Peru Anden-Reisen - Im Reich des Kondors in Peru
Fünfundzwanzig US-Dollar …? Ok!« Nach zähem Verhandeln hatte Carlos heute Mittag endlich mit einem Kopfnicken zugestimmt, um sich dann mit seinem Taxi wie eine abgeschossene Flipperkugel ungebremst durch Limas dichten Straßenverkehr zu kämpfen. Offiziell leben fast 9 Millionen Menschen in Perus quirliger Metropole. Aufgrund der nicht enden wollenden Landflucht dürften es nach Carlos Einschätzung mit den Slums am Stadtrand allerdings eher 11 Millionen sein. Und dabei hat es den Anschein, als wäre mindestens die Hälfte von ihnen motorisiert auf den Straßen unterwegs.
Nur ein unwissender Tourist auf Reisen nach Peru hatte es sich einfallen lassen können, die zweitgrößte Wüstenstadt der Welt an einem einzigen Nachmittag erkunden zu wollen. Doch Carlos hat sich wacker geschlagen. Ist vom kultigen Stadtteil Miraflores mit seinen Bars, Restaurants und modernen Einkaufszentren am Meer gezielt durchs noble Geschäftsviertel San Isidro gefahren. Um dann anschließend mit stoischer Ruhe ein paar Ehrenrunden um den Plaza de Armas zu drehen. Dort, im historischen Herzstück, hatte sich Francisco Pizarro, spanischer Eroberer und Begründer dieser Stadt, um 1535 im Palacio de Gobierno angesiedelt. Angesichts der prachtvollen Kolonialbauten, Kirchen und Museen hätte man sich eigentlich allein für dieses Viertel einen Tag Zeit nehmen müssen. Nun ist es zu spät, denn es dunkelt bereits. »Macht nix«, lacht Carlos, »für uns Limeños ist die Nacht das Beste vom Tag«. Und dann gibt er Vollgas fürs Finale, denn jetzt geht’s ab, ins Künstlerviertel Barrancas, wo zu dieser Stunde das pralle peruanische Leben tobt.