
Auch die berühmte Inkastadt Machu Picchu haben Stefan Krieger und seine Freundin Aylin auf ihrer Weltreise gesehen. Sie raten: Lieber ein Land weniger, als zu viel Stress unterwegs
Foto: Stefan KriegerVor der Weltreise Sieben Ratschläge für Globetrotter
Eine Weltreise ist ein einzigartiges Erlebnis, das ein Leben lang beflügeln kann. Gleichzeitig ist sie nicht mehr so außergewöhnlich, wie sie einmal war - dank billiger Flugtickets und Internet. Wer mehrere Monate weg ist, muss Vorbereitungen treffen. Eine Checkliste für angehende Weltenbummler:
Pflicht vor der Weltreise ist ein Besuch beim Tropenarzt, der die nötigen Impfungen vornimmt. Wichtig: nicht auf den letzten Drücker impfen lassen. Manche Impfstoffe, etwa gegen Tollwut, müssen mehrfach und in festgelegten Zeitabständen injiziert werden. Weltreisender Sebastian Kinzlinger, der die Webseite www.packliste-reise.de betreibt, rät zu einem internationalen Notfallausweis mit Angaben zu Blutgruppe, Allergien, Impfungen und Kontaktpersonen zu Hause. Ein Check beim Zahnarzt vor der Abreise kann ebenfalls sinnvoll sein.
Soll die Wohnung während der Reise wegen der laufenden Mietkosten nicht leerstehen, muss ein Zwischenmieter gefunden werden. Oder die Wohnung wird aufgelöst, dann müssen die Möbel vorübergehend gelagert werden. Hier bieten sich Familie und Freunde an oder ein Lagerraum zum Mieten. Die Preise variieren je nach Raumgröße. Die Post muss per Nachsendeauftrag an eine Ausweichadresse umgeleitet werden. Was oft vergessen wird: Viele Verträge haben lange Kündigungsfristen. Handy oder Fitnessstudio beispielsweise - hier ist es wichtig, rechtzeitig aktiv zu werden.
»Wir haben nicht viel Wert daraufgelegt, viele Länder abzudecken«, sagt Krieger. »Wir wollten nicht bloß die großen Sehenswürdigkeiten abhaken, sondern zumindest ein Gefühl für ein Land kriegen.« Der Blogger rät: Langsam reisen, sich Zeit lassen, lieber ein Land weniger als eines zu viel einplanen. Wichtig seien auch immer wieder Stopps zum mentalen Auftanken. Sonst droht schnell der »Reise-Burnout«, wie Krieger es nennt.
Wichtige Dokumente sollten eingescannt und online hinterlegt werden, so dass man von unterwegs jederzeit Zugriff darauf hat. »So hast du auch bei Verlust von Pass, Führerschein, Kreditkarte oder Versicherungsnachweis eine gute Chance, möglichst stressfrei weiter zu kommen«, schreibt Kinzlinger. Weitere wichtige Infos sind die Nummer zum Sperren der Kreditkarte, die TAN-Liste fürs Online-Banking und die Notfallnummer der Krankenkasse. Ein paar Passfotos sind gut, wenn man unterwegs Visa beantragen muss.
Letztlich gibt es nur ein paar essenzielle Dinge, die man wirklich nicht vergessen darf. Dazu zählt neben Pass und Kreditkarte die persönliche Reiseapotheke mit Medikamenten. Ein internetfähiges Gerät kann in Zeiten des globalen Wifis nicht schaden, um unterwegs Reiseinfos zu suchen oder Hotels zu buchen. Ladekabel und Speicherkarten für die Kamera bekommt man nach Kriegers Erfahrung fast überall.
Innere Einstellung: Kann man die vorher beeinflussen? Vielleicht ein bisschen. Krieger rät, keine zu hohen Erwartungen an eine Weltreise zu haben. »Dass man eine spirituelle Eingebung erwartet, davon sollte man sich verabschieden.» Und: »Private Probleme lösen sich nicht wie von Geisterhand, nur weil man reist.« Die große Reiseeuphorie lasse sich nicht mehrere Monate aufrechterhalten. Man wird sich auch mal schlecht fühlen, einsam, demotiviert. »Das ist ganz normal«, sagt Krieger. Gute Reise!
(24.04.2015, dpa)
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