Levada endet an einem kleinen Wasserfall (hin und zurück vier Stunden). Levada do Furado bei Ribiero Frio Der Weg führt durch dichten Lorbeerwald, teils am Steilhang entlang mit schönen Blicken auf die Küste und endet am Pass von Portela. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit ist auch hier notwendig (einfach rund vier Stunden). Rabaçal Beliebtes Wandergebiet mit Lorbeerwald und mehreren Levadas. Zum Risco-Wasserfall geht man 45 Minuten hin und zurück. Anspruchsvoller ist der Weg zu den 25 Quellen.
Informationen über Reisen nach Madeira
(Bärbel Schwertfeger, 1/2011)