Granada - Andalusisches Flair vom Feinsten

Die Alhambra in Granada ist das meistbesuchte Reiseziel in Andalusien, Spanien (Foto: Wikimedia Commons, Pablo Forcén Soler)

Ein Name, der Klang hat – und das nicht nur wegen der Alhambra, dem meistbesuchten Monument für Urlauber auf Spanien – Reisen. Beste Ausblicke auf das Bauwerk bieten sich vom Aussichtspunkt Mirador de San Nicolás im Gassengewirr des oberen Albaicín, sowie vom Museo Cuevas del Sacromonte, das Leben und Arbeiten der Gitanos in den Berghöhlen dokumentiert. Die beiden Hügel Sacromonte – überwiegend von Gitanos bewohnt – und Albaicín sind beste Beispiele für die dezentrale Struktur der Stadt, die von Viertel zu Viertel ein ganz anderes Gesicht zeigt. Hier präsentiert sich der in den letzten Jahren verstärkt in Mode gekommene Albaicín als ein Labyrinth enger Gassen zwischen weiß gekalkten, blumengeschmückten Häusern, dort herrscht geschäftiges Leben in der Unterstadt mit der Kathedrale.

Wieder anders zeigt sich Granada um den Plaza Bib-Rambla mit seinen Freiluft-Cafés und der Alcaicería, dem früheren maurischen Basar. Zwei, drei Tage sollte man Granada auf seiner Andalusien - Reise schon gönnen, um den Wechsel zwischen moderner, studentisch geprägter Stadt und orientalischem Flair wirklich zu genießen. Für letzteres empfiehlt sich übrigens ganz besonders die Calle Calderería Nueva mit ihren vielen arabischen Restaurants und Teestuben. Auch in puncto Nachtleben muss sich das mit knapp 250.000 Einwohnern eher kleine Granada nicht verstecken, aktuelle Brennpunkte liegen im Umfeld des Plaza Nueva und am Fluss Darro – natürlich mit feinstem Alhambra-Blick.

Abstecher in die Sierra Nevada
Die höchsten Gipfel des spanischen Festlandes locken in der Sierra Nevada, gleich 14 von ihnen übersteigen die Dreitausender-Marke. Rund 40 Kilometer führt die im oberen Teil sehr serpentinenreiche A-395 von Granada in die Berge. Sanfter zeigt sich die wenig besiedelte Alpujarra granadina südlich des Hauptkamms der Sierra Nevada mit herrlichen Wandermöglichkeiten und netten Bergstädtchen. Wen es eher ans Meer zieht, der findet gute Sand- bzw. Kiesstrände bei Almuñécar und bei Salobreña, das mit seinen Altstadtgassen unter dem Kastell auch das Auge erfreut.

So kommen Sie an Ihr Alhambra-Ticket
Andalusiens Top-Sehenswürdigkeit spontan zu besuchen, ist keine gute Idee. Der Zugang ist beschränkt und ein Großteil der Tickets vorab reserviert. Das Ticket gilt entweder für Vormittag oder Nachmittag und weist einen genauen, meist jedoch frei wählbaren Zeitpunkt aus, zu dem der Eingang zum Kern der Anlage passiert werden muss. Reservierung im Internet: www.alhambratickets.es.

Granada - Wohnen und schlemmen

Blick auf den Albaicín in Granada, Spanien (Foto: Wikimedia Commons, Mihael Grmek)

Nett gebettet
Um die Plazas Bib-Rambla und Trinidad südwestlich der Kathedrale gibt es einige empfehlenswerte Privatquartiere. Einziger Nachteil für Autofahrer: großteils Fußgängerzone, am besten das Gebiet von Südwesten anfahren bzw. vorab mit den Vermietern Kontakt aufnehmen, die Parkmöglichkeiten vermitteln – man spricht Deutsch.
17 gepflegte Zimmer bietet die »Pensión Hostal Meridiano« € .
Ebenfalls gut geführt ist die nahe »Pensión Mesones« € mit kleineren, aber blitzsauberen Zimmern.
In einem Palacio des 16. Jh. mixt das »Hotel Ladrón de Agua« €€€ , direkt an der Straße am Río Darro gelegen, elegant alten spanischen Stil und modernen Komfort.
Riesige Bäder, große Zimmer, ein lauschiger Patio, deutsch-spanische Leitung – wer eines der nur vier Zimmer der »Pensión Casa del Aljarife« €€€ in einer Villa im Albaicín ergattert, hat Glück.

Lecker Essen
Arabisch geprägte Küche ist in Granada beliebt, z. B. libanesisch im »Samarkanda« in der Calderería Vieja 3 mit Falafel und Couscous. Am oberen Ende der Altstadt-Gasse Calle Elvira serviert das »Páprica« feine Fusion-Küche wie Fisch-Curry. Noch recht neu ist das »Ruta del Azafrán« an der Flussuferstraße unterhalb der Alhambra. Sehr nett sitzt man im Garten des »El Trillo del Reca« im Albaicín und genießt baskische Küche, z. B. Putenkeule mit Mangosoße. Ein prima 3-Gänge-Menü wählbar aus der regulären Karte bietet das freundliche »Hicuri« am etwas abgelegenen Plaza Girones. Tapas gibt es natürlich auch in reicher Auswahl, z. B. in den urigen »Bodegas Castañeda« nahe dem Plaza Nueva.

Ronda - Romantikziel an der tiefen Schlucht

Ronda, die durch eine hundert Meter tiefe Schlucht geteilte Stadt in Andalusien, Spanien (Foto: Flickr.com, Wzwz)

Ronda muss man gesehen haben. Mehr als 100 Meter tief ist die Schlucht, die die Stadt in zwei Teile spaltet. Und so kommen täglich Hunderte von Bus-Ausflüglern von der Costa del Sol herauf. Wer das charmante Ronda in Ruhe erforschen möchte, bleibt auf Reisen durch Andalusien besser für ein, zwei Nächte. Ab dem »Casa del Moro«, das im Sommer 2010 auch Michelle Obama besuchte, kann man den beschwerlichen Weg der christlichen Wasserträger-Sklaven nachvollziehen, die sich unter maurischer Herrschaft die damals 365 Stufen zum Fluss hinab- und vor allem wieder hinaufschleppen mussten.Ebenfalls zu besichtigen ist die älteste Stierkampfarena des Landes, errichtet 1785. Am frühen Abend flaniert man auf der Neustadtseite in der Fußgängerzone und trifft sich später in einer der vielen Tapas-Bars, z. B. in der urigen Bar »Faustino« in der Calle Cecilia.

Nett gebettet
»Virgen de los Reyes« €€ Gute Betten hat das familiäre »Virgen de los Reyes« nahe der Fußgängerzone.
»Jardin de la Muralla« €€€ Ganz im Süden der Altstadt, wunderbar auf der alten Stadtmauer gelegen, glänzt das mit Antiquitäten bestückte kleine »Jardin de la Muralla«.
»Parador de Ronda« €€€€ Der »Parador de Ronda« bietet traumhafte Ausblicke über die Schlucht.

Zurück an die Küste
Ein Hochgenuss ist die Fahrt von Ronda an die Küste durch karge Berglandschaft, in die sich winzige weiße Dörfer schmiegen, entlang der wenig befahrenen A-369/A405. Der lebendige, hübsch herausgeputzte alte Kern von Marbella, des Lieblingsziels der Schönen und Reichen, ist nett für einen Bummel und der von Hochhäusern gesäumte Strand bestens gepflegt. Wer Jachten und ihre Besitzer gucken mag, ist im Nobelhafen Puerto Bañus richtig.

Málaga - Dynamische Großstadt mit feinem Strand

Barrio de Albaicín in Granada, Andalusien, Spanien (Foto: Flickr.com, Hector Garcia)

Málaga hat mehr als eine halbe Million Einwohner – und bietet mehr als genug für einen abwechslungsreichen Aufenthalt auf Reisen nach Andalusien. Sehr nett flaniert es sich auf dem tropisch begrünten Fußgänger-Boulevard Paseo del Parque, der vom Zentrum zu den breiten Stränden Playas La Malagueta führt. Etwa drei Kilometer weiter, immer entlang der Promenade, beginnt die badetaugliche Zone von Pedregalejo/El Palo. Für einen Altstadtbummel und zum Shoppen empfehlen sich die verkehrsberuhigten Gassen zwischen dem zentralen Plaza Constitución und dem 2003 eröffneten Picasso-Museum. Bewunderer des Genies werden auch sein Geburtshaus am Plaza de la Merced 15 besuchen. Andalusische Impressionen vermitteln das Flamenco-Museum und das Wein-Museum. Wer die hiesigen Tropfen kosten möchte: Im urig-originellen »Antigua Casa de Guardia« mitten in der Stadt werden Weine aus mehr als einem Dutzend Fässer gezapft, das Gläschen zu. Am besten mittags kommen, wenn der Laden so richtig brummt! Maurisches Flair verströmt die Alcazaba, die hoch über dem Meer thront – bequem zu erreichen per Aufzug nahe dem Rathaus Ayuntamiento. Noch höher liegt das mächtige Castillo del Gibralfaro.

Nett gebettet
»Hotel Carlos V.« €€ Nur ein paar Schritte zur Kathedrale sind es vom »Hotel Carlos V.«,Eigene Tiefgarage nahebei.
»Hotel Chancla« €€€ Vom Strand in Pedregalejo nur durch die Promenade getrennt ist das »Hotel Chancla«.
»Hotel Molina Lario« €€€ Modernes Design bietet der Viersterner »Hotel Molina Lario« nahe der Kathedrale.

Lecker Essen
Eine gut besuchte Tapas-Location ist das »Casa del Piyayo«. Feinste Meeresfrüchte, auch als Tapas, serviert die schicke und beliebte »Marisquería Los Mellizos« in der Calle Sancha de Lara. Gleich dreimal in der City gibt es die mit Fässern dekorierten »Bodegas Quitapeñas« mit guter Tapas-Auswahl wie Sepia-Spieß oder Jakobsmuschel. Reichhaltige Mittagsmenüs serviert das nette, etwas versteckt in der Calle Niño de Guevarava 3 liegende »Clandestino«. An der Promenade von Pedregalejo bis El Palo reiht sich ein Restaurant ans andere – je weiter vom Zentrum, desto günstiger. Unbedingt probieren: Espeto de Sardinas vom Holzkohlegrill. Nett auf der Promenade sitzt man im »El Cenacho«. Im »El Tintero« in El Palo tragen die Kellner Platten mit maritimen Köstlichkeiten durch die Tischreihen.

Ausflüge zum Baden und Wandern
Im Städtchen Nerja lässt es sich nett bummeln, den Blick auf die malerische Steilküste genießen, in den eingeschmiegten Sandbuchten fein baden und in der »Fressgasse« Calle Almirante Ferrandíz auch gut essen. Auch Torremolinos ist mit sehr breitem Strand und einer lebendigen Promenade entgegen seinem Ruf so übel nicht. Landeinwärts, im Naturpark El Torcal, formte die Erosion aus weichem Kalkstein bizarre Felsgebilde, mehrere Wege erschließen das beeindruckende Felslabyrinth – das Wetter hier oben ist allerdings meist deutlich kühler als an der Küste. Ein weiterer Ausflug auf der Reise nach Andalusien könnte zu den Stauseen des Río Guadalhorce führen.

Informationen über Reisen nach Andalusien in Spanien

Die Alcazaba in Malaga, Andalusien, Spanien (Foto: Flickr.com, Olaf Tausch)

EINREISE
EU-Bürger benötigen für die Einreise nach Spanien nur einen gültigen Personalausweis

GELD
In Andalusien können Sie wie in ganz Spanien ohne wechseln zu müssen wie gewohnt mit dem Euro bezahlen.

ANREISE
Gute vier Stunden, und man landet im ewigen Frühling. Viele Ferienflieger bedienen auch dieses Ziel.

KLIMA UND BESTE REISEZEIT FÜR REISEN
In unserer Klima- und Reisewetter-Datenbank finden Sie die optimale Reisezeit für Reisen nach Andalusien.

VERKEHRSMITTEL
Mietwagen: Ein Kleinwagen ist ab € 133/Woche zu bekommen (DriveFTI). Achtung, Parkplatz-Notstand vor allem in Málaga und Granada, Tiefgaragen kosten ca. € 15–30 pro Tag.
Bus: Die schnellste Punkt-zu- Punkt-Verbindung sowohl zwischen den Städten als auch zu den Strandorten, spärlichere Frequenzen in Richtung Hinterland. Zwischen Granada und Málaga fährt stündlich ein Bus. Die Fahrt mit dem Airportexpress Línea A Express von Málaga-Flughafen in die Stadt kostet € 2.
Taxi: Günstiger als in Deutschland, Richtwert ca. € 1/km, nachts, an Wochenenden und zum Airport Aufschläge.

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ÜBERNACHTEN
Die Hotelpreise sind moderat. Im Mittelklassehotel ist mit € 50–70 zu rechnen, die gehobene Kategorie beginnt bereits ab € 70.

ESSEN GEHEN
Werktags bieten viele Restaurants ein preisgünstiges Mittagsmenü. In den einfacheren Lokalen kostet es um die € 8–12 (oft inkl. 1 Getränk). Gegessen wird sehr spät, mittags ab 14 Uhr, abends gegen 22 Uhr. Ausnahme: Tapas- Bars (Tapa € 1–3). Sonntags nehmen fast alle Restaurants ihren Ruhetag, viele Tapas-Bars sind jedoch geöffnet.

AUSKÜNFTE
Turespana, Spanisches Fremdenverkehrsamt, Lietzenburger Str. 99, 10707 Berlin, Tel. 030-8826543, www.spain.info/de

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WEITERE INFORMATIONEN
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(Anja Keul, 2/2011)