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Äthiopien-Reise

Harar - Wo Hyänen gefüttert werden

Farbenfrohes Markttreiben in Harar, Äthiopien.

Das äthiopische Hochland ist für jeden Straßenplaner eine topografische Herausforderung. Trotzdem wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche neue Straßenverbindungen gebaut, zumeist von Chinesen. »Die erkennt man an den großen Hüten und am langsamen Tempo, mit dem sie Auto fahren«, meint Fahrer Berhane, als wir Addis Abeba Richtung Osten verlassen. Der Asphalt ist perfekt, nur die zahlreichen Kurven und die Steigung bremsen das Vorankommen. Das Hochland ist ein Muss auf jeder Reise nach Äthiopien. Die Landschaft in den Chercher-Bergen ist eindrucksvoll: Die Straße windet sich durch wolkenverhangene Eukalyptus-Wälder, gibt den Blick frei auf Sorghum-Felder und auf intensiv gelbe Meskel-Blumen am Straßenrand.

Diese Farben! Harar ist die farbenfrohste Stadt Äthiopiens. Viele Frauen tragen rote oder orangefarbene Kopftücher. Die Wände der Häuser in der Altstadt sind pastellfarben getüncht. Harar war und ist eine bedeutende Handelsstadt für Güter zwischen dem Roten Meer und dem Hochland. Jahrhundertelang wurden Sklaven und Elfenbein an die Küste geschafft. Exportiert wird heute ein anderes Gut: Frachtmaschinen fliegen täglich mehrere Tonnen der in Harar angebauten, leicht stimulierend wirkenden Blätter des Khat-Strauches nach Djibouti und Somalia. Zwischen den hohen Mauern der Häuser fühlt man sich bisweilen in die Vergangenheit zurückversetzt. Für Muslime, die ein Drittel der Bevölkerung Äthiopiens ausmachen, besitzt Harar die Bedeutung, die Lalibela für die Orthodoxen hat. Religionen und ethnische Gruppen leben in Harar in friedlich zusammen – bezeichnend ist, dass in der Stadt eine der größten Brauereien des Landes Bier herstellt.

Legendär sind die Hyänen von Harar: Abends kommen sie in die Stadt, wo sie von »Hyänen-Männern« aus der Hand gefüttert werden. Im Schein von Taschenlampen verfolgen wir das Spektakel, über das schon frühe Reisende berichteten. Die kräftigen Raubtiere geben lachende Laute von sich, lassen sich füttern und verschwinden dann im Dunkel der Nacht. Wo sie tagsüber sind, vermag niemand zu sagen. Noch ein Geheimnis in diesem faszinierenden Land.

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